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Leichenfund in Hessen: 14-Jährige wurde erwürgt! Tatverdächtiger schweigt

In Nordhessen wurde eine Frauenleiche gefunden. Die Identität des Opfers blieb zunächst unklar. Inzwischen muss jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich bei der weiblichen Leiche um die zuvor vermisste 14-Jährige handelt.

In Nordhessen wurde eine Frauenleiche gefunden. (Symbolfoto) (Foto) Suche
In Nordhessen wurde eine Frauenleiche gefunden. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ U. J. Alexander

Im Fall der 14-Jährigen, die am 28. September 2023 am Rande eines Feldweges bei Bad Emstal in Nordhessen tot gefunden wurde, hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen am Freitag (29.09.2023) gemeinsam mit. Demnach handelt sich bei ihm um einen 20 Jahre alten Bekannten des Opfers.

Ermittlungen gehen nach Leichenfund in Hessen weiter

Auch zwei Tage nach dem Fund einer toten 14-Jährigen laufen die Ermittlungen im nordhessischen Bad Emstal (Landkreis Kassel) weiter. Das sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Weitere Details nannte er mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft allerdings nicht.

Dutzende Kerzen und Polizeiflatterband waren am Samstag noch am Feldweg in Bad Emstal zu sehen, wo die Leiche der Frau am Donnerstag gefunden wurde, nachdem sie seit Mittwoch vermisst worden war. Zahlreiche Blumen und ein großer, weißer Plüschteddy lagen an einem Zaun. Auf Zetteln und Steinen vor der Schule des Mädchens stand "Warum??? - Ruhe in Frieden» und "Wir vermissen dich".

Vermisste 14-Jährige aus Hessen ist tot - Bekannter der Jugendlichen unter Tatverdacht festgenommen

"Aufgrund weiterer Ermittlungen und Durchsuchungen konnten die ersten Verdachtsmomente gegen ihn erhärtet werden", hieß es in der Mitteilung. Der Mann sei inzwischen dringend tatverdächtig, für den Tod der 14-Jährigen verantwortlich zu sein. Die Ermittlungen dauerten an.

Gegen den Tatverdächtigen ist am späten Freitagnachmittag Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes angeordnet worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft Kassel und das Polizeipräsidium Nordhessen am Freitag gemeinsam mit. Der 20-Jährige sei daraufhin in eine hessische Justizvollzugsanstalt gebracht worden, hieß es.

Leichenfund im Wald: Weibliche Leiche als vermisste Jugendliche identifiziert

Die Jugendliche war seit Mittwoch vermisst worden. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Mann den Leichnam der Schülerin am Donnerstag beim Holzmachen entdeckt. Sie befand sich demnach bei einer Baumgruppe an einem Feldrand außerhalb der Ortschaft im Bereich eines Holzstapels. Der Mann habe sofort die Polizeibeamten verständigt, die sich im Rahmen der Suche nach der 14-Jährigen in der Nähe aufhielten.

Die seitdem eingeleiteten umfangreichen Ermittlungen ergaben der Polizei zufolge Hinweise auf ein Fremdverschulden. Der Tatverdächtige, ein Deutscher aus dem Landkreis Kassel, wurde demnach bereits am Donnerstagabend festgenommen.

Todesursache von 14-Jähriger: Obduktion bestätigt Gewalttat - Schülerin wurde erwürgt

Zunächst war die genaue Todesursache unklar. Eine Obduktion des Leichnams sollte Aufschluss über die Todesursache bringen. Nach der Untersuchung des Leichnams gehen die Ermittler von einer Gewalttat aus. Dies sei das vorläufige Ergebnis der am frühen Nachmittag abgeschlossenen Obduktion, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Kassel am Freitag gemeinsam mit.

Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass die Schülerin erwürgt wurde. Das teilte die Staatsanwaltschaft Kassel am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Die Obduktion des Leichnams des 14-jährigen Tatopfers ergab Hinweise, die sich mit einer Gewalteinwirkung auf den Halsbereich erklären lassen", sagte ein Sprecher. "Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund des vorläufigen Obduktionsergebnisses gegenwärtig davon aus, dass die Geschädigte erwürgt wurde."

Die Ermittlungsbehörden hätten weitergehende feingewebliche und toxikologische Untersuchungen in Auftrag gegeben, erklärte er. Wegen der laufenden Ermittlungen könnten derzeit keine darüber hinaus gehenden Erklärungen abgegeben werden.

