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Coronavirus-News Europa: Restaurants und Kneipen dürfen auf Mallorca wieder öffnen

Die Corona-Pandemie hat in ganz Europa verheerende Ausmaße angenommen. Norwegen rät bis Mitte April von Reisen in alle Welt ab. Schweden bereitet mögliche Lockdown-Maßnahmen vor. Alle aktuellen News aus Spanien, England und Co. hier.

Ganz Europa ist von der Corona-Pandemie betroffen. (Foto) Suche
Ganz Europa ist von der Corona-Pandemie betroffen. Bild: AdobeStock/ J BOY (Symbolbild)

Nicht nur Deutschland zieht aus den aktuellen Corona-Zahlen seine Konsequenzen und geht in den harten Lockdown. Auch unsere Nachbarländer ziehen nach und verhängen aufgrund weiterhin steigender Infektions- und Todes-Zahlen Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen. Zudem finden auch in England und Co. erste Corona-Impfungen statt. Alle Coronavirus-News aus Europa erhalten Sie hier auf einen Blick.

Coronavirus-News Europa: Die aktuellen Corona-News aus Europa im Ticker

+++ 25.02.2021: Restaurants und Kneipen dürfen auf Mallorca wieder öffnen +++

Auf Mallorca dürfen Restaurants, Cafés und Kneipen in Folge einer deutlichen Verbesserung der Corona-Lage nach rund sieben Wochen erstmals wieder öffnen. Ab Dienstag können die Gastronomiebetriebe in ihren Außenbereichen wieder Gäste empfangen, wie die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Donnerstag in Palma mitteilte. Spätestens um 17 Uhr müssen sie in einer ersten Etappe zur Lockerung des Lockdowns aber schließen. Zudem dürfen nur höchstens 50 Prozent der Tische bei einer Besetzung von maximal je vier Personen draußen aufgestellt werden.

Die Lockerungen in den Bereichen Gastronomie, Handel und private Treffen sollen den Angaben zufolge vorerst für zwei Wochen in Kraft bleiben. Sie werden für alle Balearen bis auf Ibiza gelten, wo die Lage derzeit weniger gut ist als auf den Nachbarinseln.

Bereits ab Samstag wird neben anderen Vorschriften auch das Verbot aufgehoben, sich privat mit Personen aus anderen Haushalten zu treffen. Zusammenkommen dürfen dann höchstens sechs Personen aus maximal zwei Haushalten, wie Armengol nach einem Treffen mit Vertretern von Unternehmerverbänden und Gewerkschaften erklärte.

Die Corona-Lage auf des Deutschen liebster Urlaubs-Insel Mallorca und auf den anderen Balearen verbessert sich seit Wochen rapide. Mit knapp 38 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen gehört die "Autonome Gemeinschaft", die im Dezember und Januar lange die schlimmsten Zahlen ganz Spaniens hatten, inzwischen zu den Regionen des Landes mit den besten Werten. Die Balearen haben aktuell auch deutlich bessere Zahlen als alle deutschen Bundesländer. Nach Angaben des Robert Koch Instituts lag die Sieben-Tage-Inzidenz zum Beispiel in Hamburg bei 64, in Berlin bei 55 und in Bayern bei 58. "Spitzenreiter" ist Thüringen mit 119.

+++ 25.02.2021: Prag: Frankreich stellt Tschechien Corona-Impfstoff zur Verfügung +++

Frankreich stellt dem aktuell stark von Corona betroffenen Tschechien nach Aussage der Regierung in Prag Impfstoff aus seinem Kontingent zur Verfügung. Paris habe 100 000 Dosen des Biontech-Pfizer-Präparats zugesagt, sagte Ministerpräsident Andrej Babis der Agentur CTK zufolge am Donnerstag. Mit der Lieferung werde Mitte März gerechnet. In Prag wurde das als "Geste der Solidarität" gewertet. Es dürfte sich um eine Art Leihgabe handeln, die zu einem späteren Zeitpunkt aus dem tschechischen Kontingent «zurückgezahlt» werden müsste.

Die Verteilung der Impfstoff-Lieferungen aus der gemeinsamen Bestellung erfolgt unter den EU-Mitgliedstaaten normalerweise auf einer Pro-Kopf-Basis. Zuvor hatte bereits das Nahostland Israel 5000 Dosen des Moderna-Impfstoffs als Spende zur Verfügung gestellt. Tschechien liegt bei der Neuinfektionsrate EU-weit an der Spitze. Regierungschef Babis hat vor einer «totalen Katastrophe» in den Krankenhäusern gewarnt. Erwartet wird eine Verschärfung des Lockdowns. Über die Details wird noch beraten.

Am Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium in Prag 13 657 neue Fälle binnen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es knapp 1,2 Millionen nachgewiesene Infektionen und fast 20 000 Todesfälle. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

+++ Brasilianische Corona-Variante erstmals in Schweden nachgewiesen +++

In Schweden ist erstmals die in Brasilien entdeckte Variante des Coronavirus nachgewiesen geworden. Vier Menschen seien positiv auf die als ansteckender geltende Mutation getestet worden, teilte der Regionalrat von Gävleborg am Samstag mit. Den Betroffenen gehe es gut, sie benötigten keine medizinische Versorgung. Keiner von ihnen hatte sich demnach zuvor in Brasilien aufgehalten. Die Behörden versuchten nun, ihre Kontakte zu ermitteln. Zuvor waren bereits die Varianten aus Großbritannien und Südafrika im Land nachgewiesen worden.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Dienstag hat sich die zunächst in Brasilien entdeckte Variante bereits auf 21 Länder ausgebreitet. Schweden verlangt seit Kurzem von ausländischen Einreisenden einen negativen Coronavirus-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. In dem nordeuropäischen Land mit rund zehn Millionen Einwohnern sind bislang mehr als 631.000 Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Rund 12.600 Menschen sind bisher in Verbindung mit einer Infektion gestorben.

+++ 20.02.2021: Hoffnung für Urlauber: Spanien kein Corona-Hochrisikogebiet mehr +++

Wegen sinkender Corona-Neuinfektionszahlen wird Spanien ab Sonntag von der Bundesregierung nicht mehr als Hochrisikogebiet angesehen. Das Robert Koch-Institut gab am Freitag im Internet bekannt, dass das beliebteste Urlaubsland der Deutschen dann nur noch "normales" Risikogebiet ist. Das bedeutet, dass bei der Einreise aus Spanien kein negativer Test mehr nachgewiesen werden muss. Man muss sich allerdings 48 Stunden nach der Einreise in Deutschland testen lassen. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, von der man sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren Test befreien kann, bleibt.

Die praktischen Auswirkungen für Spanien-Urlauber halten sich also noch in Grenzen. Allerdings dürfte die Entscheidung der Bundesregierung mit Blick auf den Osterurlaub Hoffnungen bei Fans der Ferieninsel Mallorca oder der Kanaren wecken.

Die Corona-Lage in Spanien hat sich seit Ende Januar nach strengen Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit stark verbessert. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag zuletzt bei 111. Damit ist diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zwar noch fast doppelt so hoch wie in Deutschland (aktuell rund 57), liegt aber unter dem Grenzwert von 200 für die Einstufung als "Hochinzidenzgebiet".

Neben Spanien werden am Sonntag auch Litauen und Afghanistan wieder aus dieser Kategorie zurückgestuft. Damit gelten dann nur noch 28 Länder als Hochrisikogebiete und weitere 15 als Virusvariantengebiete mit besonders gefährlichen Mutationen des Coronavirus.

Gar kein Risikogebiet mehr sind dann Französisch-Polynesien im Südpazifik und die Karibikinsel Curacao. Antigua und Barbuda in der Karibik kommt neu hinzu.

+++ 17.02.2021: Schwedische Regierung bereitet mögliche Lockdown-Maßnahmen vor +++

Die schwedische Regierung will mit einer neuen Verordnung die Möglichkeit schaffen, größere Teile des öffentlichen Lebens zu beschränken. "Es gibt weiterhin Bedarf, mehrere Maßnahmen zu ergreifen, und es kann aktuell werden, Teile der schwedischen Gesellschaft zu schließen", sagte Sozialministerin Lena Hallengren am Mittwochmorgen auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Stockholm. Insgesamt fünf Vorschläge zu verschärften Corona-Maßnahmen werden nun zur Prüfung an die Behörden geschickt. Darunter sind die Möglichkeiten, unter anderem Geschäfte, Einkaufspassagen, Restaurants und Fitnessstudios schließen zu können.

Es sei beunruhigend, dass der Rückgang der Neuinfektionszahlen abgenommen habe, sagte Hallengren. Es bestehe damit ein konkretes Risiko für eine dritte Infektionswelle. Zu den Vorschlägen zählt auch, den Zugang zu gewissen Plätzen zu beschränken. Freizeit- und Tierparks sollen ebenso wie Museen und Kunsthallen unter die Verordnung fallen, mit der die Anzahl der Besucher begrenzt wird.

Schweden hatte im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus von Beginn an eine ganz andere Strategie gewählt als die meisten anderen europäischen Staaten: Statt strikter Corona-Maßnahmen entschloss sich das skandinavische EU-Land zu einem Sonderweg mit verhältnismäßig moderaten Beschränkungen und Appellen an die Vernunft des einzelnen Bürgers. Mittlerweile sind aber auch in Schweden stärkere Einschränkungen eingeführt worden, sie sind bei Weitem nicht so weitgehend wie in Deutschland oder vielen anderen Ländern.

Bislang sind im Zehn-Millionen-Einwohnerland Schweden knapp 620 000 Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Rund 12 500 Menschen sind bisher in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet sind das deutlich höhere Corona-Zahlen als etwa in Deutschland oder dem Rest Skandinaviens. Die Neuinfektionszahlen pro 100 000 Einwohner sind in Schweden zuletzt mehr als doppelt so hoch gewesen wie in der Bundesrepublik.

+++ 09.02.2021: Schweden will Fernverkehr mit Bus und Bahn einschränken +++

Die schwedische Regierung will im Kampf gegen das Coronavirus den Fernverkehr mit Bus und Bahn beschränken. Auf Reisen mit einer Entfernung von über 150 Kilometern soll die Anzahl der Passagiere in Bussen und Zügen begrenzt werden, wie Sozialministerin Lena Hallengren am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm sagte. Die Maßnahme solle nach einer kurzen Prüfung durch die Behörden an diesem Sonntag in Kraft treten und voraussichtlich bis Mai gelten. Der öffentliche Nahverkehr ist davon nicht betroffen.

Nach Angaben von Infrastrukturminister Tomas Eneroth schlägt die Regierung vor, dass auf Strecken jenseits der besagten 150 Kilometer nur noch die Hälfte der Sitzplätze in Bussen und Bahnen besetzt werden darf. Rückwirkend soll die Maßnahme nicht gelten - das heißt, dass bereits gebuchte Fahrten wie geplant stattfinden können, auch wenn dadurch die maximale Passagierzahl überschritten wird.

Hallengren wies darauf hin, dass öffentliche Verkehrsmittel zugleich ein Risikogebiet für Infektionen seien und eine äußerst wichtige Funktion für die Gemeinschaft hätten. Die Corona-Zahlen in Schweden gingen zurück, die Lage sei aber weiter sehr unsicher, unter anderem wegen der sich ausbreitenden Mutationen des Coronavirus. "Es besteht ein wirkliches Risiko für eine dritte Welle der Infektionsausbreitung und die Lage kann sich deshalb schnell verschlechtern", sagte Hallengren.

Schweden war in der Corona-Krise einen viel beachteten Sonderweg mit verhältnismäßig wenigen Beschränkungen des öffentlichen Lebens und stärkeren Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Das war mit höheren Infektions- und Todesfallzahlen einhergegangen. Mittlerweile führt die schwedische Regierung mehr Beschränkungen ein, so umfassend wie in Deutschland sind sie aber nach wie vor nicht. Die Zahl der Neuinfektionen in Schweden ist derzeit auf die Bevölkerung gerechnet etwa halb so hoch wie in der Bundesrepublik.

