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Alexej Nawalny: Nur zwei Tage vor Tod! Besuchten Putin-Spione sein Straflager?

Was ist wirklich geschehen, als Putin-Gegner Alexej Nawalny am Freitag in einem sibirischen Straflager starb? Menschenrechtler glauben, dass der Tod des Kreml-Kritikers geplant war. Jetzt enthüllen sie neue Details dazu, was kurz zuvor in seiner Haftanstalt passiert sein soll.

Trauer um Putin-Gegner Alexej Nawalny: Was ist kurz vor seinem Tod im Straflager "Polar Wolf" passiert? (Foto) Suche
Trauer um Putin-Gegner Alexej Nawalny: Was ist kurz vor seinem Tod im Straflager "Polar Wolf" passiert? Bild: picture alliance/dpa | Christoph Schmidt

Der Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in einem sibirischen Straflager wurde mittlerweile auch durch dessen Team bestätigt. Doch noch immer ist vieles über die genauen Umstände unklar. Während russische Behörden behaupten, Nawalny sei bei einem Spaziergang zusammengebrochen, gibt es auch Theorien, dass Vertraute von Wladimir Putin hinter seinem Tod stecken. Menschenrechtsaktivisten gehen von Mord aus, haben dazu jetzt neue Details enthüllt.

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Die russische Organisation Gulagu.net skizzierte eine zeitliche Abfolge zu Nawalnys Tod. Diese wurde auch von britischen Medien wie "The Times" oder "The Sun" veröffentlicht. Es geht daraus hervor, dass Mitarbeiter des russischen Geheimdiensts nur zwei Tage vor dem Tod des Kreml-Gegners dessen Haftanstalt namens "Polar Wolf" einen Besuch abgestattet haben sollen. Dabei haben sie den Angaben zufolge auch mehrere Überwachungskameras und Abhörgeräte abgeschaltet. Ebenfalls würde es der Menschenrechtsgruppe komisch vorkommen, wie schnell die russischen Behörden über Nawalnys Tod berichteten. Nur zwei Minuten, nach dem offiziellien Todeszeitpunkt am Freitag, 16. Februar um 14.17 Uhr, wurde dazu eine Pressemitteilung herausgegeben. Auf einem staatlich kontrollierten Telegram-Channel sei kurz darauf als Todesursache ein Blutgerinnsel oder eine Thrombose angegeben worden. Berits um 14.30 Uhr informierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Medien über Nawalnys Tod. "Dieses schnelle Timing kann nur eines bedeuten. Alles war im Voraus geplant und koordiniert, bis hin zur FSIN-Pressemitteilung (russischer Justizvollzug, Anm. d. Red.). Minute für Minute. Sekunde für Sekunde.", so die Aktivisten laut "The Times". Eine andere Quelle habe allerdings für die Schnelligkeit eine Erklärung, wird mit den Worten "Ich glaube, Nawalny ist viel früher gestorben als bekanntgegeben" zitiert.

Wo befindet sich Alexej Nawalnys Leiche und was ist bislang über die Todesursache bekannt?

Währenddessen fehlte zunächst vom Leichnam Nawalnys jede Spur. Sie soll einem Medienbericht zufolge im Bezirkskrankenhaus der Stadt Salechard im hohen Norden Sibiriens aufbewahrt werden. Eine Obduktion habe zumindest bis Samstag noch nicht stattgefunden, berichtete die kremlkritische "Nowaja Gaseta Europa" am Sonntag unter Berufung auf eigene Informanten. Zudem soll der Körper des Toten blaue Flecken aufweisen.

Ein Mitarbeiter des Straflagers jenseits des Polarkreises habe mitgeteilt, dass sich Nawalnys Leichnam in der Stadt Salechard zur Untersuchung befinde, teilte seine Sprecherin Kira Jarmysch schon am Samstag mit. Demnach konnte die Mutter die Leiche zunächst nicht persönlich identifizieren. Auch die Todesursache ist weiter unklar.

Das Leichenschauhaus in Salechard, knapp 50 Kilometer vom Straflager entfernt, war am Samstag jedoch geschlossen. Über eine am Eingang angebrachte Kontakt-Telefonnummer kam Nawalnys Anwalt allerdings auch nicht weiter. "Ihm wurde gesagt, dass er bereits der siebte Anrufer an diesem Tag sei", schrieb Jarmysch. "Und der Leichnam Alexejs befinde sich nicht bei ihnen im Leichenschauhaus."

Einem zweiten Anwalt sei gesagt worden, dass die Todesursache noch nicht bekannt und eine weitere histologische Untersuchung erfolgt sei, deren Ergebnisse in der nächsten Woche zu erwarten seien, schrieb Jarmysch. "Es ist offensichtlich, dass sie lügen und alles unternehmen, um den Leichnam nicht zu übergeben." Den Anwälten sei lediglich mitgeteilt worden, dass die Untersuchungen "nichts Kriminelles" ergeben hätten. "Die lügen ständig und führen uns im Kreis herum." Inzwischen gibt es auch Berichte

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/news.de/dpa

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