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Lieferengpass bei NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP.: Wie lange wird die Knappheit anhalten?

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 23.03.2023 mitteilte, gibt es aktuell auch beim Medikament NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP. Lieferengpässe. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / USeePhoto

Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP..

Lieferschwierigkeiten beim Medikament NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP.: "Probleme in der Herstellung"

Für das Medikament vom Hersteller Aspen Germany GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 31.03.2023 bis zum 31.08.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP. wird jedoch vom Bundesinstitut NAROPIN 7,5mg/ml Amp.10ml Injektionslösung vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Vom Kauf anderer Präperate ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal wird dringend abgeraten.

Lieferengpässe können immer wieder aus verschiedenen Gründen entstehen, etwa wegen Produktionsproblemen sowie regulatorischen Hürden, die sich auf die Freigabe und den Transport von Medikamenten auswirken können. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird.

NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP.: Die Details zum Arzneimittel zur Behandlung des Nervensystems

Naropin® 7,5 mg/ml Amp. ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Ropivacainhydrochlorid-Monohydrat von Bedeutung.
Das Medikament kann genauer beschrieben werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP. lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Nervensystem
  • Ebene 2 - Anästhetika
  • Ebene 3 - Lokalanästhetika
  • Ebene 4 - Amide

Naropin® 7,5 mg/ml Amp. gehört zur Gruppe N, ist also demnach ein Medikament zur Behandlung des Nervensystems. Die Gruppe N umfasst eine Vielzahl von Arzneimitteln, die bei verschiedenen Erkrankungen des Nervensystems eingesetzt werden können. Dazu gehören Anästhetika, Analgetika, Antiepileptika und Antiparkinsonmittel. Außerdem gibt es verschiedene Psycholeptika (Neuroleptika) und Psychoanaleptika (Antidepressiva), die bei psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt werden können.

Lieferschwierigkeiten und Ursachen in der Übersicht

MedikamentNAROPIN® 7,5 MG/ML AMP.
HerstellerAspen Pharma Trading Limited
PZN07592185
WirkstoffRopivacainhydrochlorid-Monohydrat
Gültigkeitszeitraum31.03.2023 bis 31.08.2023
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatNAROPIN 7,5mg/ml Amp.10ml Injektionslösung
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Es ist unklar, ob im Fall NAROPIN® 7,5 MG/ML AMP. der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird, da der Engpass möglicherweise länger anhält.

Besonders gefordert sind derzeit die Apotheken, die mit viel Improvisation auf die entsprechenden Engpässe zu reagieren versuchen. Bei manchem Medikament ist es etwa möglich, von der Packungsgröße abweichen oder Alternativen ausgeben. Im Großen und Ganzen scheint das zwar gut zu funktionieren, langfristig ist das aber natürlich keine Lösung. Nach den Beratungen im März 2023 sind die Regierungchefs der Länder zu dem Schluss gekommen, dass die bislang ergriffenen oder geplanten Vorkehrungen der Bundesregierung zur Gewährleistung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht ausreichend sind. Als Folge fordern die Bundesländer weitere Maßnahmen zur Bewältigung von Lieferproblemen bei wichtigen Medikamenten.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 23.03.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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