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Ukraine-Krieg aktuell im News-Ticker:     Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 19.09.2023 im Überblick

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. (Foto) Suche
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexander Kazakov

+++ Selenskyj: Ukraine bleibt Garant globaler Ernährungssicherheit +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Weltgemeinschaft versichert, trotz des russischen Angriffs auf sein Land ein wichtiger weltweiter Lebensmittellieferant zu bleiben. "Die Ukraine wird ihre Rolle als Garant der globalen Ernährungssicherheit niemals aufgeben", sagte der 45-Jährige am Dienstag bei einem Gipfel zu den im Jahr 2015 beschlossenen Zielen der 193 UN-Mitgliedsstaaten während der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Niemand habe von der Ukraine erwartet, dass sie die russische Flotte aus ihren Schwarzmeergewässern verdrängen und so mehr Routen für Getreidelieferungen habe schaffen können, sagte Selenskyj. Lebensmittelexporte aus der Ukraine hätten unter anderem Algerien, Dschibuti, Ägypten, Kenia, Libyen, Libanon, Marokko, Somalia, Tunesien und Bangladesch erreicht. "Wir haben es geschafft, und nichts hindert uns daran, weitaus ehrgeizigere Ziele zu erreichen."

Die Ukraine schlage Maßnahmen vor, um Unruhen auf dem globalen Lebensmittelmarkt zu verhindern, sagte Selenskyj. So könne man Umschlagplätze für Millionen Tonnen Getreide pro Jahr errichten - die Ukraine verhandele derzeit darüber. "Die Welt verfügt über alle notwendigen Ressourcen, um alle Probleme zu lösen und gleichzeitig die globale Entwicklung voranzutreiben", sagte Selenskyj. "Nicht reden. Nicht warten. Taten verändern die Welt", rief der Präsident.

Russland hat die ukrainischen Schwarzmeerhäfen im Zuge seines Angriffskriegs blockiert. Eine internationale Vereinbarung für die Ausfuhr ukrainischer Agrarexporte aus insgesamt drei Häfen - darunter Tschornomorsk - verlängerten die Russen im Juli nicht. Die Ukraine richtete daraufhin einen temporären Korridor für zivile Schiffe ein, der auf eigenes Risiko genutzt werden kann.

So hatte etwa im Laufe des Tages das zivile Frachtschiff «Resilient Africa» trotz der russischen Seeblockade den ukrainischen Schwarzmeerhafen Tschornomorsk verlassen. Der Frachter transportiere 3000 Tonnen Weizen, schrieb der ukrainische Vize-Ministerpräsident Olexander Kubrakow auf der Plattform X, ehemals Twitter.

+++Selenskyj vor UN: Russlands Aggression bedroht auch andere Staaten +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vor den Vereinten Nationen vorgeworfen, mit seiner Aggression auch viele andere Staaten zu bedrohen. Moskau greife die Ukraine nicht nur militärisch an, sondern nutze auch andere Instrumente als Waffen - "und diese Dinge werden nicht nur gegen unser Land eingesetzt, sondern auch gegen Ihres", sagte Selenskyj am Dienstag bei der UN-Generaldebatte in New York an die Adresse der Mitgliedstaaten. "Russland setzt Lebensmittelpreise als Waffe ein", mahnte er. "Die Auswirkungen erstrecken sich von der Atlantikküste Afrikas bis nach Südostasien." Ebenso nutze Moskau Energie als Waffe, um Regierungen anderer Länder zu schwächen.

Selenskyj mahnte, Moskaus Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen sei nicht das Angsteinflößendste an dem Krieg. Und es gehe bei dem Konflikt längst nicht nur um die Ukraine.

Der ukrainische Präsident nahm zum ersten Mal seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen sein Land im Februar 2022 persönlich an der UN-Generaldebatte in New York teil. Im vergangenen Jahr hatte er sich per Videoansprache an die Vereinten Nationen gewandt.

