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Zoff beim ARD-"Mittagsmagazin": Weil sie keine Ostdeutschen sind? Sender setzt Moderations-Duo ab

Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said sind bei den TV-Zuschauer:innen sehr beliebt. Sie führen gemeinsam durch das ARD-"Mittagsmagazin". Doch Ende des Jahres ist für beide bei der Sendung Schluss. Was führte zu ihrem Aus?

Beim ARD-"Mittagsmagazin" wird es ab 2024 einige Veränderungen geben. (Foto) Suche
Beim ARD-"Mittagsmagazin" wird es ab 2024 einige Veränderungen geben. Bild: rbb/Thomas Ernst

Eine bei den Öffentlich-Rechtlichen geplante Veränderung ab 2024 sorgt für Riesen-Zoff. ARD und ZDF wollen ihr "Mittagsmagazin" künftig zwei Stunden (statt wie bislang nur eine) senden. Zudem soll laut Mitteilung der MDR die Federführung für die ARD-Wochen übernehmen und damit den RBB ablösen. Dies hat auch personelle Konsequenzen. Die bisherigen Moderatoren Nadia Kailouli (39) und Aimen Abdulaziz-Said (35) werden die Sendung verlassen. Sie machen der MDR-Chefredaktion dafür verantwortlich.

Nadia Kailouli und Aiman Abdulaziz-Said verlassen ARD-"Mittagsmagazin": Vorwürfe gegen den MDR

Sowohl Kailouli als auch Abdulaziz-Said veröffentlichten einen Tweet mit dem identischen Wortlaut: "Wie ihr wisst, zieht das ARD-MIMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren. Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben. Das muss ich so akzeptieren. Ich wünsche den Kolleg*innen viel Erfolg." Nadia Kailouli wuchs in Nordrhein-Westfalen auf, ist die Tochter marokkanischer Eltern. Aimen Abdulaziz-Said kommt aus Hamburg. Der Journalist hat ebenfalls einen Migrationshintergrund. Seine Eltern stammen aus Eritrea.

Fernsehzuschauer bedauern "Mittagsmagazin"-Aus von Moderations-Duo

Andere Twitter-Nutzer finden es schade, dass Kailouli und Abdulaziz-Said bald nicht mehr im ARD-"Mittagsmagazin" zu sehen sind. "Verdammt nochmal, das geht gar nicht @mdrde
! Was geht da bei euch? Ich bin mit diesen Personalentscheidungen nicht einverstanden!", heißt es zum Beispiel unter dem Tweet der Moderatorin. Auch dieser Fernsehzuschauer schimpft: "Definitiv eine falsche Entscheidung der MDR-Chefredakteurin! Das finde ich sehr schade und absolut bedauerlich. Deine Arbeit schätze ich sehr und werde sie im MiMa vermissen! Herzlichen Dank für Deine hervorragende Arbeit an dieser Stelle!" Noch ein Kommentar dazu lautet: "Die Moderation einer gesamtdeutschen Sendung braucht ganz gewiss keinen explizit ostdeutschen Hintergrund, nur weil sie vom MDR in Leipzig produziert wird! Als Ostdeutscher fühle ich mich von dir und deinem Kollegen Aimen Said bestens informiert!" Dieser Twitter-User sieht es hingegen etwas anders: "Ist für Sie traurig, aber das müssen #Ostdeutsche schon 33 Jahre ertragen, dass Westdeutsche bevorzugt in Positionen sind."

MDR nimmt Stellung: Kailouli und Abdulaziz-Said müssen nicht gehen, weil sie keine Ostdeutschen sind

Doch müssen Kailouli und Abdulaziz-Said wirklich gehen, weil sie keine Ostdeutschen sind? Der MDR dementiert. "Eine solche Aussage hat es von MDR-Seite niemals gegeben", teilte der Sender auf eine "Bild"-Anfrage mit. "Der MDR steht für Vielfalt, in jeder Hinsicht, auch für das künftige Mittagsmagazin." Die künftigen Moderatoren im "MIMA" stehen aktuell noch nicht fest.

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/bua/news.de

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