+++ 09.02.2021: Norwegen rät bis Mitte April von Reisen in alle Welt ab +++

Den Menschen in Norwegen wird aus Corona-Sorgen auch über Ostern hinaus von Reisen außerhalb des Landes abgeraten. Das Außenministerium in Oslo hat beschlossen, seine Empfehlung gegen nicht dringend notwendige Reisen in alle Länder der Erde vorzeitig zu verlängern. Wie das Ministerium am Dienstag mitteilte, gilt der ursprünglich bis zum 1. März vorgesehene globale Reiserat nun bis zum 15. April.

In diesen Entschluss spielten verschiedene Faktoren hinein, darunter die weltweite Infektionslage, neue Maßnahmen gegen mutierte Virus-Varianten, Reisebeschränkungen und die Kapazitäten des jeweiligen Gesundheitswesens in den Ländern, hieß es aus Oslo. Ausnahmen von dem Rat gibt es nur für Länder und Regionen im Schengen- und Europäischen Wirtschaftsraum mit geringen Infektionszahlen - das sind demnach lediglich Island, die Färöer-Inseln, Grönland und einige wenige Gebiete in Finnland. Diese Ausnahmen sollen von den Norwegern allerdings nicht als Aufforderung zum Reisen betrachtet werden.

Auch in umgekehrte Richtung ist die Grenze weitgehend geschlossen: Ausländische Staatsbürger können seit dem 29. Januar nicht mehr nach Norwegen einreisen, sofern sie keinen festen Wohnsitz im Land haben. Diese Maßnahme sollte nach 14 Tagen von der Regierung geprüft werden - ob sie dann verlängert wird, ist noch unklar.

Die Neuinfektionszahlen in Norwegen gehören auf die Bevölkerung heruntergerechnet seit längerem zu den niedrigsten in Europa. Doch auch in dem skandinavischen Land gelten verschiedene Beschränkungen, unter anderem als Reaktion auf lokale Corona-Ausbrüche.

+++ 08.02.2021: Österreich spricht Reisewarnung für sein Bundesland Tirol aus +++

Österreich hat für das eigene Bundesland Tirol aufgrund der als brisant eingeschätzten Corona-Lage ab sofort eine Reisewarnung verhängt. Das erklärte die Bundesregierung am Montag in Wien. Zuletzt war es in Tirol zu einer starken Ausbreitung der ansteckenderen südafrikanischen Coronavirus-Variante gekommen. "Daher ist alles zu tun, um zu verhindern, dass sich diese Mutationen immer weiter ausbreiten", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die politische Riege Tirols hatte sich im Vorfeld vehement gegen Verschärfungen ausgesprochen und kurz vor der Verkündung ein eigenes Maßnahmenpaket verkündet.

Alle nicht notwendigen Reisen nach Tirol sollen laut Appell unterlassen werden. Zudem fordert die Regierung alle Urlauber, die sich in den vergangenen zwei Wochen in Tirol aufgehalten haben, zu einem Corona-Test auf. Reisende aus Tirol sollen sich vor der Fahrt in ein anderes Bundesland ebenfalls testen lassen.

Nach Einschätzung von Experten, auf die sich die Bundesregierung stützt, liegen mittlerweile 293 belegte Fälle der zuerst in Südafrika entdeckten Mutation des Coronavirus in Tirol vor. Die Zahl der aktiven Fälle werde auf zumindest 140 geschätzt, hieß es.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnte bereits zuvor vor allen nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Österreich. Ganz Österreich - mit Ausnahme der Exklaven Jungholz und Kleinwalsertal - gilt nun als Risikogebiet.

Trotz relativ hoher Infektionszahlen lockerte Österreich ab Montag seinen Lockdown. Handel und Schulen öffneten mit einer Testoffensive wieder.

Experten hatten wegen der Corona-Lage in Tirol die Isolierung zumindest einzelner Gebiete gefordert. Noch während der Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium präsentierte Tirol eigene Vorschläge zur Eindämmung und rief seine Bevölkerung auf, die Mobilität einzuschränken. Für die Benutzung von Seilbahnen müssen Gäste künftig einen negativen Corona-Test vorweisen. Obendrein soll es flächendeckende Corona-Tests in Bezirken geben, in denen das Virus oft nachgewiesen wurde.

+++ 17.01.2021: Medien: Österreich verlängert Lockdown bis zum 7. Februar +++

Österreich soll seinen harten Lockdown um zwei weitere Wochen bis zum 7. Februar verlängern, wie die Nachrichtenagentur APA Samstagabend aus Verhandlerkreisen erfuhr. Handel und Gastronomie blieben demnach weiter geschlossen, Schulen bieten weiter Distanzunterricht an. Aufgrund der mittlerweile auch in Österreich festgestellten und wohl ansteckenderen Virus-Mutation aus Großbritannien haben Experten eindringlich vor zu frühen Öffnungsschritten gewarnt. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte für Sonntagvormittag eine Pressekonferenz an.

Ab 8. Februar sollen nach Informationen der APA der Handel sowie körpernahe Dienstleister und Museen öffnen dürfen. Besucher und Kunden müssen dort künftig die besonders schützenden FFP2-Masken tragen und mit zwei Metern mehr Abstand halten. Mitte Februar sei geplant, die Lage für die Gastronomie, Hotellerie und für Veranstalter neu zu beurteilen.

Begonnen hatten die jüngsten Maßnahmen in Österreich in einer leichteren Variante Anfang November. Seit 26. Dezember gilt - mit Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr - der harte Lockdown erneut. Aktuell sind der Handel - bis auf notwendige Geschäfte - sowie Gastronomie und Hotellerie in Österreich gesperrt. Auch Schulen sind im Fernunterricht und nur für die Notbetreuung von Kindern geöffnet.

Experten und Wissenschaftler plädierten am Samstag auch für das verpflichtende Arbeiten von zu Hause, das sogenannte Home Office, für alle, denen es möglich ist. Auch knapp drei Wochen nach Beginn des dritten harten Lockdowns in der Alpenrepublik lag die Zahl der Neuinfektionen am Samstag noch bei mehr als 1700. Seit Beginn der Pandemie sind in Österreich mit seinen knapp neun Millionen Einwohnern über 7000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

+++ 14.01.2021: Schweden passiert Marke von 10.000 Toten mit Corona-Infektion +++

In Schweden sind mittlerweile mehr als 10 000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Bei der täglichen Aktualisierung der schwedischen Corona-Zahlen kamen am Donnerstag 351 gemeldete Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion hinzu, womit es seit Beginn der Pandemie bislang 10 185 solcher Sterbefälle in dem skandinavischen EU-Land gegeben hat. Bis Donnerstag wurden insgesamt mehr als 518 000 Infektionsfälle nachgewiesen.

Schweden ist in der Corona-Krise einen vielbeachteten Sonderweg mit vergleichsweise gemäßigten Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Im Frühjahr 2020 war das mit vergleichsweise hohen Infektions- und Todeszahlen einhergegangen, im Sommer hatte sich das Infektionsgeschehen dann deutlich beruhigt. Seit Ende Oktober stiegen die Zahlen bei den Schweden aber wieder stark. Kurz vor Weihnachten erreichten sie vorerst ihren Höhepunkt.

+++ 14.01.2021: Corona-Fallzahlen in Belgien steigen wieder +++

Nach wochenlangem Rückgang der täglichen Corona-Fallzahlen in Belgien steigt der Wert zuletzt wieder. Angaben der Gesundheitsbehörde Sciensano vom Donnerstag zufolge wurden zwischen dem 4. und 10. Januar durchschnittlich 2083 neue Corona-Infektionen pro Tag gezählt. Im Vergleich zur Vorwoche war das ein Zuwachs um 28 Prozent. Die Quote positiver Tests ging im gleichen Zeitraum jedoch um 1,7 Prozent zurück. Donnerstag war der sechste Tag in Folge mit zunehmenden Infektionszahlen.

Wegen der Reiserückkehrer nach Weihnachten wird in Belgien derzeit deutlich mehr auf das Coronavirus getestet. Vom 4. bis zum 10. Januar gab es Sciensano zufolge ein Plus von 69 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Besonders deutlich - um 86 Prozent - sind die Infektionszahlen im gleichen Zeitraum in der Region Brüssel-Hauptstadt gestiegen. Dort ist die Bevölkerung aufgrund der ansässigen EU-Institutionen international geprägt.

Die meisten Indikatoren wie die Zahlen der Corona-Toten oder der Krankenhaus-Einlieferungen nehmen in Belgien weiter ab. In dem kleinen Land mit rund 11,5 Millionen Einwohnern gelten seit Monaten unter anderem strenge Kontaktbeschränkungen. Restaurants und Kneipen sind geschlossen und Kontaktberufe wie Friseure dürfen nicht arbeiten. Geschäfte sind seit Anfang Dezember wieder geöffnet.

+++ 14.01.2021: Ärger über Corona-Impfungen außer der Reihe in Tschechien +++

Im stark von der Corona-Pandemie betroffenen Tschechien haben Berichte für Aufsehen gesorgt, dass die offizielle Impf-Reihenfolge in mehreren Fällen missachtet worden sei. Wie das Nachrichtenportal Seznamzpravy.cz berichtete, gingen 1000 Corona-Impfdosen an Mitarbeiter der staatlichen Gesundheitsbehörde SZU und deren Verwandte, unabhängig vom Alter. Nach den Enthüllungen gab der Leiter des Amts am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt.

Zuvor hatte die Opposition Konsequenzen gefordert. Das sei ein Skandal, kritisierte Petr Fiala, der Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS): "Senioren brauchen die Impfung - und die Regierungsgarnitur impft ihre eigenen Leute."

Der öffentliche-rechtliche Rundfunk berichtete zudem, dass in einer Prager Klinik auch Verwandte von Mitarbeitern geimpft werden, wenn am Ende des Tages noch Dosen übrig bleiben. Es wäre schade, wenn etwas weggeworfen werden müsste, hieß es zur Erklärung. Nach dem Plänen der Regierung soll zunächst nur das Gesundheitspersonal geimpft werden, das an vorderster Front Covid-19-Patienten behandelt. Höchste Priorität haben zudem alle Menschen im Alter über 80 Jahren sowie das Pflegepersonal in Altersheimen.

In Tschechien wurden nach offiziellen Angaben bisher knapp 70 700 Impfungen verabreicht. Am Donnerstag meldeten die Behörden 10 854 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden - rund 4000 weniger als am gleichen Tag vor einer Woche. Seit Pandemiebeginn starben 13 856 Menschen.

+++ 14.01.2021:Deutlich mehr Todesfälle im Corona-Jahr in Österreich +++

In Österreich sind im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Menschen gestorben als in den Vorjahren. Nach vorläufigen Berechnungen der Statistikbehörde Statistik Austria vom Donnerstag gab es rund 90 000 Todesfälle - ein Anstieg von knapp elf Prozent im Vergleich zu den Durchschnittwerten der vorigen fünf Jahre. Die sogenannte Übersterblichkeit sei deutlich ausgeprägter als in Jahren mit starken Grippewellen. Ein besonders starkes Plus - aufgrund einer Grippewelle im Winter und zugleich eines heißen Sommers - sei 2015 mit 6,3 Prozent verzeichnet worden.

Zugleich sank die Lebenserwartung gegenüber 2019 um ein halbes Jahr: Für Männer liegt sie nun bei 78,9 und für Frauen bei 83,7 Jahren. "Mit einer starken Verbreitung der Impfungen und nach Bewältigung der Pandemie ist anzunehmen, dass die Lebenserwartung mittelfristig wieder auf den Wachstumstrend einschwenken wird. Ähnliches zeigen die Erfahrungen aus stärkeren Grippejahren", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

+++ 13.01.2021: Drastische Corona-Maßnahmen auf Mallorca und Ibiza in Kraft +++

Trotz heftiger Proteste von Gastronomen und anderen Unternehmern sind auf den spanischen Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie drastisch verschärft worden. Seit Mittwoch müssen dort unter anderem alle Restaurants, Bars, Cafés und Fitnessstudios zunächst für zwei Wochen schließen. Zudem sind auch private Treffen von Menschen, die nicht im selben Haushalt leben, sowohl zu Hause als auch in der Öffentlichkeit verboten. Diese und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens hatte die Regierung der Balearen am Montagabend wegen der anziehenden Infektionszahlen beschlossen.