+++ Selenskyj ruft Weltgemeinschaft auf: Stoppt russischen Krieg +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, den russischen Angriffskrieg auf sein Land zu stoppen. "Wir müssen gemeinsam handeln, um den Angreifer zu besiegen", sagte Selenskyj am Dienstag bei seinem ersten persönlichen Auftritt vor der UN-Vollversammlung seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land im Februar 2022.

Vor dem Hintergrund des Erdbebens in Marokko und der Flut in Libyen sagte Selenskyj, eine "Naturkatastrophe in Moskau" habe beschlossen, einen großen Krieg zu beginnen und Zehntausende Menschen zu töten. «Wir müssen gemeinsam handeln, um den Angreifer zu besiegen und alle unsere Fähigkeiten und Energie auf die Bewältigung dieser Herausforderungen konzentrieren», sagte er.

+++ Baerbock: Kein Treffen mit Lawrow am Rande der UN-Generalversammlung +++

Außenministerin Annalena Baerbock erwartet kein Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am Rande der UN-Generalversammlung in New York. Bereits im vergangenen Jahr sei das Interesse des russischen Außenministers an einer solchen Zusammenkunft gleich null gewesen, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag am Rande der UN-Generalversammlung in New York auf die Frage, ob sie ein Treffen mit Lawrow plane. Dies erlebe man nun wieder. "Deswegen wird es dieses Treffen so nicht geben", sagte sie.

Die russische Seite habe schon im vergangenen Jahr aus der Vereinbarung eines gemeinsamen Termins "lieber eine Show" machen wollen, sagte Baerbock. "Und das haben wir leider im ganzen letzten Jahr erlebt", sagte sie mit Blick auf die Schwarzmeer-Initiative der türkischen Regierung zum Export ukrainischen Getreides. Dort habe Ankara verzweifelt versucht, überhaupt Gesprächsfäden aufzunehmen.

Bemerkenswert sei, dass viele russische Diplomaten in internationalen Organisationen "die Rolle, die sie mal gespielt haben, nämlich Diplomat zu sein, gar nicht mehr ausüben können", kritisierte Baerbock. Deswegen gebe es seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine gemeinsame Strategie mit Partnerstaaten, "dass, wenn geredet wird, auf Chef-Ebene geredet wird" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser sie mittlerweile so isoliert, "dass seine eigenen Diplomaten an den unterschiedlichen Institutionen eigentlich nicht mehr sprechfähig sind".

+++Scholz ruft Russland erneut zum Truppenabzug auf +++ 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russland am Rande der UN-Generaldebatte erneut aufgefordert, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Er richte "furchtbare Zerstörungen" an, und deshalb sei es gerade bei den Vereinten Nationen wichtig klarzumachen, dass der Angriffskrieg unakzeptabel sei und Russland seine Truppen zurückziehen müsse, sagte Scholz am Dienstag am Rande der UN-Generaldebatte in New York.

Scholz will am Mittwoch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York treffen. Am Dienstag hatte Deutschland bei einer internationalen Konferenz auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz der Ukraine weitere militärische Unterstützung im Wert von 400 Millionen Euro zugesagt. Die von der Ukraine gewünschten Taurus-Marschflugkörper waren aber noch nicht dabei. Dazu äußerte sich Scholz auf Nachfrage am Dienstag nicht.

+++ US-Präsident Biden: Wenn Russland siegt, ist niemand mehr sicher +++

US-Präsident Joe Biden hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, der Ukraine zum eigenen Schutz vor künftigen Aggressionen beizustehen. "Die Welt muss der nackten Aggression heute entgegentreten, um andere potenzielle Aggressoren von morgen abzuschrecken", sagte Biden am Dienstag bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. "Wenn wir zulassen, dass die Ukraine zerstückelt wird, ist dann die Unabhängigkeit irgendeiner Nation sicher? Die Antwort ist Nein."

