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"Markus Lanz" vom 24.01.2024: Zwischen "Deutschlandgefühl" und Wehrpflicht platzte Söder der Kragen

Wenn es nach Markus Söder geht, sollen nicht nur Neuwahlen das "Deutschlandgefühl" zurückbringen, sondern auch die Bundeswehr auf Vordermann gebracht werden. Auf Nachfragen im ZDF-Talk "Markus Lanz" reagierte der CSU-Chef jedoch pampig.

Als Studiogast bei "Markus Lanz" zeigte sich CSU-Chef Markus Söder nicht unbedingt bester Laune. (Foto) Suche
Als Studiogast bei "Markus Lanz" zeigte sich CSU-Chef Markus Söder nicht unbedingt bester Laune. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Woche für Woche lädt sich ZDF-Talker Markus Lanz in seiner gleichnamigen Sendung Gäste ins TV-Studio ein, um aktuelle Themen zu diskutieren, die Deutschland bewegen. In der Sendung, die am 24. Januar 2024 im ZDF ausgestrahlt wurde, gehörte Markus Söder zu Markus Lanz' Gesprächspartnern - der Austausch zu aktuellen politischen Brennpunkten drohte jedoch zu entgleisen.

"Markus Lanz" vom 24.01.2024: CSU-Chef Markus Söder zu Gast im ZDF-Talk

Der CSU-Chef sprach im ZDF-Studio nicht nur über die aktuelle Sicherheits- und Energiepolitik und dem Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und den USA, sondern auch über die immer mehr Zuspruch erhaltende AfD und die in diesem Jahr in Ostdeutschland anstehenden Wahlen. Aktuelle Umfragen zeigen deutlich: Würden Deutschlands Wahlberechtigte jetzt an die Urne gebeten werden, würden die Ampel-Parteien eine heftige Schlappe kassieren. Markus Söder brachte dafür eine Begründung vor: "Das Deutschlandgefühl stimmt nicht mehr", so der CSU-Chef bei "Markus Lanz" - doch als der ZDF-Moderator Söder aufforderte, genau zu benennen, was dieses ominöse "Deutschlandgefühl" beinhalte, kam der bayerische Ministerpräsident ins Wanken.

Markus Söder vermisst "Deutschlandgefühl" und fordert Neuwahlen

Markus Söder zufolge sei "die große Mehrheit der Deutschen (...) schlichtweg unzufrieden mit der Regierung", da "es nicht mehr so läuft wie früher", zudem werde "nichts besser, alles wird teurer". Infolgedessen sei eine "extreme Polarisierung in der Gesellschaft" zu beobachten, die Markus Söder zufolge nur eine Lösung zulasse: "Neuwahlen wären das Beste, um eine Veränderung herbeizuführen", so der CSU-Chef. Eine Forderung, für die Söder umgehend Gegenwind bekam: Die ebenfalls bei "Markus Lanz" eingeladene Journalistin Anna Lehmann warf Markus Söder vor, das Narrativ der AfD zu unterstützen. "Die AfD profitiert von diesem 'Alles-ist-scheiße-Modus', und es hilft jetzt nicht gerade, wenn die Union (...) diesen Sound genau bedient und da einstimmt in 'Alles ist schlecht'." Einen größeren Nutzen hätte der Journalistin zufolge eine andere Strategie: "Es würde helfen, wenn wir im Bundestag eine konstruktivere Opposition hätten, die nicht nur darauf setzt, den größtmöglichen Krawall zu erzeugen."

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Dennoch ließ es sich Markus Söder im ZDF-Talk nicht nehmen, weiter herumzumosern. Ein weiterer Dorn im Auge des CSU-Chefs: Deutschlands Verteidigungsfähigkeit und die Modernisierung der Bundeswehr. Gerade im Hinblick auf eine sich abzeichnende zweite Amtszeit Donald Trumps als US-Präsident müsste sich Deutschland auf die denkbaren "fundamentalen Folgen" vorbereiten: "Unser Ziel ist klar, uns zu verteidigen. Unsere NATO-Grenzen zu schützen, unsere eigene Freiheit zu schützen." Söders Forderungen diesbezüglich reichen von der Rückkehr zur Wehrpflicht und der Anschaffung von Flugzeugträgern über 100.000 Drohnen bis hin zu atomaren Abwehrschirmen, fasste Markus Lanz zusammen - auf die Frage, wie all diese Anschaffungen finanziert werden sollen, wurde Söder jedoch patzig und verweigerte eine deutliche Antwort. Auf Markus Lanz' Einwand, man wolle "doch Dinge verstehen und erklären", giftete Söder nur: "Wir sind ja hier nicht im Erziehungs-Fernsehen!"

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