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Arbeitslosigkeit in Erfurt aktuell im April: Arbeitslosigkeit sinkt um 0,7 Prozent

Die Arbeitslosenquote in Erfurt ist im April auf unverändert bei 6,6 Porzent geblieben. Lesen Sie alle wichtigen Infos zum Arbeitsmarkt in der Region.

Wartezone einer Agentur für Arbeit  (Foto) Suche
Wartezone einer Agentur für Arbeit  Bild: Pressebild der Bundesagentur für Arbeit

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Erfurt?

Gute Nachrichten von der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeitslosigkeit in Erfurt sank im April. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 57 Personen und damit 0,7 Prozent auf 7.554 zurück.

Arbeitslosenquote in Erfurt im April 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,6 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Landesdurchschnitt von 6,3 Prozent. Typischerweise liegt die Arbeitslosigkeit in kreisfreien Städten und Stadtkreisen etwas höher als in Landkreisen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 8 oder 0,4 Prozent auf 2.170 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Erfurt auf 28,7 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in Erfurt niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Erfurt um 565 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 8,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 6,1 Prozent betragen.

Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 6,6 Prozent abweichen.
Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft sind besonders häufig arbeitslos. 19,1 Prozent beträgt die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe, im Durchschnitt ist sie nicht einmal halb so hoch. Auch Männer sowie Ältere waren mit Arbeitslosenquoten von 6,9 Prozent sowie 6,7 Prozent überdurchschnittlich oft arbeitslos. Frauen und unter 25-Jährige waren dagegen mit Quoten von 6,2 Prozent sowie 5,9 Prozent seltener ohne Arbeit.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen in Erfurt beziehen Bürgergeld, nämlich 4.776 von insgesamt 7.554. Somit erhalten 63,2 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Ihre Zahl lag um 23 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,5 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb beziehen weiter mehr Menschen Bürgergeld, als Bürgergeldempfänger arbeitslos gemeldet sind.

Wer erhält in Erfurt Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im April in Erfurt 15.725 Menschen Bürgergeld. Davon waren 11.009 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 80 Menschen, ein Rückgang um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 25 Menschen niedriger, ein Minus von 2,2 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 29 Personen, was einem Zuwachs von 0,3 Prozent entspricht. Gegenüber dem April des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 29 Personen und damit 0,3 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

In den Wirtschaftswissenschaften werden meist drei Arten von Arbeitslosigkeit unterschieden. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist die Folge zu geringer Nachfrage, beispielsweile weil Menschen aus Angst vor der Zukunft kein Geld ausgeben. Weil die Firmen nichts absetzen, stellen sie auch kein Personal ein. Anders ist die Situation bei der strukturellen Arbeitslosigkeit. Unternehmen könnten zwar mehr Personal beschäftigen, sie finden aber keines, das ihren Anforderungen entspricht. Beispielsweise, weil die Qualifikation der Arbeitslosen nicht ausreichend oder die Gehaltsvorstellungen aus Sicht der Unternehmen zu hoch sind. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit entspricht aber der dritten Kategorie, der friktionellen Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Erwerbslosigkeit. Werden Menschen entlassen, müssen diese zuerst eine neue Stelle suchen. Bis sie diese gefunden haben, sind sie kurzzeitig arbeitslos. Eine Sonderform der friktionellen Arbeitslosigkeit ist die saisonale Arbeitslosigkeit. So entlassen Bauunternehmen im Winter oft einen Teil ihrer Beschäftigten, der dann vorübergehend arbeitslos ist. In Erfurt waren im April 71,3 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Thüringen oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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