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Britney Spears: Todesangst, Depressions-Drama und Co.! Sängerin packt über Martyrium aus

Britney Spears erzählt in ihrer Autobiografie "The Woman In Me" endlich selbst ihre Geschichte. Dabei spricht sie offen über die dunkelste Zeit ihres Lebens und wie sie sich aus diesem Martyrium befreite.

Britney Spears brachte am 24. Oktober 2023 ihre Autobiografie "The Woman in Me" heraus. (Foto) Suche
Britney Spears brachte am 24. Oktober 2023 ihre Autobiografie "The Woman in Me" heraus. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Unschuldig, süß und talentiert: Britney Spears stieg Ende der 1990er Jahre in einem rasenden Tempo zu einem weltweiten Pop-Phänomen auf. Sie feierte als Liebling der Nation einen Erfolg nach dem anderen und verkaufte Millionen Platten. Sie war das Goldsternchen der Musikindustrie. Doch hinter dem strahlenden Lächeln war es düster. Jahrelang wurde sie fremdbestimmt, bis sie sich befreite. In ihrer Autobiografie "The Woman in Me" darf sie endlich sprechen und offenbart dabei schonungslos, wie sie durch die Hölle ging. Auf über 200 Seiten lesen wir von einer wütenden Frau, die ihre Stimme erhebt.

Achtung, Spoiler: Im folgenden Text gehen wir auf den Inhalt ein. Wenn Sie nicht erfahren wollen, worüber Britney Spears schreibt, dann lesen Sie ab hier bitte nicht weiter.

Britney Spears sehnte sich nach Liebe von alkoholkrankem Vater

Britney Spears wurde in eine Familie hineingeboren, in der es nicht harmonisch zuging. Ihr Vater Jamie Spears, sei Alkoholiker gewesen. In dem Buch schreibt sie darüber, dass er wohl aufgrund der harten Erziehung seines tyrannischen Vaters June Spears zur Flasche griff. Britneys Schilderungen zufolge stritten sich ihre Mutter Lynne und ihr Vater viel, wenn er trank, sei er dabei kaum bei Bewusstsein gewesen. Lynne Spears wollte sich 1980 scheiden lassen, die Familie bat sie, wieder zusammenzukommen. Das taten sie auch. Etwas später, am 2. Dezember 1981, kam Britney Jean Spears auf die Welt. Bereits in ihrer frühen Kindheit entwickelte sich eine Angst vor ihrem Vater, die nicht verschwand. Dabei wünschte sie sich gleichzeitig, von ihm geliebt zu werden. Sie war ein schüchternes Kind, dass um die Aufmerksamkeit mit Tanzeinlagen auf dem Tisch buhlte. Bereits früh entwickelte sie eine soziale Phobie, die anhielt.

Britney flüchte sich in Träume und in die Musik. Bereits als Kind liebte sie es, zu singen und zu tanzen. Ihre Familie habe das ausgenutzt und die Fremdbestimmung begonnen. Das kleine Mädchen musste stundenlang trainieren, während andere Kinder spielten. Sie nahm mit vier Jahren erstmals an einem Wettbewerb teil. Seitdem bestanden ihre Tage aus Proben und Auftritten. Sie liebte das, wie sie sagt. Mit acht Jahren sprach sie beim Mickey Mouse Club vor, wurde aber noch nicht genommen. In New York übte sie weiter und bekam einige Jahre späterschließlich doch noch die Zusage. In der Talentschmiede ebnete sie sich ihren Weg. Mit 15 Jahren unterschrieb Britney ihren ersten Plattenvertrag und sollte sie in den nächsten Jahren zum schwerreichen Pop-Star machen.

Seitensprung und Abtreibung: Britney Spears war von Justin Timberlake schwanger

Von da an folgten ihr die Klatschreporter auf Schritt und tritt. Die Blätter verkauften sich mit ihr noch besser, wie Britney schreibt. Für die Medien war es ein Glücksfall, als sie mit ihrem Mickey Mouse Club-Kollegen Justin Timberlake zusammenkam. Sie waren das Traumpaar. Britney liebte den NSYNC-Star. Für sie war es kein Schock, als sie bemerkte, dass sie von Justin schwanger war. Er habe das Kind nicht haben wollen und sie das Baby heimlich bei sich zu Hause abtreiben müssen. Sie hätte sich ihre Mutter an ihrer Seite gewünscht. Doch sie ließ ihre älteste Tochter allein. Sie dachte nach der Einnahme der Abtreibungspillen, dass sie sterben muss. Den Tag beschreibt sie als den schlimmsten ihres Lebens. Wenig später zerbrach ihr Liebesglück. Sie habe herausgefunden, dass Justin sie mit mehreren Frauen betrog. Als er seine Solokarriere startete trennte er sich per SMS von ihr.

Justin Timberlake und Presse stellten Britney Spears als Fremdgängerin an den Pranger

Britney Spears litt unter der Trennung. Justin und die Presse stellten sie mit seinem Song "Cry Me A River" als Fremdgängerin an den Pranger. Das unschuldige Mädchen war von nun an die "Böse". Das schmerzte sie. "Welche Macht [Justin] hatte, mich zu erniedrigen", schreibt sie in dem Buch. Die 41-Jährige behauptet, ihm nicht fremdgegangen zu sein. Die Presse war ihr jedoch feindlich gestimmt und hetzte danach gezielt gegen sie. Sie konnte sich aber ihrer Familie nicht anvertrauen und fühlte sich isoliert. 

