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Lieferengpass bei VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Arzneimittels

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 13.07.2023 mitteilte, gibt es aktuell auch beim Arzneimittel VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G Lieferengpässe. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Aliaksandr

Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G.

Ursachen für Lieferschwierigkeiten bei VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G

Für das Medikament vom Pharmazeuten DERMAPHARM AG ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 04.07.2023 bis zum 30.07.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Trotz allem kann es sinnvoll sein, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.

Ob Qualitätsprobleme bei der Produktion bis hin zu Verpackungsproblemen: die Ursachen für die Lieferengpässe sind vielfältig. Für VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G: Die Details zum dermatologischen Medikament

Verrucutan® 5 mg/g + 100 mg/g ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seiner Wirkstoffe Fluorouracil und Salicylsäure von Bedeutung.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Einordnung des Medikaments. Die amtliche Klassifikation für Arzneistoffe unterteilt diese in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, wodurch erkennbar wird, auf welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich wirkt. VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Dermatika
  • Ebene 2 - Andere Dermatika
  • Ebene 3 - Andere Dermatika
  • Ebene 4 - Warzenmittel und Keratolytika

Verrucutan® 5 mg/g + 100 mg/g gehört zur Gruppe D, ist also demnach ein dermatologische Medikament. Diese ATC-Gruppe bezieht sich auf Dermatika, eine Gruppe von Medikamenten, die zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt werden. Diese Gruppe umfasst verschiedene Arten von Medikamenten, darunter Steroide, Antipsoriatika und Antiakne-Mittel sowie andere Arten von Hautpflegeprodukten.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Störungen verschrieben:

  • Viruswarzen

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Dieses Arzneimittel ist ein Warzentherapeutikum.
  • Es wird angewendet bei gewöhnlichen Warzen, bei Warzen unter der Fußsohle (Dornwarzen), sowie bei flachen Warzen (plane, juvenile Warzen) der Arme und Beine.

Lieferprobleme und Ursachen in der Übersicht

MedikamentVERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G
HerstellerDermapharm Aktiengesellschaft
PZN13719276
WirkstoffeFluorouracil und Salicylsäure
Gültigkeitszeitraum04.07.2023 bis 30.07.2023
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall VERRUCUTAN® 5 MG/G + 100 MG/G unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.

Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 13.07.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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