"Russland glaubt, dass die Welt müde wird und es ihm erlaubt, die Ukraine ohne Konsequenzen brutal zu behandeln", mahnte er. Wenn internationale Grundprinzipien aufgegeben würden, "um einen Aggressor zu beschwichtigen, kann sich dann irgendein Mitgliedstaat sicher fühlen, dass er geschützt ist?", sagte Biden an die Adresse der UN-Mitgliedsstaaten.

Deshalb stünden die Vereinigten Staaten, gemeinsam mit ihren Verbündeten und Partnern in der ganzen Welt an der Seite der Ukraine bei der Verteidigung ihrer Souveränität, ihrer territorialen Integrität und ihrer Freiheit. Biden mahnte: "Russland allein trägt die Verantwortung für diesen Krieg. Russland allein hat die Macht, diesen Krieg sofort zu beenden. Russland allein steht dem Frieden im Weg."

+++ Ukraine bekräftigt: Angriff auf Kostjantyniwka kam von Russen +++

Rund zwei Wochen nach dem Angriff auf einen Marktplatz in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka hat Kiew bekräftigt, dass der Beschuss von russischer Seite gekommen sei. "Den Angaben der Ermittler zufolge hat der Feind auf dieses zivile Objekt eine S-300-Rakete abgefeuert", zitierte das Internetportal "Ukrajinska Prawda" am Dienstag den ukrainischen Geheimdienst SBU. Belegt sei dies durch die am Einschlagsort gefundene Raketentrümmer.

Bei dem Angriff vom 6. September wurden 16 Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Russische Truppen befinden sich rund 20 Kilometer östlich sowie etwa 30 Kilometer südlich von Kostjantyniwka.

Journalisten der US-Zeitung "New York Times" zweifelten stark an, dass es sich wirklich um ein russisches Geschoss handelte. Sie verwiesen unter anderem auf die Richtung, aus der die Rakete einem Video zufolge geflogen kam. Auch aufgrund weiterer Recherchen halten sie es demnach für wahrscheinlich, dass es sich um eine ukrainische Flugabwehrrakete handelte, die nahe der Nachbarstadt Druschkiwka abgefeuert wurde und dann unbeabsichtigt in Kostjantyniwka einschlug.

Auch der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, wies Berichte zurück, wonach es sich bei dem Geschoss, das den Marktplatz des nicht weit von der Front entfernten Kostjantyniwkas traf, möglicherweise auch um eine fehlgeleitete ukrainische Rakete gehandelt haben könnte. Solche Gerüchte förderten "Verschwörungstheorien", sagte Podoljak.

"Die Gesellschaft wird eine Antwort auf die Frage erhalten, was eben in Kostjantyniwka geschehen ist", sagte Podoljak und verwies auf eingeleitete Ermittlungen. "In der Zwischenzeit dürfen wir nicht vergessen: Es war Russland, das diese Invasion der Ukraine gestartet hat, und es ist Russland, das verantwortlich für den Krieg in unserem Land ist."

+++ Bericht: Ukraine will reparaturbedürftige Leopard-Panzer nicht haben +++

Bei der Lieferung deutscher Leopard-Panzer an die Ukraine gibt es einem "Spiegel"-Bericht zufolge erhebliche Probleme. Nach Informationen des Magazins hat Kiew die Übernahme von zehn Panzern des Typs Leopard 1A5 verweigert, weil sie stark reparaturbedürftig seien. Experten vom Bundesverteidigungsministerium hätten mittlerweile festgestellt, dass die Panzer bei der Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland so stark verschlissen worden seien, dass sie eine Instandsetzung benötigten.

Weiter heißt es, dass mehrere der bereits im Juli in die Ukraine überführten Leopard-1A5-Panzer dort wegen ähnlicher Probleme ausgefallen seien. Das Verteidigungsministerium wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht kommentieren.

Die Panzer, die aus Industriebeständen stammen und von den Rüstungskonzernen instandgesetzt wurden, waren die ersten Tranchen einer geplanten Großlieferung. Im Februar hatte die Bundesregierung zugesagt, 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 an die Ukraine zu liefern. Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard 1 bereits vor 20 Jahren ausgemustert.

