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Lieferengpass bei SANDIMMUN® 100 MG: Nach wie vor ist auch dieses Medikament von der Knappheit betroffen

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zuletzt am 30.03.2023 mitteilte, kommt es aktuell auch beim Arzneimittel SANDIMMUN® 100 MG weiterhin zu Lieferengpässen. Bereits am 24.01.2023 war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Probleme gibt. Wie lange es vermutlich zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: AdobeStock_Jürgen Fälchle

Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Das gilt aktuell auch für SANDIMMUN® 100 MG.

Mögliche Ursachen für Lieferschwierigkeiten bei SANDIMMUN® 100 MG

Für das Medikament vom Hersteller NOVARTIS Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 23.01.2023 bis zum 30.04.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für SANDIMMUN® 100 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Es könnte sich dennoch auszahlen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Im vorliegenden Fall können vom BfArM jedoch aktuell keine genauen Angaben gemacht werden. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

SANDIMMUN® 100 MG: Die Details zum Krebs-Medikament

Bei Sandimmun® 100 mg handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Ciclosporin von Bedeutung ist.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Beschreibung des Medikaments. Dabei handelt es sich um eine internationale Klassifikation für Arzneistoffe, wobei auf der ersten Ebene nach aktuell 15 Hauptgruppen unterschieden wird, die bereits einen Anhaltspunkt dafür geben, auf welches Organ bzw. System der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. SANDIMMUN® 100 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Antineoplastische und immunmodulierende Mittel
  • Ebene 2 - Immunsuppressiva
  • Ebene 3 - Immunsuppressiva
  • Ebene 4 - Calcineurin-Inhibitoren

Sandimmun® 100 mg gehört zur Gruppe L, ist also demnach ein Medikament zur Behandlung von Krebs. Substanzen dieser ATC-Gruppe sind antineoplastische oder immunmodulatorische Mittel. Das beinhaltet Medikamente zur Behandlung von Krebs und onkologische Erkrankungen sowie solche, die das Immunsystem beeinflussen oder modulieren können. Die ATC-Gruppe L enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen zur Behandlung schwerer Erkrankungen.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Pathologien verschrieben:

  • Sonstige Parapsoriasis
  • Chorioretinitis, nicht näher bezeichnet
  • Rheumatisches Fieber ohne Angabe einer Herzbeteiligung
  • Iridozyklitis, nicht näher bezeichnet
  • Atopisches [endogenes] Ekzem, nicht näher bezeichnet
  • Cyclitis posterior
  • Psoriasis, nicht näher bezeichnet

Alles zum Lieferengpass auf einen Blick

MedikamentSANDIMMUN® 100 MG
HerstellerNovartis Pharma GmbH
PZN03633154
WirkstoffCiclosporin
Gültigkeitszeitraum23.01.2023 bis 30.04.2023
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den Lieferengpasskeine Angaben

Wann ist das Medikament wieder lieferbar?

Es ist unklar, ob im Fall SANDIMMUN® 100 MG der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird, da der Engpass möglicherweise länger anhält.

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die vorhandenen Engpässe reagieren. In bestimmten Fällen können sie beispielsweise von der vorgegebenen Packungsgröße abweichen oder Alternativen bereitstellen. Obwohl dies derzeit gut funktioniert, ist das jedoch langfristig keine Lösung. Nach den Beratungen im Frühjahr 2023 sind die Regierungchefs der Länder zu dem Schluss gekommen, dass die bislang ergriffenen oder geplanten Mittel der Bundesregierung zur Gewährleistung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht ausreichen. Als Folge fordern die Bundesländer weitere Maßnahmen zur Bewältigung von Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Medikamenten.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 30.03.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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