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Tödlicher Unfall im Zeltlager, Toppenstedt: 2 Tote! Verfahren gegen Fahrer, Kinder außer Lebensgefahr

In einem Zeltlager in Toppenstedt bei Hamburg kamen ein Kind und ein Mann bei einem Baggerunfall ums Leben. Mehrere Kinder wurden dabei verletzt. Das ist bisher bekannt.

Polizeibeamte stehen neben einem Bagger nach einem Unfall auf einem Feldweg in Toppenstedt. (Foto) Suche
Polizeibeamte stehen neben einem Bagger nach einem Unfall auf einem Feldweg in Toppenstedt. Bild: picture alliance/dpa/Polizei Harburg | Polizei Harburg

Eine Gruppe von Vätern veranstaltet mit ihren Kinder ein Zeltlager in Toppenstedt (Landkreis Harburg) in Niedersachsen, südlich von Hamburg. Auch eine Ausfahrt in einer an einem Bagger befestigten Box steht auf demProgramm. Dann kommt es zur Tragödie, bei der zwei Menschen sterben.

Tödlicher Baggerunfall in Toppenstedt: 10 Kinder verletzt, Junge und Mann gestorben

Bei einem Unfall während einer Ausfahrt mit einem Bagger sind in Toppenstedt ein kleiner Junge und ein 39-jähriger Mann gestorben. Zehn weitere Kinder wurden am Samstagabend (24. Juni) zum Teil schwer verletzt, vier von ihnen mussten mit Hubschraubern in Kliniken gebracht werden, wie Mathias Wille, Sprecher der Kreisfeuerwehr Harburg, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Nach Angaben eines Notfallseelsorgers war das getötete Kind fünf Jahre alt. Die beiden Getöteten seien nicht verwandt. Die beim Unfall verletzten Kinder sind zwischen vier und zehn Jahre alt. Mehrere von ihnen wurden per Rettungshubschrauber mit schweren Verletzungen in Kliniken geflogen, zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand machte die Polizei in der Nacht zum Sonntag keine Angaben. Inzwischen ist bekannt, dass sie alle außer Lebensgefahr sind.

Väter versuchten noch Kind wiederzubeleben

Die Feuerwehr hat das schnelle Eingreifen von Teilnehmern des Zeltlagers bei dem tödlichen Radlader-Unfall als vorbildlich bezeichnet. Einige Väter hätten noch versucht, einen verunglückten Fünfjährigen wiederzubeleben, sagte Timo Gebhardt, Ortsbrandmeister von Toppenstedt, am Sonntag. Er war selbst kurz nach dem Unfall am frühen Samstagabend am Unglücksort. Das Kind sei noch dort gestorben, sagte Gebhardt. Auch ein 39-jähriger Mann kam ums Leben.

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Polizei erklärt: Gerissener Hydraulikschlauch vermutlich für Unfall verantwortlich

Der Unfall ereignete sich während eines Zeltlagers, das Väter mit ihren Kindern im Kindergartenalter veranstaltet hatten. Dabei sei eine Gruppe "zur Belustigung" von einem Bagger über einen Feldweg gefahren worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Personen waren währenddessen in einer Art Gitterbox, die der Radlader nach oben gehoben hatte. Bei einer Ausfahrt brach die Box ab und fiel auf den Boden. Das Gefährt soll jetzt näher untersucht werden, einGutachter sei vor Ort, sagte Wille. Über demGelände flog am Samstagabend eine Polizeidrohne. Der gestorbene Vater und das gestorbene Kind waren laut Feuerwehr nicht verwandt.

Verfahren gegen Fahrer wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet

Der Bagger wurde von der Polizei für Untersuchungen beschlagnahmt. Der Fahrer sei zu einer Polizeidienststelle mitgenommen worden, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Samstagabend am Unglücksort. Es würden "routinemäßige" Untersuchungen auf eine mögliche Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen durchgeführt. Eine Drohne dokumentiere die Einsatzstelle aus der Luft, sagte der Sprecher. Die Arbeiten liefen zurzeit noch. Sie würden sich noch bis in die Nacht ziehen. Laut Polizei ist das Unglück mutmaßlich durch einen gerissenen Hydraulikschlauch ausgelöst worden. Dadurch habe sich die Box vom Bagger gelöst und sei heruntergefallen. Die Aufklärung des tödlichen Unfalls mit einem Radlader bei Hamburg wird laut Polizei einige Zeit in Anspruch nehmen. Der genaue Ablauf des Unglücks ist noch unklar. Mehrere Medien berichteten, der Korb sei aus etwa drei Metern gefallen. "Das wissen wir nicht, aus welcher Höhe sie runtergeflogen sind", sagte ein Beamter der Polizeiinspektion Harburg am Sonntag. Gegen den 44-jährigen Fahrer des Radladers wurde ein Verfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet.

"Das ist immer die Horrorvorstellung, wenn Kinder betroffen sind. Hier haben sich schon schreckliche Szenen abgespielt. Eltern mussten daran gehindert werden, zur Unfallstelle zu laufen", berichtete Wille. Er könne sich an ein derartiges Unglück in der Gegend in den vergangenen 20 Jahren nicht erinnern. Wie viele Personen an dem Zeltlager teilgenommen hatten, wurde zunächst nicht bekannt. Am Samstagabend waren noch einzelne Zelte auf der Wiese zu sehen, die der Gemeinde gehören soll. Es habe sich nicht um eine Kita-Veranstaltung gehandelt, sagte die stellvertretende Leiterin des Integrativen Kindergartens Toppenstedt am späten Samstagabend der dpa. Das Zelten sei privat organisiert worden. Toppenstedt hat gut 2000 Einwohner und liegt rund 35 Kilometer südlich von Hamburg.

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/news.de/dpa

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