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Eskalation nach Paus-Veto: Neuer Ampel-Zoff sorgt für Empörung! Ist die Koalition regierungsunfähig?

Erneut eskaliert der Zoff in der Ampelkoalition! Schuld ist das Veto von Bundesfamilienministerin Lisa Paus beim Wachstumschancengesetz. Von Erpressung ist bei der FDP die Rede. Von Regierungsunfähigkeit bei der Opposition.

Christian Lindner und Lisa Paus  (Foto) Suche
Christian Lindner und Lisa Paus  Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Eigentlich wollte das Bundeskabinett am Mittwoch das sogenannte Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (FDP) verabschieden. Mit dem Steuerpaket soll die Wirtschaft jährlich um 6,5 Milliarden Euro entlastet werden. Doch Familienministerin Lisa Paus legte Veto ein und blockierte das Vorhaben. Die Grünen-Politikerin fordert mehr Geld für die Kindergrundsicherung. Die FDP spricht von einem Erpressungsversuch. Bei der Opposition und der Wirtschaft stößt der neue Zoff in der Ampel-Koalition für Kritik und Unverständnis.

"Geballte Regierungsunfähigkeit!" Neuer Ampel-Zoff stößt auf Unverständnis

"Offensichtlicher kann man geballte Regierungsunfähigkeit und mangelnden gemeinsamen Regierungswillen kaum zur Schau stellen", sagte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Dobrindt, der "Augsburger Allgemeinen". "Die Streit-Ampel geht in die nächste Runde." Wirtschaftsverbände warnten vor Verzögerungen bei dem Vorhaben. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nimmt den Kanzler in die Pflicht. "Deutschland ist nicht mehr nur der kranke Mann Europas, sondern der Welt. Die Bürger und Unternehmen erwarten völlig zu Recht vom Bundeskanzler, dass er endlich die Führung übernimmt, die er versprochen hat, und unser Land nach vorne bringt", sagte Linnemann der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Ähnlich äußerte sich der Wirtschaftsverband BVMW. "Während Deutschland anders als andere Länder in eine tiefe Rezession rutscht, leistet sich die Bundesregierung einen Kampf persönlicher Eitelkeiten einzelner Minister", teilte der Vorsitzende der BVMW-Bundesgeschäftsführung, Christoph Ahlhaus, mit. "Dieser Bundesregierung scheint die Legalisierung von Drogen wichtiger zu sein als die Rettung unseres Wohlstands und damit des sozialen Friedens", meinte er mit Blick auf die am Mittwoch auf den Weg gebrachten Cannabis-Pläne. "Wenn der Cannabis-Nebel verraucht ist, sollte der Bundeskanzler endlich von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und für klare Sicht für den Mittelstand als Wohlstandsretter dieses Landes sorgen."

Bundeskanzler Olaf Scholz muss Ampel-Zoff schlichten

Die Präsidentin der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, forderte in der "Rheinischen Post" "dringend einen echten Neustart" der Ampel. "Bei der Kabinettsklausur in zwei Wochen muss Kanzler Scholz endlich Ruhe in seine chaotische Mannschaft bringen."

Der Kanzler will den aktuellen Streit rasch beenden. "Wir beschließen noch in diesem Monat ein Wachstumschancengesetz", versicherte Scholz am Mittwoch auf dem NRW-Unternehmertag in Düsseldorf. Das Gesetz werde bei der Kabinettsklausur in Meseberg beschlossen werden. Die wenigen Tage bis dahin werde man nutzen, um das Gesetz "noch ein bisschen schöner zu machen", sagte Scholz.

Der Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU, Wolfgang Steiger, hielt der Ampel im Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag) vor, mit Machtspielchen Vertrauen zu zerstören.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki ging Ministerin Paus in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) an. "Ob sie meint, die grüne Regierungsfähigkeit zu unterstreichen, indem sie demonstriert, dass die Grünen sowohl für als auch gegen das Wachstumschancengesetz sind, kann ich nicht sagen", sagte Kubicki. "Einen professionellen Eindruck hinterlässt sie jedenfalls nicht, wenn sie meint, in dieser schwierigen konjunkturellen Situation die Zukunftsfähigkeit des Landes aufs Spiel setzen zu müssen."

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/gom/news.de/dpa

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