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Annalena Baerbock: "Für Schönheit im Raum gesorgt!" Grünen-Ministerin packt über Sexismus in der Politik aus

Beim Leserforum der FAZ hat Annalena Baerbock über ihre Arbeit als Außenministerin ausgepackt. Dabei erzählt sie, dass sie sich oft bizarren Sprüchen von Männern konfrontiert sieht. Doch die Grünen-Politikerin zeigt sich schlagfertig.

Annalena Baerbock nahm während ihrer Sommerreise am Leserforum der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) teil. (Foto) Suche
Annalena Baerbock nahm während ihrer Sommerreise am Leserforum der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) teil. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Bei einem Leserforum der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gab Annalena Baerbock am Dienstag außergewöhnliche Einblicke in den politischen Alltag. Unter anderem erzählte die Außenministerin, welche Sprüche sie sich vor allem von Männern gefallen lassen muss.

"Für Schönheit im Raum gesorgt!" Annalena Baerbock packt über Sexismus in der Politik aus

"Wenn wir dann in Situationen sitzen, wo auf der anderen Seite nur Männer sitzen ... Ich brauche überhaupt nichts sagen, ich rede dann überhaupt nicht über feministische Außenpolitik. Das passiert von ganz alleine. Weil: Sofort kommt [...] so'n Spruch, weil man nicht weiß, was man sagen soll: 'Gut, dass Sie hier für die Schönheit im Raum gesorgt haben.' Meine Antwort ist meistens: 'Ja, zum Glück auch für ein bisschen Intelligenz'", sagte Baerbock sichtlich aufgewühlt ins Mikrofon. "Sag' ich nur bei Leuten, die mich kennen und meinen Humor verstehen."

Aus den Worten von Baerbock geht eindeutig hervor, dass sie sich schon sehr oft Aussagen über ihr Aussehen anhören musste. Ein solches Verhalten gilt jedoch als sexistisch, teils sogar frauenverachtend.

"Baerbock mal wieder stabil!" Twitter feiert Außenministerin für Schlagfertigkeit

Im Netz stößt die Schlagfertigkeit von Baerbock auf geteilte Meinungen. "wie iconic willst du sein?annalena baerbock: ja", schreibt eine Twitter-Nutzerin zu einem Mitschnitt des Auftritts der Grünen-Politikerin. "Jetzt stelle man sich vor, man hätte Frau Baerbock statt Olaf Scholz als Kanzlerin haben können, hat aber lieber den Unsichtbaren gewählt. Was ist nur los mit den Leuten?", ist in einem Tweet zu lesen. "Die einzig korrekte Antwort für meine unzähligen Geschlechtsgenossen, die leider immer noch der Meinung sind, dass es angemessen ist jede Art von Smalltalk mit weiblichen Gesprächspartnerinnen mit sogenannten 'Komplimenten' über deren körperlichen Vorzüge einzuleiten. #fremdscham", schreibt ein Twitter-Nutzer. "Ich mag sie. Sie hat so eine tolle Art", ist in einem weiteren Tweet zu lesen.

"Zack, bäääng! Frau Baerbock mal wieder stabil...", befindet ein Nutzer des Kurznachrichtendienstes. "Mit diesen Sprüchen müssen wir alle (mal mehr, mal weniger) im beruflichen Kontext kämpfen - wir sollten eine Sammlung starten für Antworten", schildert eine Frau ähnliche Erfahrungen in einem Tweet. Jedoch erhält Baerbock für ihre offenen Worte erneut Gegenwind. "Frauen, die mit Komplimenten nicht umgehen können", heißt es in einem abwertenden Tweet.

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