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Lieferengpass bei PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG: Darum ist das Medikament jetzt auch knapp

Am 31.05.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Medikament PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / USeePhoto

Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Das gilt aktuell auch für PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG.

Lieferprobleme beim Medikament PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG: "Unzureichende Produktionskapazitäten"

Für das Medikament vom Pharmazeuten acis Arzneimittel GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 25.05.2023 bis zum 07.07.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Es könnte dennoch von Vorteil sein, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Kaufen Sie keine Produkte ohne die Beratung von entsprechendem Fachpersonal.

Ob Qualitätsprobleme bei der Produktion bis hin zu Verpackungsproblemen: die Ursachen für die Lieferengpässe sind vielfältig. Für PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "unzureichende Produktionskapazitäten" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG: Die Details zum Blut-Medikament

Phenprocoumon acis® 3 mg ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Phenprocoumon von Bedeutung.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Einordnung des Medikaments. Die amtliche Klassifikation für Arzneistoffe unterteilt diese in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, wodurch erkennbar wird, auf welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich wirkt. PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Blut und blutbildende Organe
  • Ebene 2 - Antithrombotische Mittel
  • Ebene 3 - Antithrombotische Mittel
  • Ebene 4 - Vitamin-K-Antagonisten

Phenprocoumon acis® 3 mg gehört zur Gruppe B, ist also demnach ein Blut- Medikament. Medikamente für das Blut und für blutbildende Organe umfassen beispielsweise Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer und blutbildende Mittel. Einige Arzneimittel werden auch für die Behandlung von hämatologischen Erkrankungen eingesetzt.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheitsbildern verschrieben:

  • Alter Myokardinfarkt: Nicht näher bezeichnet
  • Rezidivierender Myokardinfarkt an nicht näher bezeichneter Lokalisation
  • Embolie und Thrombose nicht näher bezeichneter Arterie
  • Embolie und Thrombose nicht näher bezeichneter Vene

Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick

MedikamentPHENPROCOUMON ACIS® 3 MG
Herstelleracis Arzneimittel GmbH
PZN10269542
WirkstoffPhenprocoumon
Gültigkeitszeitraum25.05.2023 bis 07.07.2023
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassUnzureichende Produktionskapazitäten

Verfügbarkeit und Ausblick

Ob es im Fall PHENPROCOUMON ACIS® 3 MG beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.

Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar. Nach Diskussionen im Frühjahr 2023 haben die Regierungschefs der Länder entschieden, dass die bislang ergriffenen Strategien der Bundesregierung zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln nicht ausreichend sind. Als Folge fordern die Bundesländer weitere Maßnahmen zur Bewältigung von Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Medikamenten.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 31.05.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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