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Arbeitslosigkeit im Regionalverband Saarbrücken aktuell im März: Trauriger Rekord, höchste Arbeitslosigkeit im Saarland

Mehr Menschen als vor einem Jahr beziehen im Regionalverband Saarbrücken Bürgergeld. Die Zahl der Leistungsempfänger stieg um 0,4 Prozent. Lesen Sie mehr zu Arbeitslosen und Bürgergeldempfängern in der Region.

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Aktuelle Eilmeldungen aus dem Ressort Wirtschaft kompakt auf news.de. Bild: Adobe Stock / drubig-photo

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Regionalverband Saarbrücken?

Gute Nachrichten von der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeitslosigkeit im Regionalverband Saarbrücken sank im März. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 219 Personen und damit 1,3 Prozent auf 16.992 zurück.

Arbeitslosenquote im Regionalverband Saarbrücken im März 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Landesdurchschnitt von 7,0 Prozent.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 21 oder 0,3 Prozent auf 6.238 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Regionalverband Saarbrücken auf 36,7 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Regionalverband Saarbrücken niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum März des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Regionalverband Saarbrücken um 540 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 9,4 Prozent betragen.

Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 9,7 Prozent.
Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft sind besonders häufig arbeitslos. 25,2 Prozent beträgt die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe, im Durchschnitt ist sie nicht einmal halb so hoch. Die Arbeitslosenquote für Männer lag bei 10,2 Prozent, für Frauen bei 9,2 Prozent. Auch nach dem Alter lässt sich die Arbeitslosenquote aufschlüsseln, für unter 25-Jährige sowie über 55-Jährige werden gesonderte Arbeitslosenquoten erhoben. Sie lagen bei 8,5 Prozent für die Jüngeren und 9,7 Prozent für die Älteren.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Von den 16.992 Arbeitslosen im Regionalverband Saarbrücken beziehen 13.079 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 77,0 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 249 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 1,9 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.

Wie viele Menschen erhalten im Regionalverband Saarbrücken Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im März 42.057 Menschen Bürgergeld im Regionalverband Saarbrücken. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. Davon waren 29.161 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 241 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 0,6 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 443 Menschen höher, ein Plus von 0,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 75 Personen, was einem Zuwachs von 0,3 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 75 Personen und damit 0,3 Prozent.

Hintergrund: Wie wird die Arbeitslosenquote berechnet?

Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil der Arbeitslosen an allen Menschen an, die an Arbeit interessiert sind. Dabei wird die Zahl der Arbeitslosen durch die Anzahl der sogenannten Erwerbspersonen geteilt. Zu den Erwerbspersonen zählen neben den Arbeitslosen selbst noch die Erwerbstätigen, also alle Menschen, die aktuell einer Arbeit nachgehen, egal ob sie angestellt oder selbständig sind. Wären in einer Region also alle Menschen arbeitslos, würde die Arbeitslosenquote 100 Prozent betragen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 28.03.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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roj/news.de

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