Die Balearen hatten die Pandemie lange Zeit relativ gut im Griff. Seit Dezember wird die Lage aber immer besorgniserregender. Zeitweise hatten die Inseln die höchsten Zahlen ganz Spaniens. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Mittwoch nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei gut 304. Das ist fast so hoch wie in dem in Deutschland besonders betroffenen Bundesland Thüringen und wesentlich höher als im Durchschnitt Spaniens, wo dieser Wert bei knapp 254 lag. Die Lage in den Krankenhäusern ist entsprechend prekär.

Nach 640 Neuinfektionen binnen 24 Stunden näherte sich die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern am Dienstag der Marke von insgesamt 42 000 Ansteckungen. Die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 sterben, kletterte um 7 auf insgesamt 498.

+++ 13.01.2021: Auf Mallorca sollen Fahrgäste in Bussen und Bahnen den Mund halten +++

Zur Eindämmung von Corona-Infektionen sollen Fahrgäste in Bussen und Bahnen auf Mallorca und den anderen beliebten Ferieninseln der Balearen möglichst den Mund halten. Das sei eine der Maßnahmen, an die sich die Menschen nach dem Willen der Regionalregierung ab Mittwoch halten sollten, schrieb die deutschsprachige "Mallorca-Zeitung". Neben der schon lange geltenden Maskenpflicht könne dies das Risiko einer Ansteckung vermindern.

Angesichts schnell steigender Infektionszahlen hatten die Behörden ab Mittwoch auch Treffen im privaten Kreis mit Personen, die nicht im eigenen Haushalt leben, weitgehend verboten. Außerdem ordneten sie die Schließung aller Restaurants, Bars, Einkaufszentren und Fitnessstudios an.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Dienstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei knapp 310. Das ist fast so hoch wie dem in Deutschland besonders betroffenen Bundesland Thüringen. Eine für Dienstag geplante Demonstration von Restaurantbetreibern vor dem Sitz der Landesregierung wurde mit der Begründung verboten, es drohten Ansteckungen unter den Teilnehmern.

+++ 09.01.2021: Mehr als 80 000 Corona-Tote in Großbritannien +++

In Großbritannien sind inzwischen mehr als 80.000 Menschen gestorben, die sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Das teilte die Regierung in London am Samstag mit. Seit dem Vortag wurden 1035 neue Todesfälle gemeldet. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber noch höher sein. Laut Totenschein starben in dem Land bislang bereits rund 95.000 Menschen mit oder an der Krankheit Covid-19.

Die Zahl der Infektionen seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Frühjahr beträgt in Großbritannien inzwischen mehr als drei Millionen, nachdem am Samstag knapp 60.000 weitere Fälle gemeldet wurden. Die zweite Pandemiewelle wütet in Großbritannien noch heftiger als die erste im Frühjahr des vergangenen Jahres. Verantwortlich dafür machen die Regierung und Experten auch eine neue, wohl ansteckendere Variante. Sie soll sich um bis zu 70 Prozent schneller ausbreiten als die bisher vorherrschende Virus-Variante.

+++ 09.01.2021: Wien plant Corona-Selbsttests für Schüler- "einfach wie Nasenbohren" +++

Österreich will Schülern zur Wiederöffnung der Schulen wöchentlich einfach anwendbare Corona-Schnelltests anbieten. Testen sei "letztlich die einzige Antwort, um über die schwierige Phase bis zur Durchimpfung zu kommen", sagte der österreichische Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) am Samstag in Wien. Insgesamt fünf Millionen Antigen-Tests sollen dafür an die Schulen verteilt werden.

Die Tests können von den Schülern selbst unter Anleitung von Erwachsenen angewendet werden. Die Stäbchen müssen etwa ein bis zwei Zentimeter in die Nase eingeführt werden. Das sei so einfach wie Nasenbohren, hieß es in einem Video mit Anleitung, das am Samstag gezeigt wurde. Eltern von Grundschülern sollen ihren Kinder einmal pro Woche montags zu Hause beim Testen helfen. Bei älteren Schülern könnten die Tests zu Hause oder in der Schule vorgenommen werden.

Die Selbsttests sollen für die Schüler kostenlos und freiwillig sein. Das Vorgehen gebe die Möglichkeit, die Schulen zu öffnen und auch offen zu halten, sagte Faßmann. Ob die Schulen in Österreich wie ursprünglich geplant am 18. Januar wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren, soll nächste Woche geklärt werden. Der Lockdown in Österreich ist zunächst bis zum 24. Januar geplant. Am Freitag hatte Deutschlands Nachbarland fast 2300 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag mit 161 je 100 000 Einwohner etwas höher als in Deutschland (136,5).

+++ 08.01.2021: Schlimmster Pandemietag in Portugal: Rekord an Toten und Infektionen +++

Portugal hat am Freitag seinen bisher schlimmsten Pandemie-Tag erlebt. Mit 10 176 Neuinfektionen und 118 Todesopfern meldeten die Gesundheitsbehörden in Lissabon die höchsten Zahlen seit Beginn der Corona-Krise. Die Neuinfektionen in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern hatten zuvor schon am Mittwoch mit einem Tageswert von 10 027 den bis dahin geltenden Rekord vom 31. Dezember (7627) deutlich übertroffen. Gesundheitsministerin Marta Temido hatte am Mittwoch ihre Landsleute gewarnt: "Die nächsten Tage werden sehr hart sein". Die zuvor höchste Zahl an Toten mit Covid-19 an einem Tag war mit 98 am 13. Dezember registriert worden.

Infolge der kräftig anziehenden Zahlen wird auch die Lage in den Krankenhäusern immer angespannter. Die Zahl der stationär behandelten Covid-Patienten kletterte am Freitag um 118 auf den neuen absoluten Höchststand von 3451. Auf Intensivbetten lagen den amtlichen Angaben zufolge 536 Kranke - 22 mehr als am Vortag.

Im Rahmen des Ausnahmezustands herrschen seit dem 9. November in weiten Teilen Portugals unter anderem strenge Ausgehbeschränkungen und Sperrstunden, darunter auch in der Hauptstadt Lissabon und der nördlichen Metropole Porto. Die zweithöchste Notstandsstufe wurde erst am Mittwoch vom Parlament bis zum 15. Januar verlängert.

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas war Portugal im Frühjahr und im Sommer relativ gut durch die Pandemie gekommen. Im Herbst wurde die Lage aber plötzlich immer schlechter. Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen 517 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus an. Zum Vergleich: In Deutschland lag diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz bei 319.

Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Portugal mehr als 466 000 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gezählt. Knapp 99 000 haben die Erkrankung noch nicht überstanden. Die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 starben, stieg am Freitag auf 7590.

+++ 08.01.2021: Belgien strebt Corona-Immunität seiner Bevölkerung im Spätsommer an +++

Belgien will bis zum Spätsommer eine flächendeckende Immunität gegen das Coronavirus erreichen. Bis September sollen laut Impfplan 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden, wie die Nachrichtenagentur Belga am Freitag unter die zuständige Arbeitsgruppe für die Impfkampagne berichtete. "Das sind tolle Neuigkeiten auf dem Weg zurück in die Freiheit", sagte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke.

Belgien hatte bereits zuvor eine Impfquote von 70 Prozent als Ziel festgelegt. Der Wert deckt sich mit der Einschätzung von Experten, nach der 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung einen Impfschutz erhalten müssen, um die Corona-Pandemie in einem Land zu stoppen.

Der am Freitag vorgestellte Impfplan für die kommenden Monate sei allerdings abhängig von der Verfügbarkeit der Impfstoffe sowie von weiteren Marktzulassungen, betonte Vandenbroucke. Berücksichtigt seien bereits der kürzlich in der EU neu zugelassene Impfstoff des US-Unternehmens Moderna sowie die Möglichkeit, die Zahl der einzelnen Dosen aus Biontech/Pfizer-Ampulle von fünf auf sechs zu steigern.

Nach einwöchigem Testlauf hatte Belgien zu Beginn der Woche angekündigt, großflächig mit Impfungen beginnen zu wollen. Zuvor waren lediglich 700 Freiwillige in einigen Pflegeheimen geimpft worden. Vandenbroucke und Premierminister Alexander De Croo forderten deshalb mehr Tempo.

Das kleine Belgien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern hatte im Herbst zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Infektionszahlen in Europa. Täglich wurden 15 000 neue Fälle oder mehr verzeichnet. Strikte Beschränkungen haben die Ausbreitung gebremst. Zuletzt registrierte das Land durchschnittlich rund 1660 neue Ansteckungen pro Tag, wie das Gesundheitsinstitut Sciensano am Freitag mitteilte. In den vergangenen zwei Wochen steckten sich 205 Menschen pro 100 000 Einwohner mit dem Virus an.

+++ 08.01.2021: Infektionsrekord auf den Balearen: Mallorca schließt Restaurants +++

Die Urlaubsinsel Mallorca, die Region Madrid und weitere Teile Spaniens haben wegen anziehender Infektionszahlen eine erneute Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschlossen. Nach einem regionalen Infektionsrekord auf den Balearen müssen auf Mallorca ab Dienstag alle Restaurants, Bars und Cafés sowie auch alle Kaufhäuser, Einkaufs- und Fitnesszentren für zwei Wochen geschlossen bleiben, wie die balearische Regierungssprecherin Pilar Costa am Freitag in Palma mitteilte. Im Einzelhandel sind alle Läden mit einer Verkaufsfläche von mehr als 700 Quadratmetern betroffen. Erlaubt bleibt der Verkauf von Lebensmitteln, Medikamenten und allen Produkten des Grundbedarfs.

Mit 529 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 14 Tagen sind die Balearen nach Extremadura an der Grenze zu Portugal (716) die derzeit von Corona am schwersten getroffene Region Spaniens. Mit 707 Infektionen binnen 24 Stunden hätten die Inseln den höchsten Wert seit Ausbruch der Pandemie registriert, sagte die regionale Gesundheitsministerin Patricia Gómez. Besonders schlimm ist die Lage auf Mallorca, wo es innerhalb eines Tages 485 Neuinfektionen gab. Die sogenannte 14-Tage-Inzidenz liegt auf der Insel bei 608.

In der Region um Madrid werden unterdessen ab Montag weitere neun Gemeinden und 23 kleinere Bezirke für zwei Wochen abgeriegelt, wie die Regionalregierung bekanntgab. Damit erhöht sich die Zahl der abgesperrten Gebiete, die man nur mit triftigem Grund verlassen oder betreten darf, auf insgesamt 14 Gemeinden und 41 kleinere Bezirke. Betroffen sind rund 1,2 Millionen der insgesamt 6,7 Millionen Bewohner der sogenannten Autonomen Gemeinschaft.

Die Lage wird in Spanien seit Ende Dezember immer schlechter. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 14 Tagen kletterte zuletzt auf 321. Ende Dezember lag sie noch unter 250. Seit Ausbruch der Pandemie wurden über zwei Millionen Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet. In dem Land mit rund 47 Millionen Einwohnern starben mehr als 51 000 Menschen mit Covid-19. «Die Lage ist deutlich schlechter geworden. Uns stehen harte Wochen bevor», sagte am Freitag Gesundheitsminister Salvador Illa.

+++ 08.01.2021: Auch Moderna-Impfstoff in Großbritannien zugelassen +++

Nach der EU hat auch Großbritannien den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna zugelassen. Die zuständige Behörde habe dem Vakzin eine Zulassung erteilt, teilte die britische Regierung am Freitag in London mit. Nach dem Vakzin von Biontech/Pfizer sowie dem heimischen Impfstoff der Universität Oxford und dem Konzern Astrazeneca ist es bereits das dritte Präparat, das im Land geimpft werden darf. Großbritannien hat 17 Millionen Dosen des Moderna-Mittels geordert.