Tatverdächtiger schweigt

Der in Bad Emstal festgenommene Tatverdächtige sei weiter im Polizeigewahrsam. Der 20-Jährige solle in zeitlichem Zusammenhang mit dem Verschwinden der Jugendlichen im Bereich des Waldrandes gesehen worden sein, hieß es. Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen Bekannten des Mädchens handeln, der inzwischen in U-Haft sitze. Der 20 Jahre alte Mann schweige bislang. "Im Rahmen der richterlichen Vorführung am vergangenen Freitag hat er von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht und keine Angaben zur Sache gemacht", teilte die Staatsanwaltschaft Kassel am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Dem Beschuldigten sei ein Pflichtverteidiger bestellt worden. "Ob die Verteidigung sich für den Beschuldigten zur Sache einlassen wird, bleibt abzuwarten." Der Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen sei am Freitag (29.09.23) nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kassel Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Mordes ergangen. Laut Staatsanwaltschaft ist die Kasseler Kriminalpolizei nun mit den weiteren Ermittlungen beschäftigt. "Insbesondere sind Handydaten auszuwerten, Zeugen zu vernehmen", hieß es am Montag (01.10.). Auch Hinweisen aus der Bevölkerung, insbesondere aus dem Kreise der Familie der Verstorbenen, werde nachgegangen. Aufgrund der laufenden Ermittlungen sei es nicht möglich ist, zu einzelnen Schritten der Erkenntnisgewinnung Stellung zu nehmen.

20-Jähriger rückte früh"in den Fokus der Ermittlungen"

Die Polizei habe den Mann bereits im Rahmen der Suche nach der seit Mittwoch vermissten Jugendlichen befragt. Nachdem die Leiche der 14-Jährigen dann gefunden wurde, sei er aufgrund seiner seinerzeit gemachten Angaben "in den Fokus der Ermittlungen" gerückt. Eine Durchsuchung seiner Person und auch einer Wohnung, in der er sich zuvor aufgehalten hatte, habe den Anfangsverdacht bekräftigt. So seien bei ihm das Mobiltelefon des Opfers sowie weitere Beweismittel gefunden und sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft werde Antrag auf Erlass eines Untersuchungshaftbefehls stellen, die Vorführung vor den Haftrichter solle noch am Freitag erfolgen.

Die 14-Jährige hatte am Mittwochabend gegen 18.30 Uhr ihr Zuhause verlassen und war seither verschwunden. Angehörige meldeten sie deshalb in der Nacht zum Donnerstag als vermisst. Die Beamten suchten zeitweise auch öffentlich nach der 14-Jährigen.

Bad Emstal ist eine kleine nordhessische Gemeinde mit rund 6.000 Einwohnern in vier Ortsteilen. Sie liegt im Naturpark Habichtswald, rund 25 Autominuten südwestlich von Kassel.

Bürgermeister von Bad Emstal nach Todesfall erschüttert

Nach dem Tod der 14-Jährigen hat sich der Bürgermeister von Bad Emstal erschüttert gezeigt. "Wir sind schockiert über das gestern Abend bei uns in der Gemeinde Geschehene. Es ist ein Ereignis, dass eine Gemeinde wie die unsere schwer erschüttert", teilte Stefan Frankfurth (SPD) am Freitag mit.

Er dankte den ermittelnden Behörden sowie den Einsatzkräften der Feuerwehr, die bei der Suche nach der vermissten Schülerin unterstützt hatten. Schulleitung und Lehrerschaft der Schule, welche die 14-Jährige besucht hatte, kümmerten sich aktuell intensiv um die Schülerinnen und Schüler, die um eine von ihnen trauerten, so Frankfurth weiter. §Die evangelische Kirche hier vor Ort hat einen Trauerraum eingerichtet."

Die Anteilnahme der Bevölkerung sei überall zu spüren, die Presse nicht zu übersehen, fuhr der Bürgermeister fort. "Der Familie möchten wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist unvorstellbar einen solchen Verlust in der Familie zu haben." Frankfurth bat darum, den Angehörigen ihren Raum für Trauer zu lassen und ihnen die angemessene Ruhe zur Verarbeitung der Geschehnisse zu geben. "Lassen Sie uns einen Moment in Stille verweilen", schloss er.

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/news.de/dpa

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