Er wollte Ruhm und Macht: Kevin Federline nutze Britney Spears aus

Als sie ihren Jugendfreund Jason Alexander in Las Vegas heiratete, zeigte sich bereits, wie sehr ihre Familie sie damals schon kontrollierte. Sie zwangen sie dazu, die Ehe nach 55 Stunden wieder zu annullieren. Mit ihrem späteren zweiten Ehemann, Kevin Federline sollte sich ihr Leben noch einmal ändern. Der Traummann entpuppte sich als Mann, der nur an Macht und Reichtum interessiert war. Sie und der Vater ihrer beiden Söhne Jayden James und Sean Preston lebten sich auseinander. Wieder ein Mann, der ihr Vertrauen zerstörte.

Enthüllung in "The Woman In Me": Britney offenbart Depressions-Drama

Auf den nächsten Seiten verrät sie, dass sie psychischen Probleme hatte und nach der Schwangerschaft unter schweren postnatalen Depressionen litt. Sie nahm auch Adderall, ein in den USA zugelassenes Medikament, das bei Hyperaktivität und Konzentrationsproblemen eigenommen wird. Drogen habe sie nie genommen, nur ab und zu Alkohol getrunken, aber nie exzessiv. 

Drogen-Gerüchte um Britney Spears: Deshalb rasierte sie sich die Haare ab

Viele erinnern sich noch an die Bilder von Britney Spears, auf denen sie sich die Haare abrasierte. Die Presse machte sie zu einer Irren, die aufgrund von Suchtmitteln abstürzte. Partybilder sollten das beweisen. Dahinter steckte ein tiefer "Schmerz", weil sie ihr die Kinder wegnahmen. Zu der Zeit wurden die Paparazzi immer aggressiver und sie immer wütender. Ihre Familie setzte sie zu dem Zeitpunkt unter Druck. Wenn sie das Sorgerecht haben wollte, sollte sie einen Entzug machen. Laut Britneys Aussage lagen ihre Probleme an "Trauer und Wut" und nicht an Drogen. Britney nahm keine harten Drogen, wie sie schreibt. Sie ging in eine Klinik und traf dort auf ihren Vater, der auf die bereits am Boden liegende Tochter eintrat. "Du bist eine Schande", habe er ihr gesagt.

Todesangst, kontrolliert und erniedrigt: Britney Spears erlebt dank Vater 13 Jahre Vormundschafts-Martyrium

Dieses Gefühl vermittelte er ihr Jahre später immer wieder. 2008 nahm er ihr die Freiheit. Er erwirkte zwei Vormundschaften. Eine Vormundschaft über eine Person und die Treuhänderschaft über ihr Vermögen. Diese Verfügung dauert in der Regel nur zwei Monate, doch in Britneys Fall 13 Jahre. In der Zeit kontrollierte ihr Vater ihr ganzes Leben, bestimmte, wo sie auftrat, was sie essen sollte oder wie sie verhütete. Er zwang sie zu einer für sie strapaziösen Las-Vegas-Show. Sicherheitskräfte überwachten sie ebenfalls. Sie machte das alles, weil sie sonst ihre Kinder nicht sehen durfte. Britney habe sich wie in einer Sekte gefühlt und ihren Kampfgeist verloren. Ihre Mutter, Schwester und andere Leute halfen ihr nicht dabei sich zu befreien. Nein, sie hätten sie noch weiter gedemütigt. Britney machte brav mit, was blieb ihr übrig. Irgendwie fühlte sie sich immer paranoider und hatte sogar das Gefühl, dass ihre Familie sie umbringen könnte.

Britney Spears in Klinik eingesperrt und unter Medikamente gesetzt

Jamie Spears unterdrückte seine Tochter jahrelang mit perfiden Mitteln. Als ein Arzt bei ihr Nahrungsergänzungsmittel fand, musste sie sich von einer Psychologin begutachten lassen. Diese sorgte mit ihrem Bericht dafür, dass sie durchfiel und in eine psychiatrische Reha-Klinik eingesperrt wurde. Es kam einer Erpressung gleich. Ihr Vater sagte, dass er sie "wie eine Idiotin dastehen lassen" würde und sie vor Gericht müsse, wenn sie nicht in die Einrichtung hingeht. Sie sei mit Lithium ruhiggestellt worden und nicht mehr sie selbst gewesen. Auch nach ihrer Entlassung nahm sie weiter das Medikament. 

Britney Spears befreit sich aus der Vormundschaft

In der Klinik erfuhr Britney von der #FreeBritneyBewegung. Die Frau, die für ihre Familie, nur etwas wert war, wenn sie Geld verdiente, erhob endlich ihre Stimme. Nachdem sie Britney in die Klinik gebracht hatte, reichte es ihr. Sie zeigte ihren Vater am 22. Juni 2021 wegen Missbrauchs der Vormundschaft an. Das Gericht nahm sie endlich ernst und beendete im November 2021 endlich die Vormundschaft. Endlich war sie frei. Für sie beginnt nun eine ganz neue Zeit. Sie versucht sich selbst zu finden und zieht sich auf Instagram auch bewusst aus, weil sie das selbst so will. Ob die Leute sie für "verrückt" halten, ist ihr egal. Nach den ganzen Jahren des Schreckens geht sie endlich als Frau ihren eigenen Weg.

Titel: "The Woman In Me"
Autor: Britney Spears
Verlag: Penguin Verlag, 2023
Seitenzahl, Buchart: 288 Seiten, Gebundenes Buch
Preis: 25 Euro
ISBN: 978-3-328-60297-2

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