Der Moderna-Impfstoff gilt als ebenso wirksam, aber etwas unkomplizierter in der Verwendung als das Mittel von Biontech/Pfizer. Er muss anders als das Mittel von Biontech/Pfizer nicht bei minus 70 Grad gekühlt werden. In den USA wird das Moderna-Vakzin nach einer Notfallzulassung bereits seit kurz vor Weihnachten gespritzt. Auch in der EU ist es bereits zugelassen.

Wie das Mittel von Biontech/Pfizer ist auch das von Moderna ein sogenannter mRNA-Impfstoff. Enthalten sind genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

Bislang sind in Großbritannien nach Angaben der Regierung rund 1,5 Millionen Menschen gegen Corona geimpft werden. Das Tempo der Impfkampagne soll jedoch deutlich beschleunigt werden, um dem außer Kontrolle geratenen Virus Herr zu werden. Ziel ist es, bis Mitte Februar den besonders gefährdeten 15 Millionen Briten eine erste Impfung anzubieten.

+++ 08.01.2021: Athen verlängert Quarantäne für Reisende aus dem Ausland +++

Reisende nach Griechenland müssen sich künftig nach ihrer Ankunft für sieben Tage in Quarantäne begeben. Dies gilt auch für Bürger aus EU-Staaten. Bislang galt eine dreitägige Quarantänepflicht. Die neue Maßnahme werde noch am Freitag um Mitternacht in Kraft treten und zunächst bis zum 21. Januar gelten, teilte die Behörde für Zivile Luftfahrt in Athen mit.

Griechenland mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern war bis Ende Oktober nicht so stark von der Corona-Pandemie betroffen. Die zweite Welle aber traf das Land heftig. Die Corona-Fälle schnellten in die Höhe, das Gesundheitssystem geriet an seine Grenzen. Nach offiziellen Zahlen starben bislang knapp 5150 Menschen an oder mit dem Virus. Das Land befindet sich seit Anfang November in einem Lockdown, der nur über die Weihnachtsfeiertage leicht gelockert wurde. Daraufhin waren die Fallzahlen sofort wieder gestiegen.

+++ 07.01.2021: Frankreichs Grenze zu Großbritannien bleibt wegen Corona geschlossen +++

Wegen der mutierten Variante des Coronavirus bleibt Frankreichs Grenze zu Großbritannien für Reisende auf Weiteres geschlossen. Diejenigen, die reisen dürfen, müssten automatisch einen Test vorlegen, wenn sie Frankreich betreten, sagte Premier Jean Castex am Donnerstagabend. Den Gesundheitsbehörden zufolge gibt es in Frankreich zwei Cluster der in Großbritannien verstärkt aufgetretenen mutierten Form des Coronavirus. Vor Weihnachten war es in der Grenzregion Kent zu Chaos gekommen, weil Frankreich die Grenze überraschend geschlossen hatte. Tausende von Fernfahren hatten tagelang in ihren Lastwagen ausharren müssen.

"Die zweite Welle ist immer noch da", sagte Castex. Man dürfe bei der Wachsamkeit nicht nachlassen. "2021 wird das Jahr der Hoffnung", betonte er außerdem. Restaurants, Museen, Kinos und Sportstätten nahm Castex allerdings die Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung. Für die Restaurants war eine Öffnung am 20. Januar anvisiert worden - sie dürften nun frühestens Mitte Februar wieder aufmachen. Die anderen Einrichtung blieben bis mindestens Ende Januar geschlossen.

Die Verbreitung des Virus habe seit Ende des vergangenen Jahres tendenziell zugenommen, warnte Castex. Er sprach von aktuell rund 15 000 Neuinfektionen pro Tag. Präsident Emmanuel Macron hatte Ende vergangenen Jahres maximal 5000 Neuinfektionen pro Tag als Zielgröße ausgerufen. In weiteren zehn Départements soll nun die abendliche Ausgangssperre auf 18 Uhr vorgezogen werden. Um welche es sich handele, werde am Freitagabend bekanntgegeben, hieß es. Derzeit gilt diese Regelung in rund zwei Dutzend Départements, im Rest des Landes gilt eine Ausgangssperre ab 20 Uhr.

Frankreich mit seinen 67 Millionen Einwohnern ist von der Pandemie schwer getroffen. Mehr als 66 000 Menschen sind bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Bis Mitte Dezember galten im Land generelle Ausgangsbeschränkungen - zeitweise waren auch die Geschäfte geschlossen. Sie haben aber mittlerweile wieder geöffnet.

+++ 07.01.2021: Erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in Estland +++

In Estland steigen trotz strenger Corona-Maßnahmen die Infektionszahlen weiter an. Am Donnerstag wurden mit 1104 Fällen erstmals mehr als 1000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit wurden in dem baltischen EU-Land mit 1,2 Millionen Einwohner seit Beginn der Pandemie fast 32 000 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. 265 Erkrankte starben.

Estland kämpft seit dem Herbst mit einem deutlichen Anstieg der Zahl an Neuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostsee-Staat aktuell schlechter als in Deutschland. Angesichts der steigenden Corona-Fälle hatte die Regierung in Tallinn die Beschränkungen im Dezember verschärft und das öffentliche Leben zurückgefahren.

+++ 07.01.2021: Tschechien verlängert Lockdown-Maßnahmen bis 22. Januar +++

Tschechien hat die bestehenden Lockdown-Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie verlängert. Die höchste Corona-Warnstufe der Regierung gilt vorerst bis zum 22. Januar. Weitere Verschärfungen seien nicht ausgeschlossen, sagte Gesundheitsminister Jan Blatny am Donnerstag in Prag. Derzeit dürfen sich maximal zwei Personen in der Öffentlichkeit treffen. Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs, Hotels, Restaurants und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre in der Zeit zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens.

Derweil meldete der EU-Mitgliedstaat den zweiten Tag in Folge einen Rekord bei den neuen Corona-Fällen. Die Behörden verzeichneten 17 668 Positiv-Tests innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es knapp 795 000 Infektionen und 12 621 Todesfälle. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

Das Impfprogramm läuft weiter nur schleppend an. Bis Mittwochabend wurde das Präparat der Firmen Biontech und Pfizer nach Angaben des Gesundheitsministeriums erst 19 918 Menschen verabreicht. In den sozialen Medien wächst daher die Kritik an der gemeinsamen EU-Einkaufspolitik. Tschechiens sozialdemokratischer Außenminister Tomas Petricek wies dies bei Twitter zurück: "Ohne die EU würden wir die Vakzinen viel später bekommen."

+++ 07.01.2021:Großbritannien kündigt neue Corona-Maßnahmen für Einreisen an +++

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, will Großbritannien neue Maßnahmen an seinen Grenzen einführen. Die Vorschriften würden "in den nächsten Tagen" verkündet, sagte Innenministerin Priti Patel am Donnerstag dem Sender BBC Radio 4. "Reisen sollten nur unter sehr strengen Regeln stattfinden", sagte Patel. Die Menschen sollten zu Hause bleiben und nur ins Ausland reisen, wenn sie eine Ausnahmegenehmigung hätten.

Premierminister Boris Johnson wollte sich am Donnerstagabend um 18.00 Uhr (MEZ) zur Corona-Lage äußern. Er hatte zuletzt Maßnahmen angekündigt, die sicherstellen sollen, dass Einreisende auf das Coronavirus getestet werden. Im Gespräch ist die Pflicht, an der Grenze ein negatives Testergebnis vorzulegen. Ausgenommen sein sollen demnach Lastwagenfahrer.

 

 

+++ Großbritannien verzeichnet erneut Rekordwert an Corona-Neuinfektionen +++

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Großbritannien hat am Mittwoch einen Rekordwert erreicht. Mehr als 62 322 Fälle wurden innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums in dem Land gemeldet - so viele wie noch nie zuvor. Gleichzeitig wurden 1041 neue Todesfälle registriert. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt landesweit inzwischen bei rund 550. Der Wert stammt allerdings vom 1. Januar. Insgesamt starben im Vereinigten Königreich bisher mehr als 82 600 Menschen an oder mit einer Covid-19-Erkrankung.

Viele der Neuinfektionen werden auf eine neue, womöglich noch ansteckendere Virusvariante zurückgeführt, die besonders in London sowie dem Südosten und Osten Englands grassiert.

Seit Dienstag gilt in England ein landesweiter Lockdown, es ist bereits der dritte. Menschen sollen ihre Häuser und Wohnungen nur verlassen um einzukaufen, zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Pro Tag darf man nur eine Stunde für Spaziergänge oder zum Joggen im Freien verbringen. Schulen, Fitness- und Sportstätten sind ebenso geschlossen wie Geschäfte, die vor allem Waren verkaufen, die nicht lebensnotwendig sind. In den Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland gelten ähnliche Bestimmungen.

+++Abschlussprüfungen an englischen Schulen für dieses Jahr gestrichen +++

Die britische Regierung hat die Prüfungen zur mittleren Reife (GCSE) und zur Hochschulreife (A-Level) in England für dieses Jahr gestrichen. Das teilte Bildungsminister Gavin Williamson am Mittwoch mit. Stattdessen solle die Leistung der Schüler von ihren Lehrern eingestuft werden, sagte der Minister im Unterhaus in London.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Regierung wegen abgesagter Abschlussprüfungen an Schulen viel Ärger eingehandelt. Das Kultusministerium wollte damals die Notenvergabe einem Computerprogramm überlassen. Ziel war es, die tendenziell zu positiven Einschätzungen der Lehrer auf ein Durchschnittsniveau der vergangenen Jahre zu drücken. Das geschah durch einen Algorithmus, bei dem teilweise Schüler bis um drei Notenpunkte schlechter wegkamen, als ihre Lehrer empfohlen hatten. Es kam zu einem Aufschrei von Schülern, die sich benachteiligt fühlten und teilweise ihre Träume von einem Studienplatz platzen sahen. Die Regierung vollzog daraufhin eine Kehrtwende und ließ die Einschätzung der Lehrer gelten.

Williamson steht wegen des Schlingerkurses der Regierung bei Schulschließungen heftig unter Druck. Erst am Sonntag hatte Premierminister Boris Johnson noch verteidigt, dass Schulen in Teilen Englands offen bleiben sollten, bevor er am Montag verkündete, alle Schulen sollten schließen. Williamson hatte noch in der vergangenen Woche darauf beharrt, dass in der besonders stark von der Epidemie betroffenen Hauptstadt London Schulen teilweise wieder öffnen sollen. Die Opposition rief den Minister zum Rücktritt auf. Johnson stärkte ihm den Rücken.

+++ Serbische Top-Politiker lassen sich mit russischem Vakzin impfen +++

Der serbische Innenminister Aleksandar Vulin hat sich am Mittwoch eine Impfung mit dem russischen Vakzin "Sputnik V" verabreichen lassen. Zusammen mit ihm ließen sich auch Parlamentspräsident Ivica Dacic und der Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Mirsad Djerlek, im Belgrader Torlak-Institut für Virologie als erste Bürger Serbiens mit "Sputnik V" impfen.

"Ich wollte wirklich einen russischen Impfstoff, weil ich an die russische Medizin glaube", sagte Vulin dem staatlichen serbischen Fernsehen RTS. Er habe sich damit "einen kleinen Wunsch erfüllt".

Serbien hatte am 24. Dezember mit den Impfungen begonnen. Bislang kam das Vakzin des deutsch-amerikanischen Konsortiums Biontech und Pfizer zum Einsatz. Bis Ende dieser Woche sollen 11 000 Menschen geimpft sein, sagte Staatssekretär Djerlek. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Bewohner von Altenheimen.

Von dem russischen Vakzin sind bislang 2400 Dosen in Serbien angekommen. Das Balkanland verhandelt zwar seit sechs Jahren über einen Beitritt zur Europäischen Union, pflegt aber auch ein freundschaftliches Verhältnis zu Russland. Innenminister Vulin und Parlamentspräsident Dacic - er war von 2014 bis 2020 Außenminister des Landes - gelten als besonders Moskau-freundliche Politiker.

