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Lieferengpass bei TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG: Wie lange wird die Knappheit anhalten?

Am 30.08.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Arzneimittel TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Aliaksandr

Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG ist aktuell betroffen.

Lieferschwierigkeiten beim Medikament TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG: "Probleme in der Herstellung"

Für das Medikament vom Pharmaunternehmen Nordic Group B.V. - Zweigniederlassung - ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 30.08.2023 bis zum 30.11.2023 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Ein alternativ wirkendes Präparat für TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Falls Sie das Medikament dringend benötigen, empfiehlt es sich, gemeinsam mit Ihrem Apotheker nach einer Lösung zu suchen. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.

Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Aufgrund von Personalmangels bei Fresenius Kabi Austria GmbH wurde die Herstellung verzögert.Einführung einer Kombipackung DE/AT wurde regulatorisch umgesetzt, verursachte beim Hersteller Probleme in der Umsetzung".

TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG: Die Details zum Blut-Medikament

Bei Trasylol 10 000 KIE/ml Infusionslösung handelt es sich um ein zugelassenes Medikament, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Konzentrierte Aprotinin-Lösung ((mit Angaben in Ph.Eur.-E./ml)) von Bedeutung ist.
Über das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) lässt sich das Medikament genauer zuordnen. Das ATC ist eine internationale Klassifikation für pharmakologische Wirkstoffe, wobei die erste Ebene aktuell 15 Hauptgruppen umfasst, die sich nach dem Organ oder System richten, auf das der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Blut und blutbildende Organe
  • Ebene 2 - Antihämorrhagika
  • Ebene 3 - Antifibrinolytika
  • Ebene 4 - Proteinasehemmer

Trasylol 10 000 KIE/ml Infusionslösung gehört zur Gruppe B, ist also demnach ein Blut- Medikament. Medikamente für das Blut und für blutbildende Organe umfassen beispielsweise Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer und blutbildende Mittel. Einige Arzneimittel werden auch für die Behandlung von hämatologischen Erkrankungen eingesetzt.

Lieferengpass und Ursachen in der Übersicht

MedikamentTRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG
HerstellerNordic Group B.V. - Zweigniederlassung -
PZN18009970
WirkstoffKonzentrierte Aprotinin-Lösung ((mit Angaben in Ph.Eur.-E./ml))
Gültigkeitszeitraum30.08.2023 bis 30.11.2023
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall TRASYLOL 10 000 KIE/ML INFUSIONSLÖSUNG aufgrund des anhaltenden Engpasses.

Die Apotheken sind derzeit besonders gefordert und müssen mit viel Weitblick auf die entsprechenden Engpässe reagieren. In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Zwar scheint dies im Großen und Ganzen gut zu funktionieren, es ist jedoch auf lange Sicht keine Lösung des Problems. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf beschlossen worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 30.08.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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