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Lieferengpass bei LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1: Darum ist das Arzneimittel aktuell nicht lieferbar

Am 30.05.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Medikament LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1 Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: AdobeStock_Axel Bueckert

Derzeit sind viele Pharmazeuten und Apotheker damit beschäftigt, Alternativen und Lösungen für fehlende Arzneimittel zu finden, denn auch in Deutschland sind nun die Medikamente knapp. Immer mehr Patienten müssen deshalb auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1 ist aktuell betroffen.

Lieferengpass beim Medikament LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1: "Unzureichende Produktionskapazitäten"

Für das Medikament vom Pharmazeuten Lipomed GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 17.07.2023 bis zum 31.07.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Als Alternativpräparat für LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1 wird jedoch vom Bundesinstitut Leustatin 10mg/10ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Ob Qualitätsprobleme bei der Produktion bis hin zu Verpackungsproblemen: die Ursachen für die Lieferengpässe sind vielfältig. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Außerdem ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Der aktuell zugelassene Auftragshersteller für das Arzneimittel ist zurzeit nicht in der Lage, das Arzneimittel herzustellen".

LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1: Die Details zum Krebs-Medikament

Bei LITAK 2mg/ml Injektionslösung - OP1 handelt es sich um ein zugelassenes Medikament, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Cladribin von Bedeutung ist.
Das Medikament kann genauer zugeordnet werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1 lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Antineoplastische und immunmodulierende Mittel
  • Ebene 2 - Antineoplastische Mittel
  • Ebene 3 - Antimetaboliten
  • Ebene 4 - Purin-Analoga

LITAK 2mg/ml Injektionslösung - OP1 gehört zur Gruppe L, ist also demnach ein Medikament zur Behandlung von Krebs. Substanzen dieser ATC-Gruppe sind antineoplastische oder immunmodulatorische Mittel. Das beinhaltet Medikamente zur Behandlung von Krebs und onkologische Erkrankungen sowie solche, die das Immunsystem beeinflussen oder modulieren können. Die ATC-Gruppe L enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen zur Behandlung schwerer Erkrankungen.

Lieferengpass und Ursachen in der Übersicht

MedikamentLITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1
HerstellerLipomed GmbH
PZN03045149
WirkstoffCladribin
Gültigkeitszeitraum17.07.2023 bis 31.07.2023
relevant im Krankenhausnein
AlternativpräparatLeustatin 10mg/10ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

Arzneimittel-Knappheit in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Ob es im Fall LITAK 2MG/ML INJEKTIONSLÖSUNG - OP1 beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die vorhandenen Engpässe reagieren. In bestimmten Fällen können sie beispielsweise von der vorgegebenen Packungsgröße abweichen oder Alternativen bereitstellen. Obwohl dies derzeit gut funktioniert, ist das jedoch langfristig keine Lösung. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Medikamenten einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu endlich im Bundestag ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 30.05.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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