+++ Pandemie auf Mallorca "außer Kontrolle" - Keine Lockerungen in Sicht +++

Die Bewohner der Balearen mit der bei den Deutschen sehr beliebten Urlaubsinsel Mallorca werden wegen anhaltend hoher Corona-Zahlen auch in den nächsten Wochen strikte Einschränkungen ertragen müssen. Eine nennenswerte Lockerung der Auflagen sei bis Februar nicht zu erwarten, erklärte die Sprecherin der Regierung der spanischen Region, Pilar Costa, am Montag vor Journalisten in Palma. "Vor allem auf Mallorca ist die Lage sehr negativ", betonte sie. Auf der Hauptinsel sei die Pandemie "außer Kontrolle", titelte die Zeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag in der Online-Ausgabe.

Die Balearen hatten seit Dezember die höchsten Corona-Zahlen in ganz Spanien. Mit zuletzt knapp 530 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen zwei Wochen wurde die Region nun aber von Extremadura (ca. 604) überholt, wie das spanische Gesundheitsministerium am Montagabend mitteilte. Diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz betrug auf Mallorca derweil sogar 608. Hinsichtlich der mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten lagen die Balearen mit Katalonien mit jeweils rund 35 Prozent in Spanien ebenfalls ganz oben.

+++ In Großbritannien soll bald höchste Corona-Warnstufe gelten +++

In Großbritannien soll einem Bericht zufolge demnächst die höchste Alarmstufe in der Coronavirus-Pandemie ausgerufen werden. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Montag unter Berufung auf Regierungskreise. Das Land verzeichnet seit Tagen ein sehr hohes Niveau an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Am Montag waren es knapp 59 000 Fälle. Gleichzeitig wurden 407 neue Todesfälle in dem Land gemeldet. Die Regierung führt die starke Ausbreitung auf eine neue Coronavirus-Variante zurück, die möglicherweise ansteckender ist als die bislang verbreitete Form.

Premierminister Boris Johnson wollte sich noch am Montagabend (21 Uhr MEZ) an die Bevölkerung wenden und weitere Maßnahmen bekannt geben. Erwartet wird ein landesweiter Lockdown in England. "Dem Premierminister ist klar, dass weitere Schritte unternommen werden müssen, um den Anstieg der Fallzahlen zu stoppen, den (Gesundheitsdienst) NHS zu schützen und Leben zu retten." Außerdem werde das Parlament aus der Sitzungspause zurückbeordert, um über die Maßnahmen zu debattieren, erklärte der Sprecher.

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon war am Montagnachmittag bereits mit einem Lockdown für ihren Landesteil vorgeprescht. Dort sollen ab Dienstag verschärfte Maßnahmen gelten. Die Schulen beispielsweise sollen dort bis Februar geschlossen bleiben.

+++ Regierungskreise: Österreich wird Lockdown bis 24. Januar verlängern +++

In Österreich wird nach Angaben aus Regierungskreisen der bis zum 18. Januar geplante Lockdown verlängert. Da das ursprünglich geplante Freitesten wegen Widerstands der Opposition nicht möglich scheine, werde die Schließung fast aller Geschäfte nun für alle bis zum 24. Januar dauern, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag erfuhr. Die Maßnahme betrifft auch die Gastronomie, viele Dienstleistungen und den Tourismus.

Ursprünglich war geplant, dass alle, die sich einem Corona-Test unterziehen, ab 18. Januar in die ab dann wieder geöffneten Geschäfte können. Für alle ohne Test sollte ein verlängerter Lockdown bis zum 24. Januar gelten.

Am Sonntag hatte die Opposition aus unterschiedlichen Gründen angekündigt, dem entsprechenden Gesetz die Zustimmung zu verweigern. Die Opposition könnte durch ihre Mehrheit in der Länderkammer die Novelle für zwei Monate auf Eis legen.

+++ Erste Corona-Impfungen in der Slowakei verabreicht +++

Auch in der Slowakei sind am Samstag erste Corona-Impfungen verabreicht worden. Vladimir Krcmery, ein Mediziner und Experte für Infektionskrankheiten, kam am Abend als Erster an die Reihe, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete. "Wir haben die Wette gewonnen, dass es bis Weihnachten eine Impfung geben würde», sagte der 60-Jährige. Die Aktion im Universitätskrankenhaus in Nitra, rund 75 Kilometer östlich der Hauptstadt Bratislava, fand unter dem Motto "Wir beginnen" statt. Zuvor waren die ersten rund 10 000 Impfdosen der Firmen Pfizer und Biontech in dem EU-Mitgliedstaat eingetroffen.

Die Europäische Kommission hatte eigentlich den 27. Dezember zum gemeinsamen europaweiten «V-Day» (Vaccine Day, Impftag) erklärt. In der Slowakei gab es nach offiziellen Behördenangaben seit Pandemiebeginn 166 649 mit einem PCR-Test bestätigte Corona-Infektionen und 1732 Todesfälle. Das Land hat knapp 5,5 Millionen Einwohner.

+++ Ungarn beginnt mit Covid-19-Impfungen - Start mit Oberärztin +++

Ungarn hat am Samstag mit Impfungen gegen die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 begonnen. Ärzte und Pfleger eines Budapester Krankenhauses erhielten die ersten Impfungen mit dem Vakzin des Konsortiums Biontech-Pfizer, wie die Regierung auf ihrer Corona-Webseite mitteilte.

Als Erste bekam Oberärztin Adrienne Kertesz die Impfung. Sie habe lange auf diesen Augenblick gewartet, sagte sie dem staatlichen Fernsehsender M1. Die Impfung ermögliche es ihr nun, in Sicherheit weiterzuarbeiten. Als Leiterin der Abteilung für Infektionskontrolle hat sie hauptsächlich mit Covid-19-Patienten zu tun.

Eine erste Lieferung von knapp 10 000 Dosen des Impfstoffs war am frühen Samstagmorgen in Ungarn eingetroffen. Die Ladung wurde auf mehrere große Krankenhäuser im Land verteilt. Die Behörden wollen zuerst das an der Corona-Front tätige medizinische Personal sowie Bewohner und Mitarbeiter der Alten- und Pflegeheime impfen.

Ungarn ist von der Corona-Pandemie stärker betroffen als Deutschland. In der letzten 14-Tages-Periode verzeichnete die EU-Behörde ECDC 50 982 Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2, das Covid-19 auslösen kann. Das entspricht einer Häufigkeit von 522 pro 100 000 Einwohner. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mit knapp zehn Millionen Einwohnern 8951 Tote gemeldet. 

+++ Britische Corona-Variante erreicht Spanien: Madrid meldet vier Fälle +++

Die in Großbritannien aufgetretene Variante des Corona-Virus hat erstmals auch Spanien erreicht. In Madrid seien vier Ansteckungen mit dieser Mutation nachgewiesen worden, teilte der stellvertretende regionale Gesundheitsminister Antonio Zapatero am Samstag mit. Außerdem gebe es drei Verdachtsfälle.

Drei der bestätigten Fälle seien alle per PCR-Tests in der Familie eines Mannes festgestellt worden, der in den vergangenen Tagen mit einem Flugzeug aus London eingetroffen sei. Beim vierten Infizierten handele es sich um einen jungen Mann, der ebenfalls aus London kommend am Dienstag in Madrid eingereist sei.

Zapatero beruhigte die Bürger der Region um die Hauptstadt: "Das ist für uns kein Grund, nervös zu werden." Die britische Variante des Virus sei zwar ansteckender als andere, aber sie führe den bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht zu einem schwereren Verlauf der Covid-19-Erkrankung. Den vier mit dieser neuen Virusvariante infizierten Menschen gehe es auch relativ gut, betonte er.

Madrid ist wie die meisten anderen der insgesamt 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften Spaniens seit Mittwoch und bis zum 6. Januar abgeriegelt. Die Menschen dürfen ihre jeweilige "Comunidad Autonóma" derzeit nur mit triftigen Grund verlassen. Etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. In einigen Regionen darf man an den Feiertagen aber auch Verwandte und nahestehende Personen in anderen Landesteilen besuchen. Rein touristische Reisen außerhalb der eigenen Region sind über die Feiertage aber verboten. 

+++ Italien will erste Corona-Impfungen in Rom verabreichen +++

In Italien werden ab Sonntag die ersten Corona-Impfungen verabreicht - so wie in Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern auch. Der Start anlässlich des europäischen Impftags "V-Day" soll im nationalen Institut für Infektionskrankheiten, Lazzaro Spallanzani, in Rom erfolgen, wie das Gesundheitsministerium im Vorfeld mitteilte. Etwas weniger als 10 000 Impfdosen sollen dann in Italien zunächst verabreicht werden.

Bei der Verteilung unterstützt das Militär mit Flugzeugen und Fahrzeugen. Im Januar will die Regierung die Kampagne dann mit weiteren Impfungen fortsetzen. Am Samstag erreichte der Transporter mit den Impfstoffen von Pfizer-Biontech aus Belgien unter Geleitschutz der Carabinieri schließlich das Lazzaro Spallanzani-Institut.

Der Impfplan Italiens sieht vor, dass zunächst die Mitarbeiter «der vordersten Linie» im Gesundheitsbereich eine Injektion erhalten, weil sie der Gefahr einer Ansteckung am stärksten ausgesetzt sind. Danach folgen weitere Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Für das erste Quartal des kommenden Jahres erwartet die Regierung in Rom etwas mehr als 28 Millionen Corona-Impfdosen verschiedener Hersteller.

+++ Tschechien geht zurück in den Lockdown - Geschäfte schließen +++

Tschechien geht nach den Weihnachtsfeiertagen zurück in den Lockdown. Angesichts steigender Fallzahlen gilt von Sonntag an die höchste Corona-Warnstufe der Regierung. Die meisten Geschäfte müssen - weniger als einen Monat nach ihrer Wiedereröffnung - erneut schließen. Geöffnet bleiben Supermärkte, Drogerien und Apotheken. Es dürfen nur Waren für den täglichen Bedarf angeboten werden. Landesweit gelten Ausgangsbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre in der Zeit von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens. In der Öffentlichkeit dürfen sich nicht mehr als zwei Personen treffen. Eine Ausnahme für die Silvesternacht ist nicht vorgesehen.

Die Maßnahmen, die einem dritten Lockdown gleichkommen, gelten zunächst bis zum 10. Januar. Betroffen ist auch der Wintersport: Die Skilifte müssen ihren Betrieb einstellen. An Hochzeiten und Begräbnissen dürfen maximal 15 Personen teilnehmen.

Die Infektionszahlen waren zuletzt angestiegen. Am Samstag meldeten die Behörden 2669 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Pandemiebeginn gab es knapp 668 000 Corona-Infektionen und 10 950 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.

+++ Corona-Mutation aus England auch in Schweden aufgetaucht +++

Auch in Schweden ist ein erster Fall der in England aufgetretenen Variante des Coronavirus festgestellt worden. Die Ansteckung sei bei einem zu den Weihnachtsferien aus Großbritannien eingetroffenen Reisenden nachgewiesen worden, teilte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde am Samstag mit. Andere Mitglieder des Haushalts seien nicht betroffen. Der Reisende habe sich nach der Ankunft in Isolation begeben, hieß es. Dass es weitere Fälle gebe, könne aber nicht ausgeschlossen werden.

Aus Sorge vor der Corona-Mutation aus England hatte Schweden kürzlich ein Flugverbot für Passagiermaschinen aus Großbritannien erlassen. Es gilt bis einschließlich Silvester. Frachtmaschinen und Ambulanzflüge sind davon ausgenommen, Ausnahmen gibt es auch in dringenden Familienangelegenheiten. Die neue Corona-Variante ist möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form.

+++ Kanzler Kurz warnt vor dritter Welle mit massiven Ansteckungszahlen +++

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz rechnet im kommenden Jahr europaweit mit einer dritten Corona-Welle und einem massiven Anstieg der Infektionszahlen. Zum Sommer sei dann mit einer gewissen Rückkehr zur Normalität zu rechnen, sagte Kurz dem Sender ORF am Samstag in einem Interview. Für Österreich hat seine Regierung die Corona-Einschränkungen am 2. Weihnachtstag nach einer kurzen Lockerung wieder verschärft. Häuser und Wohnungen dürfen nur mit gutem Grund verlassen werden - dazu gehören aber auch Sport treiben und spazieren gehen. Die Regeln gelten bis zum 17. Januar.

