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Lieferengpass bei OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG: Jetzt ist auch dieses Medikament von der Knappheit betroffen

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 24.01.2023 mitteilte, gibt es aktuell auch beim Medikament OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG Lieferengpässe. Wie lange es vermutlich zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. (Foto) Suche
Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Bild: AdobeStock_drubig-photo

Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG ist aktuell betroffen.

Lieferschwierigkeiten beim Medikament OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG: Das sind die Details

Für das Medikament vom Pharmaunternehmen ratiopharm GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 01.04.2023 bis zum 01.04.2024 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Ein alternativ wirkendes Präparat für OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Wenn Sie das Medikament dringend brauchen, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Apotheker eine Lösung suchen. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Ursachen für Lieferengpässe können insgesamt vielfältig sein und reichen von Produktionsproblemen bis hin zu regulatorischen Hindernissen. Für OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG können vom BfArM jedoch aktuell keine genauen Angaben gemacht werden.

OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG: Die Details zum Hormon-Medikament

Octreo-ratiopharm® 30 mg ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Octreotidacetat (1:x) ((mit Angaben zum Essigsäure-Gehalt)) von Bedeutung.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Beschreibung des Medikaments. Die amtliche Klassifikation für Arzneistoffe unterteilt diese in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, wodurch erkennbar wird, auf welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich wirkt. OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Systemische Hormonpräparate, exkl. Sexualhormone und Insuline
  • Ebene 2 - Hypophysen- und Hypothalamushormone und Analoga
  • Ebene 3 - Hypothalamushormone
  • Ebene 4 - Somatostatin und Analoga

Octreo-ratiopharm® 30 mg gehört zur Gruppe H, ist also demnach ein Hormon-Medikament. Die ATC-Gruppe H umfasst Arzneimittel zur Behandlung von endokrinen Erkrankungen, einschließlich Hormonen und Hormon-bezogenen Medikamenten. Diese Gruppe ist unterteilt in verschiedene Untergruppen, darunter Hormone der Hypophyse und des Hypothalamus, Kortikosteroide, Dermatika und inhalative Kortikosteroide, Schilddrüsenhormone und Antithyreoida, Arzneimittel zur Behandlung von Knochenerkrankungen, Immunsuppressiva und andere Arzneimittel zur Behandlung von endokrinen Erkrankungen.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Akromegalie und hypophysärer Hochwuchs
  • Karzinoid-Syndrom
  • Gutartige Neubildung: Hypophyse
  • Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens: Dünndarm

Alles zum Lieferengpass auf einen Blick

MedikamentOCTREO-RATIOPHARM® 30 MG
Herstellerratiopharm GmbH
PZN14061235
WirkstoffOctreotidacetat (1:x) ((mit Angaben zum Essigsäure-Gehalt))
Gültigkeitszeitraum01.04.2023 bis 01.04.2024
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den Lieferengpasskeine Angaben

Arzneimittel-Knappheit in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall OCTREO-RATIOPHARM® 30 MG aufgrund des anhaltenden Engpasses.

Die Apotheken sind derzeit besonders gefordert und müssen mit viel Weitblick auf die entsprechenden Engpässe reagieren. In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Zwar scheint dies im Großen und Ganzen gut zu funktionieren, es ist jedoch auf lange Sicht keine Lösung des Problems. Nach den Beratungen im Frühjahr 2023 sind die Regierungchefs der Länder zu dem Schluss gekommen, dass die bislang ergriffenen oder geplanten Lösungsansätze der Bundesregierung zur Sicherung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht ausreichend sind. Dementsprechend fordern die Bundesländer zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Medikamenten.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 24.01.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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