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Sahra Wagenknecht: Kriegsdrohungen und Nawalny-Tod! Denkt die BSW-Politikerin wirklich SO über Putin?

Paul Ronzheimer hat mit Sahra Wagenknecht in seiner neuen Podcast-Folge hitzig über den Ukraine-Krieg und Wladimir Putin diskutiert. Dabei wärmte sie Russlands Kriegsfantasien wieder auf. Eine Frage bleibt: Was hält sie wirklich von Putin?

BWS-Politikerin Sahra Wagenknecht sprach im Podcast-Interview mit Paul Ronzheimer über Putin und den Ukraine-Krieg. (Foto) Suche
BWS-Politikerin Sahra Wagenknecht sprach im Podcast-Interview mit Paul Ronzheimer über Putin und den Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance/dpa | Carsten Koall

In der neuen Folge seines Podcasts setzte sich "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer mit Sahra Wagenknecht zusammen. Er traf sich mit ihr "zum Streit-Gespräch über die Lage in der Ukraine" Der Reporter hakte genau nach, wie sie wirklich zu Wladimir Putin steht, ging sie mit ihren Aussagen zum Ukraine-Krieg zuletzt deutlich auf Kuschelkurs mit dem russischen Präsidenten. Zudem sprach sie sich gegen Waffenlieferungen aus und betonte mit nicht belegten Äußerungen Russlands Kompromissbereitschaft den Krieg zu beenden. Die Gründerin der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) redete in dem Gespräch Klartext.

"Ist Putin ein Mörder?" Sahra Wagenknecht spricht im Ronzheimer-Podcast Klartext

Gleich wird Ronzheimer direkt. Er fragt Sahra Wagenknechts: "Ist Putin ein Mörder?" Die BSW-Politikerin antwortet darauf: "Natürlich ist er verantwortlich für den Tod von Nawalny, so wie für andere die unter seiner Regie und Verantwortung zu Tode gekommen sind. Das sind ja viele Kritiker". Der Journalist hakt nach, wieso sie nicht mit einem "Ja" auf seine Frage geantwortet hat. "Juristisch ist der, der Verantwortliche der die Waffe führt", sagt Wagenknecht. Putin sei aber "politisch verantwortlich". "Wladimir Putin ist für sie politisch ein Mörder?", will Ronzheimer wissen. "Er ist politisch für viele Morde verantwortlich", meint Wagenknecht und schwenkt dann zu anderen Diktatoren über. Es sei "scheinheilig, wenn jetzt so getan wird, als sei er der einzige Diktator dieser Welt, der seine Kritiker zu Tode bringt." "Wir müssen uns mit ihnen auseinandersetzen", erzählt sie weiter, denn "wir können nicht mit ihnen Krieg führen". Die Nachricht von Nawalnys Tod habe sie "erschüttert, wie Wagenknecht anmerkt.

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Für Ronzheimer benennt Wagenknecht die Verantwortlichen nicht deutlich genug. Das hätte sie bei ihre Rede im Bundestag gezeigt, wo sie nur 20 Sekunden über Nawalny sprach. Dann lenkte sie ihre Rede auf andere Themen, wie den Ukraine-Krieg. "Ich habe den Verantwortlichen benannt", rechtfertigt sich die ehemalige Linken-Politikerin. Sie habe "Doppelstandards" erwähnt. "Ich finde es wichtig, man muss Putins und das russische Regime dafür verurteilen, wie sie mit Kritikern umgehen. Wenn man das glaubwürdig tun will, muss man auch die politischen Gefangenen des Westens wie Julian Assange sprechen". Man könne den Fall Assange und die "Diktatur" in Russland nicht vergleichen, unterbricht sie Ronzheimer.

Wie Putin-nah ist Sahra Wagenknecht wirklich?

Wagenknecht und ihre neue Partei zeigten sich in ihren Plänen immer sehr Russland-nah. Sie selbst hätte "noch nie Sympathie mit dem russischen System" gehabt, sagte sie im Podcast. Putin habe sie auch "nie für einen sympathischen Mann oder für einen Demokraten gehalten." Ronzheimer sprach Wagenknechts Forderung an, die Ukraine nicht mehr mit militärischen Mitteln zu unterstützen. Er wollte wissen welche Folgen das hätte. "Das ist ein Mafia-Staat. Es ist ein Staat, in dem politische Morde passieren. Und wenn Sie sagen, es müsse verhandelt werden, dann sagen sie ja gleichzeitig, dass ein Teil der Ukraine unter diesem System leben soll, also unter einem Machthaber Putin, der auch nach ihrer Aussage politische Morde anordnet." Ronzheimer habe die an Ukrainer:innen erlebte Folter oder Vergewaltigungen bei seinen Besuchen in dem Land von den Menschen erfahren. Wie kann sie sagen, dass sie Menschen so unter Putin leben können? Sie bezeichnete die Ukraine als nicht ganz "lupenreine Demokratie", weil in den Gefängnissen Oppositionspolitiker gestorben sein sollen. das sei keine Putin-Propaganda."

Sahra Wagenknecht wie Putin? BWS-Politikerin über Russlands-Kriegsdrohungen

Wieder spricht sie über Verhandlungen mit Russland. Gleichzeitig meint sie, dass die Beziehungen zu dem Land verbessert werden müssen  - genauso wie in der Sowjetunion. das lasse sich nicht vergleichen, sagt Ronzheimer. Wagenknecht bleibt dabei und betont wie gefährlich eine Aufrüstung in der Ukraine sei. Sie befürchte Auswirkungen für Deutschland. "Also wenn wir den Krieg mit deutschen Waffen nach Russland tragen, dann tragen wir den Krieg nach Deutschland. Und das ist unverantwortlich gegenüber den Menschen in unserem Land." Dabei haben Experten und Politiker zuletzt auch betont, dass die Ukraine für ein sicheres Europa kämpft. Dafür seien auch Waffen nötig. Derweil drohen Putin und seine Schergen immer wieder mit einem Krieg. Sie sieht auch Putin Verhandlungsbereitschaft. Dass Putin aber sein Wort nicht einhalte, habe Russlands Präsident bereits vor der russischen Invasion in die Ukraine gezeigt. 

Alle Folgen des Podcasts "Ronzheimer." gibt es unter anderem auf Spotify und Apple Podcast.

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/gom/news.de

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