"Das erste Quartal 2021 wird sicherlich für Europa noch eine extreme Herausforderung, die dritte Welle wird über uns hereinbrechen, und die Ansteckungszahlen werden in vielen europäischen Ländern wieder massiv zunehmen», sagte Kurz. "Danach gehe ich davon aus, dass es aufgrund der wärmeren Temperaturen, aber auch aufgrund der stetig steigenden Zahlen derer, die geimpft sind, eine stetige Entspannung geben wird. Und ich rechne damit, dass wir im Sommer wieder in weiten Teilen zur Normalität zurückkehren können."

+++ Österreich startet in den dritten Lockdown +++

In Österreich beginnt am Samstag der dritte Lockdown. Viele Geschäfte müssen drei Wochen schließen. Außerdem gelten bis mindestens Mitte Januar Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Mit der Maßnahme will das Land die Verbreitung des Coronavirus weiter eindämmen. Zuletzt war das öffentliche Leben von Mitte November bis Anfang Dezember heruntergefahren worden. Seitdem ist die Zahl der Neuinfektionen deutlich gefallen. In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 160 Fälle pro 100 000 Einwohner gezählt. Damit liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz im Gegensatz zu den vergangenen Monaten inzwischen unter den aktuellen Werten in Deutschland. 

+++ Erste Corona-Impfstoffdosen in Griechenland angekommen +++

Die ersten 9700 Impfstoffdosen gegen das Coronavirus sind am Freitagabend in Griechenland eingetroffen. Sie kamen mit einem Lastwagen aus Bulgarien, wie das staatliche Fernsehen vom Grenzübergang bei Kulata/Promachon berichtete. Die Polizei sollte den Transport bis ins rund 600 Kilometer entfernte Athen begleiten.

Der Impfstoff der Hersteller Biontech/Pfizer wurde in einem Krankenhaus der griechischen Hauptstadt erwartet. Als Erste sollen dann an diesem Sonntag eine Krankenschwester eines Athener Covid-Krankenhauses und ein Mann in einem Altersheim geimpft werden. Zudem sollen am Sonntag die Staatspräsidentin, Ekaterini Sakellaropoulou, und der griechische Regierungschef, Kyriakos Mitsotakis, geimpft werden, berichtete das Staatsfernsehen weiter.

+++ Vor Einreise in die Niederlande ab 29.12. negativer PCR-Test nötig +++

Wer in die Niederlande fliegen will, benötigt beim Einchecken ab 29. Dezember einen negativen PCR-Coronatest. Das gelte auch für Reisende per Zug, Bus oder Schiff, wie das Auswärtige Amt am Freitagabend mitteilte. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein.

Die Niederlande haben laut Auswärtigem Amt Deutschland zum Risikogebiet erklärt. Wer in den Niederlanden angekommen ist, dem wird dringend empfohlen, sich in eine zehntägige Hausquarantäne zu begeben. Der negative Test, der für die Einreise in die Niederlande benötigt werde, sei kein Ersatz für die Quarantäne.

+++ Neue Corona-Mutation auch in FÜNF weiteren Ländern gefunden +++

Die neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 ist außer in Großbritannien auch in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden worden. Abgesehen von Dänemark seien es Einzelfälle gewesen, berichtete die Coronavirus-Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Maria van Kerkhove, am Montag in Genf.

Das Virus könne auch in der neuen Variante unter Kontrolle gebracht werden, betonte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan. "Die Situation ist nicht außer Kontrolle", sagte er. "Wir müssen uns aber noch mehr anstrengen. Das Virus kann gestoppt werden." Schutzmaßnahmen wie Distanz halten, direkte Kontakte vermeiden und Händewaschen seien auch bei der neuen Variante genau die richtigen, um Ansteckungen möglichst zu vermeiden.

In Großbritannien breitet sich die neue Form des Virus vor allem in London und Südostengland rasant aus. Zahlreiche Länder haben Flüge von Großbritannien deshalb gestoppt.

Nach Angaben der WHO gibt es keine Hinweise darauf, dass Menschen, bei denen die neue Variante nachgewiesen wurde, einen schwereren Krankheitsverlauf haben als früher Infizierte. Die in Südafrika aufgetauchte Virus-Variante weise ähnliche Mutationen auf, sei aber eine andere Variante als die in Großbritannien entdeckt Variante.

+++ Einreiseverbot nach Frankreich: Eurotunnel und Hafen Dover zu +++

Großbritannien wird wegen der raschen Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus immer weiter vom Festland abgeschnitten. Weil Frankreich die Grenzen zum Vereinigten Königreich dicht gemacht hat, wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel geschlossen. Frachtverkehr als auch Passagiere würden gebeten, nicht mehr anzureisen, teilte der Hafen am Sonntagabend bei Twitter mit. Diese Beschränkungen seien für mindestens 48 Stunden von Mitternacht an in Kraft. Der letzte Zug von Großbritannien durch den Tunnel nach Frankreich fuhr am Sonntagabend in London ab, wie der Betreiber Getlink mitteilte.

Premierminister Boris Johnson berief für diesen Montag ein Krisentreffen seiner Regierung ein. Ein "steter Fluss von Fracht" aus und nach Großbritannien müsse sichergestellt werden.

Wegen der Schließung der wichtigen Verbindungen wird der Druck vor allem auf den Frachtverkehr zwischen Großbritannien und der EU noch stärker zunehmen. Ohnehin kommt es seit Wochen auf den Autobahnen Richtung Dover und dem Eurotunnel zu langen Staus. Grund sind das hohe Aufkommen zu Weihnachten, aber auch größere Lieferungen von medizinischem Material wegen der Corona-Pandemie. Zudem versuchen viele Unternehmen, vor Ablauf der Brexit-Übergangsphase am 31. Dezember ihre Lagerbestände aufzufüllen.

Der britische Logistikverband UK Logistics teilte auf Twitter mit, das Einreiseverbot sei bekannt. "Wir sind besorgt über das Wohlergehen der Fahrer." Man versuche mit Hochdruck, an mehr Informationen zu kommen. Der Lebensmittel- und Getränkeherstellerverband Food and Drink Federation warnte vor Engpässen bei frischen Lebensmitteln zu Weihnachten.

Wegen der neuen hoch ansteckenden Variante des Coronavirus hatte auch Frankreich ein Einreiseverbot für Reisende aus Großbritannien verhängt. Das Verbot gelte für alle Grenzübergänge auf dem Luft-, See-, Schienen- und Landweg aus dem Vereinigten Königreich. Nur der unbegleitete Frachtverkehr sei genehmigt.

+++ Coronavirus-Mutation: Bulgarien stoppt Großbritannien-Flüge +++

Bulgarien hat die Flüge von und nach Großbritannien wegen einer Coronavirus-Mutation ausgesetzt. Der Flugstopp tritt um 00.00 am Montag in Kraft und gilt bis Ende Januar, wie die Regierung in Sofia nach einem Treffen von Ministerpräsident Boiko Borissow mit mehreren Ministern am Sonntagabend mitteilte. Der bulgarische Gesundheitsminister Kostadin Angelow ordnete zuvor eine 10-tägige Quarantäne für alle Menschen an, die aus dem Vereinigten Königreich einreisen. Auch die Quarantänepflicht soll bis 31. Januar gelten.

Das südöstliche EU-Land Bulgarien hat einen am 27. November wegen steigender Corona-Fallzahlen eingeführten Teil-Lockdown bis Ende Januar in gelockerter Form verlängert. Museen, Galerien und Kinos werden ab 1. Januar bei 30 Prozent ihrer Kapazität wieder öffnen dürfen. Kindergärten und Schulen bis zur vierten Klasse sollen am 4. Januar wieder öffnen.

+++ Auch Schweiz kappt Flugverkehr mit Großbritannien und Südafrika +++

Die Schweiz stellt wegen der neu entdeckten Coronavirus-Mutation die Flugverbindungen nach Großbritannien und Südafrika ab Mitternacht ein. Das teilte das Bundesamt für Zivilluftfahrt am späten Sonntagabend mit. "Damit reagiert die Schweiz auf das Auftauchen einer neuen Variante des Coronavirus, die nach ersten Erkenntnissen deutlich ansteckender ist als die bekannte Form", hieß es von der Behörde.

+++ Österreich plant wegen Corona-Lage Landeverbot für britische Flieger +++

Auch Österreich will wegen der Coronavirus-Mutation in England ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien verhängen. Details zu der Maßnahme würden noch erarbeitet, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Die im Südosten Englands entdeckte Mutation des Coronavirus Sars-CoV-2 sei in Österreich bisher nicht nachgewiesen worden. Außerdem müssen Einreisende aus Großbritannien wie aus den meisten anderen Staaten laut der seit Samstag geltenden Einreiseverordnung für bis zu zehn Tage in Quarantäne.

+++ Italien will Großbritannien-Flüge aussetzen +++

Die italienische Regierung will die Flugverbindungen mit Großbritannien wegen der Corona-Lage in England aussetzen. "Das Vereinigte Königreich hat wegen einer neuen Form von Covid Alarm geschlagen, die das Ergebnis einer Virus-Mutation sein könnte", schrieb der italienische Außenminister, Luigi Di Maio, am Sonntag auf Facebook. Als Regierung müsse man die Italiener schützen, und deshalb sei man dabei, eine Anordnung zu unterzeichnen, um Flüge mit Großbritannien auszusetzen, teilte er weiter mit. Die Regierung im Vereinigten Königreich sei zuvor benachrichtigt worden.

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza teilte wenig später mit, er habe eine neue Verordnung unterzeichnet. Diese sehe einen Stopp für Flüge aus Großbritannien und einen Einreisestopp für Reisende, die sich in den vergangenen 14 Tagen dort aufgehalten hatten, vor. Wer schon in Italien sei, müsse sich testen lassen und den Behörden melden. "Wir wählen den Weg maximaler Vorsicht", schrieb Speranza in seinem Post weiter. Am internationalen Flughafen Rom Fiumicino stünden Corona-Tests für alle noch ankommenden Flüge bereit, twitterte der Präsident der Region Latium.

Seit einigen Wochen breitet sich im Südosten Englands eine Coronavirus-Variante aus, die ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender ist als bisherige Varianten. Um das Virus einzudämmen, gilt seit Sonntag in der Hauptstadt London und weiten Teilen Südostenglands ein harter Shutdown mit Ausgangssperren, auch über die Weihnachtstage. Mehr als 16 Millionen Menschen sind betroffen. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

+++ Johnson: Neue Coronavirus-Variante ansteckender - schärfere Maßnahmen +++

Die in Großbritannien entdeckte neue Variante des Coronavirus ist nach Angaben von Premierminister Boris Johnson nach ersten Erkenntnissen deutlich ansteckender als die bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe weniger effektiv seien, sagte Johnson am Samstag in London vor Journalisten. "Es gibt immer noch viel, das wir nicht wissen. Aber es gibt keine Beweise, dass die neue Variante mehr oder schwerere Krankheitsverläufe auslöst." Auch eine höhere Sterblichkeit sei durch die Virus-Variante VUI2020/12/01 bisher nicht festgestellt worden.

Wegen der Coronavirus-Mutation verschärfte die Regierung aber die Beschränkungen für London von diesem Sonntag an deutlich. "Wenn das Virus seine Angriffsmethode ändert, müssen wir unsere Verteidigungsmethode ändern", sagte Johnson. Das bisher dreistufige Corona-Warnsystem wurde nun auf vier erweitert - darunter fallen außer der Hauptstadt auch noch andere Regionen im Südosten.

Dort dürfen die Bewohner nur noch aus wichtigen Gründen ihre Wohnung verlassen, etwa um zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen. Auch zu Weihnachten dürfe man keine Angehörigen anderer Haushalte treffen, betonte Johnson. "Wir können Weihnachten nicht wie geplant verbringen." Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte sowie andere Einrichtungen wie Fitnessstudios oder Schönheitssalons müssen schließen. Einwohner der höchsten Corona-Stufe 4 dürfen diese Zone nicht verlassen.

+++ Lockdown und Ausgangsbeschränkungen in der Slowakei +++

In der Slowakei hat am Samstag ein ursprünglich erst für nächste Woche geplanter Lockdown begonnen. Zugleich traten ab 5.00 Uhr morgens Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Polizisten kontrollierten auf Straßen und an Bahnhöfen. Erlaubt blieb neben dringend notwendigen Besorgungen auch der Weg zur Arbeit. Nicht möglich sind Weihnachtseinkäufe.

Offen halten dürfen Lebensmittelläden, Apotheken, Tankstellen und Banken, aber auch Servicestellen für Mobiltelefone. Supermärkte dürfen zwar Lebensmittel verkaufen, müssen aber die Bereiche für andere Waren absperren. Die Handelsketten-Vereinigung hat dies als unnötige Schikane kritisiert und eine Klage angedroht.

Besonders viel Medienkritik erntete die Regierungsentscheidung, zwar alle Schulen zu schließen, Skiliften aber den Betrieb zu erlauben und das Skifahren von den Ausgangsbeschränkungen auszunehmen. Eines der bekanntesten Skizentren im Land gehört dem rechtspopulistischen Parlamentspräsidenten Boris Kollar. Er ist Chef der zweitgrößten Regierungspartei Wir sind Familie. Am Freitag hatte der populistisch-konservative Ministerpräsident Igor Matovic bestätigt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Kurz danach wurden mehrere andere Spitzenpolitiker, die zu ihm engen Kontakt hatten, ebenfalls positiv getestet.

Die Slowakei hatte im November mit Massentests an fast der ganzen Bevölkerung über zehn Jahre für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Matovic hatte die Aktion als Alternative zu einem Lockdown angepriesen. Dass sich dieser nun wegen dramatisch steigender Infektionszahlen und drohender Überlastung der Krankenhäuser dennoch nicht verhindern ließ, wertete er als politische Niederlage.

+++ Schweiz genehmigt Biontech-Impfstoff - "erste ordentliche Zulassung" +++

Die Schweiz hat dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Dabei handele es sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren statt einer Notfallzulassung, teilte die Zulassungsbehörde Swissmedic am Samstag in Bern mit. Der Impfstoff sei seit Mitte Oktober bei laufend eingereichten Unterlagen begutachtet worden.

"Die bis jetzt vorliegenden Daten zeigten in allen untersuchten Altersgruppen eine vergleichbare, hohe Wirksamkeit und erfüllten die Anforderungen an die Sicherheit", erklärte die Behörde. Die häufigsten dokumentierten Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen einer Grippeimpfung. "Nach der minutiösen Prüfung der verfügbaren Informationen kommt Swissmedic zum Schluss, dass der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech sicher ist."

Das Präparat von Biontech/Pfizer wurde bereits seit Anfang Dezember zuerst in Großbritannien und dann in mehreren anderen Ländern weltweit per Notfallzulassung freigegeben. Inzwischen haben unter anderem Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien, Mexiko, Ecuador und Chile den Impfstoff genehmigt.

Die europäische Arzneimittelagentur EMA gibt an diesem Montag ihre Beurteilung über den Biontech/Pfizer-Impfstoff ab. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet nach eigenen Worten, dass die EU-Kommission das Serum am Dienstag zulässt.

+++ Österreich: Neuer Corona-Lockdown ab 26. Dezember mit "Frei-Testen" +++

Österreich geht ab dem 26. Dezember für mindestens drei Wochen erneut in den coronabedingten Lockdown. Ab dem 18. Januar sollen der Handel sowie erstmals seit November auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen - allerdings nur für Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet werden.

"Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger", sagte Kanzler Sebastian Kurz am Freitagabend. Tests seien die Voraussetzung für Lockerungen in der Pandemie. "Ohne Einschränkungen gibt es keine Möglichkeit, durch diese Pandemie zu kommen."

Konkret sieht der Plan für den dritten Lockdown in der Alpenrepublik vor, dass Ausgangsbeschränkungen vom 26. Dezember bis 24. Januar wieder den ganzen Tag gelten. Das Haus darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden, zu denen neben diversen Grundbedürfnissen wie Einkauf oder Arztbesuch sowie etwa Arbeit oder Bildung auch die Erholung im Freien zählt.

Bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben der Handel und körpernahe Dienstleister wie Friseure bis zum 17. Januar geschlossen, Schüler lernen im Online-Unterricht. Über die Öffnung von Skigebieten und Liften, die für den 24. Dezember angekündigt war, sollen Bundesländer und Bezirke eigenständig entscheiden. Ab dem 18. Januar sollen Schulen, Handel, Gastronomie, Tourismus wieder öffnen - unter der Bedingung der Vorlage eines negativen Antigen-Schnelltests, der nicht älter als eine Woche ist.

Der Verzicht auf einen Test bedeute bis zum 24. Januar ganztägige Ausgangsbeschränkungen und das verpflichtende Tragen einer FFP-2-Maske etwa beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit. Auch Schüler und Lehrer ohne negativen Test müssen eine FFP-2-Maske tragen.

+++ Kanarische Inseln laut RKI wieder Corona-Risikogebiet +++

Die Bundesregierung stuft die bei deutschen Urlaubern sehr beliebten Kanarischen Inseln wieder als Corona-Risikogebiet ein. Das Robert Koch-Institut teilte am Freitag auf seiner Internetseite mit, dass damit ab Sonntag wieder ganz Spanien auf der Risikoliste steht - was auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts nach sich zieht.

Die Kanaren zählen zu den ganz wenigen Urlaubszielen im europäischen Ausland, für die bisher keine Reisewarnung galt. Am 24. Oktober war sie wegen sinkender Infektionszahlen aufgehoben worden. Acht Wochen lang galten die Kanaren so als "risikofrei".

Seit einiger Zeit steigen die Zahlen dort aber wieder - vor allem auf Teneriffa. Dort lagen die Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche zuletzt bei 127. Dadurch erhöhte sich dieser Wert für alle sieben Kanarischen Inseln zusammen - die ansonsten außer La Gomera unter dem Grenzwert 50 liegen - auf durchschnittlich gut 70. Ab einem Wert von 50 erfolgt die Einstufung als Risikogebiet und damit auch die Reisewarnung. Auf Gran Cañaría waren in den vergangenen Tagen angesichts der sich abzeichnenden deutschen Reisewarnung Forderungen laut geworden, Teneriffa und La Gomera von den übrigen Inseln zu entkoppeln. Die Regionalregierung lehnte das aber ab. Die Reisewarnung bedeutet zwar kein Reiseverbot, soll aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen haben.

+++ Teil-Lockdown in Bulgarien gelockert und verlängert +++

Bulgarien hat wegen steigender Corona-Zahlen den Teil-Lockdown bis Ende Januar verlängert - allerdings in gelockerter Form. Restaurants in Hotels werden ab 1. Januar 2021 unter Corona-Auflagen den Betrieb nur für Hausgäste wieder aufnehmen können, erläuterte Gesundheitsminister Kostadin Angelow am Donnerstag nach einer Sitzung der Regierung in Sofia.

Zudem werden Museen, Galerien und Kinos ab Januar bei 30 Prozent ihrer Kapazität wieder öffnen können. Kindergärten und Schulen bis zur vierten Klasse sollen am 4. Januar wieder öffnen.

Nachtclubs, Kasinos, Restaurants und weitere Lokale sowie Sportsäle mussten Ende November schließen. Die betroffenen Unternehmer sollen von der Regierung weiter unterstützt werden. Von den Einschränkungen wurden Apotheken, Supermärkte, Drogerien, Bank- und Versicherungsfilialen ausgenommen. Tankstellen sind geöffnet.

In dem südöstlichen EU-Land mit einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Einwohnern gelten aktuell 89 540 Menschen als infiziert. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag am Donnerstag bei 1959 - sie war damit deutlich geringer als am Vortag (2743). Bei den in Bulgarien offiziell angegebenen Fallzahlen handelt es sich nur um Corona-Ansteckungen, die mit einem PCR-Test nachgewiesen wurden - nicht aber durch die recht verbreiteten Antigentests. Zum Vergleich: In Deutschland mit einer fast 12 Mal größeren Bevölkerung wurden am Donnerstag 26 923 Neuinfektionen registriert.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Bulgarien insgesamt 186 246 Corona-Ansteckungen durch PCR-Tests nachgewiesen. Das Balkanland war im Frühjahr noch relativ gering betroffen. 6196 Menschen starben seit Beginn der Pandemie in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Zuletzt gab es innerhalb von 24 Stunden 191 neue Tote in der amtlichen Statistik - damit nimmt Bulgarien im EU-Vergleich einen führenden Platz ein.

+++Schärfere Corona-Maßnahmen auf Teneriffa - Urlauber weiter willkommen +++

Die Regionalregierung der Kanarischen Inseln hat die Corona-Maßnahmen auf Teneriffa wegen dort steigender Infektionszahlen verschärft und zugleich betont, Urlauber seien weiter willkommen. Touristen aus anderen Teilen Spaniens und aus dem Ausland seien von den verhängten Zugangsbeschränkungen zu der Insel ausgenommen, wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen könnten, der nicht älter als 72 Stunden sein dürfe, teilte das Fremdenverkehrsamt Teneriffas am Donnerstag auf Anfrage mit. Andere Corona-Tests würden nicht akzeptiert.

Am Vortag hatte die Regionalregierung der vor der Westküste Afrikas gelegenen spanischen Inselgruppe für Teneriffa eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der dort stärker als auf den anderen Inseln steigenden Infektionszahlen angeordnet. Sie gelten ab Freitag für zunächst 15 Tage.

So wird die bestehende nächtliche Ausgangsbeschränkung auf 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr ausgeweitet. Gaststätten dürfen keine Gäste mehr in Innenräumen bewirten und auf Terrassen nur 50 Prozent der normalerweise zugelassen Plätze besetzen. Geschäfte müssen die Zahl der Kunden auf 33 Prozent begrenzen, die Heimatgemeinde darf nicht verlassen werden und Besuche in Altenheimen sind ausgesetzt.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner war auf Teneriffa zuletzt auf 127 gestiegen. Dadurch erhöhte sich dieser Wert für alle Kanarischen Inseln zusammen, die ansonsten außer La Gomera unter 50 liegen, auf durchschnittlich 70. Ab einem Wert von 50 geht Deutschland von einem Risikogebiet aus und spricht eine Reisewarnung aus. Dies ist bisher aber nicht geschehen. Das spanische Festland und die beliebten Ferieninseln der Balearen mit Mallorca gelten als Risikogebiet und das Auswärtige Amt rät von touristischen Reisen dorthin ab.

+++ Auch Einkaufszentren dicht - Dänemark verschärft Corona-Maßnahmen +++

Mitten im Weihnachtsgeschäft schließt Dänemark ab Donnerstag alle Einkaufszentren. Damit verschärft die dänische Regierung angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen den Teil-Lockdown, der seit Mittwoch bereits für alle Restaurants sowie zahlreiche andere Einrichtungen im Land gilt. Alle Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken, Lebensmittelgeschäften und Supermärkten müssen ab dem 25. Dezember bis zum 3. Januar schließen, Friseure, Fahrschulen und Ähnliches bereits ab Montag, den 21. Dezember. Ab dann werden auch alle Schulkinder nach Hause geschickt, sofern sie nicht schon dort sind. Das gab Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwochabend in Kopenhagen bekannt.

Seit vergangenem Mittwoch galt zunächst in Kopenhagen, Aarhus und anderen Kommunen mit hohen Infektionszahlen ein Teil-Lockdown, der kurz darauf auf weitere Landesteile ausgeweitet worden war. Seit diesem Mittwoch galten die Maßnahmen für ganz Dänemark: Restaurants, Cafés und Kneipen müssen ebenso bis zum 3. Januar geschlossen bleiben wie überdachte Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios und Schwimmbäder. Schüler ab der fünften Klasse aufwärts wurden seitdem digital unterrichtet, öffentliche Bedienstete ohne kritische Funktion ins Homeoffice geschickt. In ganz Dänemark gilt zudem schon länger eine Begrenzung öffentlicher Versammlungen auf maximal zehn Personen.

Grund für all das sind die hohen Infektionszahlen in Dänemark. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am Mittwoch mit 3692 bestätigten Fällen innerhalb von 24 Stunden erneut einen Höchststand erreicht. Auf die Bevölkerungszahl gerechnet hat das Land mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern zuletzt etwa anderthalbmal so viele Neuinfektionen verzeichnet wie Deutschland.

+++ Britische Regierung: Bisher 138.000 Menschen gegen Corona geimpft +++

Eine Woche nach dem Beginn der Massenimpfung gegen das Coronavirus in Großbritannien sind nach Regierungsangaben bisher etwa 138.000 Menschen geimpft worden. "Ein sehr guter Start für das Impfprogramm", schrieb der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi am Mittwoch bei Twitter. Die Zahl werde noch deutlich zunehmen, da das Netzwerk ausgebaut werde.

In den vergangenen sieben Tagen hätten 108.000 Menschen in England, 18.000 in Schottland, fast 8.000 in Wales und 4.000 in Nordirland die Dosis erhalten. Zunächst sind über 80-Jährige, Bewohner von Pflegeheimen und besonders gefährdetes medizinisches Personal an der Reihe.

Großbritannien hatte die Impfungen am 8. Dezember begonnen und nutzt das Mittel des Mainzer Unternehmens Biontech und dessen US-Partners Pfizer. Ursprünglich hatte die Regierung bis Jahresende mit bis zu zehn Millionen Dosen gerechnet, nun sind es noch fünf Millionen. Für einen umfassenden Schutz muss rund drei Wochen nach der ersten Dosis eine zweite Impfung stattfinden. Insgesamt hat Großbritannien 40 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Mittels bestellt.

+++ Lettland meldet erstmals mehr als 1000 Corona-Neuinfektionen +++

In Lettland steigen trotz strikter Corona-Maßnahmen die Infektionszahlen weiter rapide. Am Mittwoch wurden mit 1023 Fällen erstmals mehr als 1000 festgestellte Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit wurden in dem Ostseestaat mit 1,9 Millionen Einwohner seit Beginn der Pandemie mehr als 27 000 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. 382 Personen starben an dem Virus.

Lettland registriert seit dem Herbst einen deutlichen Anstieg der Zahl an Neuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung aktuell schlechter als in Deutschland.

Die Regierung in Riga hatte angesichts der Entwicklung im November einen inzwischen bis zum 11. Januar verlängerten Notstand ausgerufen und zusätzliche Beschränkungen eingeführt. Trotzdem hat sich noch keine Kehrtwende eingestellt. Nach Ansicht von Staatspräsident Egils Levits und Regierungschef Krisjanis Karins sind weitere Einschränkungen nötig sind, um das Virus unter Kontrolle zu bringen. Dies sagten beide nach einer Video-Schalte am Mittwoch. Über Beschränkungen, die zum 21. Dezember in Kraft treten sollen, will die Regierung diesen Donnerstag entscheiden.

Angesichts von öffentlichen Debatten und Kundgebungen gegen die bisherigen Corona-Maßnahmen forderte Levits die Regierung zu einer besseren Kommunikation ihrer Entscheidungen auf. "Eine klare Botschaft ist erforderlich", sagte der Staatschef auch mit Blick auf sich widersprechende Aussagen von Ministern der Fünferkoalition.

+++ Coronavirus: Russland verzeichnet höchste Todeszahl seit zehn Jahren +++

In der Corona-Pandemie verzeichnet Russland inzwischen den höchsten Wert bei Sterbefällen seit zehn Jahren. Von April bis Oktober seien 1,2 Millionen Menschen gestorben - 140 000 mehr als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre, berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung "RBK" am Mittwoch unter Berufung auf das Statistikamt. Das wäre ein Anstieg um 13,21 Prozent für den Sieben-Monats-Zeitraum. Zuletzt sei im Hitzesommer 2010 eine sehr hohe Sterberate zu verzeichnen gewesen, berichtete das Blatt. Demnach geht die hohe Übersterblichkeit 2020 auf die Corona-Pandemie zurück.

Allerdings liegen die vom Corona-Krisenstab der Regierung vorgelegten Zahlen weiter deutlich unter den Angaben des Statistikamts in Moskau. Die Statistiker listen immer wieder viel mehr Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus auf als die Regierung. Nach offiziellen Angaben starben mit Stand Mittwoch 48 564 Menschen an Covid-19 in Russland. Dort werden vor allem jene Fälle gelistet, in denen das Coronavirus als Todesursache aufgeführt ist.

Das russische Statistikamt erfasst Medien zufolge allerdings auch die Fälle, wenn jemand mit einer Corona-Infektion stirbt, aber auf dem Totenschein etwa Herzversagen steht. Seit April habe die Behörde aufgehört, die Todesursachen monatlich aufzulisten, schrieb "RBK". Trotz hoher Infektions- und Sterbezahlen gibt es in Russland anders als im Frühjahr keinen Lockdown. Der Kreml spricht von einer schwierigen, aber kontrollierbaren Lage. Russland verzeichnete am Mittwoch nach offiziellen Angaben 26 509 Neuinfektionen und 596 Todesfälle - weniger als in Deutschland.

+++ Tschechien bietet Corona-Schnelltests vor Weihnachten an +++

Die Menschen in Tschechien können sich vor Weihnachten kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das landesweite Schnelltest-Programm mit Hunderten Abnahmestellen begann am Mittwoch. Für den ersten Tag hatten sich mehr als 17 000 Personen angemeldet.

An manchen Stellen gab es Warteschlangen, andernorts noch freie Kapazitäten. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Kosten trägt die Krankenversicherung. Die verwendeten Antigen-Schnelltests liefern innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis, gelten aber als weniger genau als sogenannte PCR-Labortests. Das Programm läuft über den Jahreswechsel hinaus bis zum 15. Januar.

Die Opposition kritisierte derweil, dass die Regierung bisher kein nationales Impfkonzept verabschiedet habe. Gesundheitsminister Jan Blatny versicherte, dass mit der Impfung unverzüglich nach Eintreffen der ersten Lieferungen der neuen Impfstoffe begonnen werde. Priorität werde das Gesundheitspersonal erhalten. Die Anzahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt in Tschechien weiter. Am Dienstag kamen nach Behördenangaben 7889 bestätigte Fälle hinzu - rund 2000 mehr als am gleichen Tag vor einer Woche. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 594 148 Infektionen und 9882 Todesfälle. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

+++ Keine Nacht-Messen an Heiligabend in den Niederlanden +++

Die römisch-katholische Kirche der Niederlande hat alle öffentlichen Gottesdienste an Heiligabend abgesagt. Vor allem die Nacht-Messen würden traditionell von vielen Menschen besucht, begründete die Bischofskonferenz am Mittwoch in Utrecht die Entscheidung. Das sei angesichts des harten Lockdowns nicht verantwortlich.

Die übrigen Weihnachtsgottesdienste könnten stattfinden, allerdings nur mit maximal 30 Besuchern. In den Kirchen müssten Gesichtsmasken getragen werden und es gelte ein Gesangsverbot, teilte die Kirche mit. Gottesdienste am Heiligabend werden aber im Internet und im Fernsehen übertragen.

+++ Spaniens Regierungschef schließt schärfere Corona-Maßnahmen nicht aus +++

Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat eine Verschärfung der bisher relativ milden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus angesichts wieder leicht steigender Infektionszahlen nicht ausgeschlossen. «Diese Weihnachten entscheidet sich, ob wir eine dritte Welle vermeiden können», sagte der Sozialist am Mittwoch im Parlament in Madrid. Das bisher Erreichte sei sehr positiv, betonte Sánchez unter Hinweis auf den starken Rückgang der Infiziertenzahlen der vergangenen Wochen.

Seine Regierung werde aber nicht zögern, die Maßnahmen in Kooperation mit den Regionen auch über Weihnachten zu verschärfen, sollten die Corona-Zahlen wie seit Freitag weiter steigen. «Die beste Art, Ansteckungen zu vermeiden, ist so zu tun, als ob wir alle infiziert wären und nicht genau wüssten, ob wir ansteckend sind», betonte Sánchez.

Spanien war es gelungen, die zeitweise sehr hohen Infektionszahlen der zweiten Welle durch relativ milde Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbegrenzungen, Einschränkungen von Reisen zwischen den Regionen und in einigen Landesteilen auch durch die zeitweise Schließung von Gaststätten und anderen Einrichtungen stark zu drücken. Geschäfte und auch die Schulen blieben fast überall offen.

Seit Freitag steigen die Zahlen jedoch wieder leicht. Am Dienstag kletterte die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf 98, nachdem sie am Freitag noch bei 80 gelegen hatte. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert derzeit 180.

+++ Litauen: Lockdown und Höchststand bei Corona-Neuinfektionen +++

In Litauen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am ersten Tag des Lockdowns in dem baltischen EU-Land einen neuen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsbehörde in Vilnius vermeldete am Mittwoch 3418 positive Tests binnen eines Tages. Auch die Anzahl an Corona-Todesfällen in den vorangegangenen 24 Stunden stieg mit 44 auf einen Rekordwert. Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohner ist stark von der Pandemie betroffen und weist aktuell nach Angaben der EU-Behörde ECDC eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf. Insgesamt wurden in dem Baltenstaat bislang fast 100 000 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. 907 Personen starben an dem Virus.

Angesichts der stark steigenden Infektions- und Todeszahlen hat die Regierung in Vilnius das Land seit Mittwoch in einen bis 31. Januar verhängten Lockdown geschickt: Alle Geschäfte - außer Läden für den täglichen Bedarf - müssen schließen und der Schulbetrieb wurde auf Fernunterricht umgestellt.

Auch gelten verschärfte Ausgangsbeschränkungen: Auf Anordnung der Regierung darf niemand ohne zwingenden Grund in andere Städte und Gemeinden außerhalb des eigenen Wohnsitzes reisen. Die Polizei wird die Einhaltung des Verbots kontrollieren. An den Wochenenden und Feiertagen sollen dazu rund 250 Kontrollpunkte eingerichtet werden. Haus oder Wohnung dürfen während des Lockdowns ebenfalls nur noch aus triftigem Grund verlassen werden - für Arbeit, eine ärztliche Behandlung, zum Einkaufen oder den Besuch einer Beerdigung. Weiter werden Kontakte auf eine Familie oder einen Haushalt beschränkt.

+++ Norwegens Ministerpräsidentin rechnet mit Corona-Maßnahmen bis Ostern +++

Norwegen steht im Kampf gegen die Corona-Pandemie vergleichsweise gut da - trotzdem geht Regierungschefin Erna Solberg davon aus, dass bis Ostern weiter Schutzmaßnahmen in ihrem Land gelten werden. Es sei zudem zwar richtig, wenn man Pläne für einen normalen Sommer schmiede, sagte Solberg am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo, auf der sie Bilanz für das zweite Halbjahr 2020 zog. "Aber man muss darauf vorbereitet sein, dass der Sommer 2021 nicht ganz wie der Sommer 2019 sein wird."

Es sei nicht unwahrscheinlich, dass die ersten Corona-Impfungen in Norwegen rund um Weihnachten und Neujahr stattfinden könnten, sagte Solberg. Auf dieselbe Weise, wie sich die Corona-Krise hingezogen habe, werde aber auch der Weg aus der Krise seine Zeit brauchen. Verglichen mit dem Rest des Europäischen Wirtschaftsraums hatte Norwegen mit seinen gut 5,4 Millionen Einwohnern auf die Bevölkerung gerechnet in den vergangenen 14 Tagen einer der niedrigsten Zahlen an Neuinfektionen, nur Island und Irland lagen noch darunter. Der deutsche Wert war in diesem Zeitraum mehr als dreimal so hoch.

Auch in Norwegen gelten Beschränkungen des öffentlichen Lebens, etwa Quarantänevorschriften für Reisende und die dringliche Bitte, nicht mehr als fünf Gäste im eigenen Haushalt zu begrüßen. Diese Maßnahmen sind jedoch bei Weitem nicht so weitreichend wie der am Mittwoch begonnene Lockdown in Deutschland.

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/news.de/dpa

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