+++ Ukraine fordert vom Weltgericht: Russlands Gewalt stoppen +++

Die Ukraine hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) aufgerufen, in einem rechtlich bindenden Urteil die Beendigung der russischen Invasion ihres Territoriums anzuordnen. Russland habe sein Land unter Missbrauch der Völkermordkonvention überfallen und müsse zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte der Vertreter der Ukraine, Anton Korynevych, am Dienstag vor dem auch als Weltgericht bezeichneten IGH in Den Haag. Kiew verlangt zudem, dass Moskau zur Zahlung von Reparationen verurteilt wird.

Am Vortag hatte der Vertreter Russlands, Gennadi Kusmin, die Abweisung der ukrainischen Klage gefordert. Der Verweis der Ukraine auf einen angeblichen Missbrauch der Völkermordkonvention durch Russland sei nicht haltbar. Kiew versuche auf diese Weise, eine Zuständigkeit des IGH zu begründen. Diese Rechtsposition sei aber "fehlerhaft".

Die Ukraine hatte den IGH bereits wenige Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 angerufen. In der Klage wird Moskau vorgeworfen, die Invasion mit der falschen Behauptung begründet zu haben, die russische Bevölkerung in den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk müsse vor einem Völkermord geschützt werden.

Dass die Ukraine ihre Klage auf einen mutmaßlichen Missbrauch der Völkermordkonvention durch Russland stützt, hängt mit dem Statut des IGH zusammen. Demnach hat das höchste UN-Gericht nur Entscheidungsbefugnis, wenn bei Streitparteien verbindlich erklärt haben, seine Rechtsprechung anzuerkennen. Weder Russland noch die Ukraine gehören zu den mehr als 70 Staaten, die entsprechende Unterwerfungserklärungen abgegeben haben. Hingegen ist die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedete Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes 1954 von Russland und der Ukraine ratifiziert worden. Für Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Konvention ist der IGH zuständig.

Bis zu einer Entscheidung des Gerichts kann es Experten zufolge etliche Monate dauern. Einen ersten juristischen Erfolg hatte die Ukraine im März 2022 erreicht, als der Gerichtshof in einer einstweiligen Verfügung anordnete, dass Moskau die Gewalt beenden muss. Russland lehnte dies ab. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte: "Am Internationalen Gerichtshof gibt es das Konzept des Einvernehmens zwischen den Parteien. Hier kann es keinerlei Einvernehmen geben."

Der IGH besitzt keine Mittel, um einen Staat zu zwingen, seine Urteile umzusetzen. Es könnte den UN-Sicherheitsrat anrufen. Dort kann Russland jede Entscheidung per Veto blockieren.

+++ US-Verteidigungsminister zu Ukraine: Kampf gegen Tyrannei und Chaos +++

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sieht in der Unterstützung der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs einen Kampf gegen "Tyrannei" und "Chaos". "Es geht nicht nur darum, um das Überleben einer umkämpften Demokratie zu kämpfen", sagte Austin am Dienstag nach einer Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. "Es ist ein Kampf, um eine düstere neue Ära des Chaos und der Tyrannei zu verhindern." Es gehe darum, für eine Welt zu kämpfen, in der die Regeln eingehalten würden und Autokraten die Grenzen nicht einfach mit Gewalt neu ziehen können.

Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

+++ US-Reporter Gershkovich bleibt weiter in russischer U-Haft +++

Der wegen angeblicher Spionage festgenommene US-Reporter Evan Gershkovich bleibt vorerst weiter in russischer Untersuchungshaft. Das Moskauer Stadtgericht kam einer Beschwerde von Gershkovichs Verteidigern gegen die kürzlich verlängerte U-Haft am Dienstag nicht nach, sondern leitete sie an eine andere Instanz weiter, wie die russische Staatsagentur Tass meldete. Das Stadtgericht begründete die Unterbrechung demnach mit angeblichen und nicht näher genannten "Umständen", die das Beschwerdeverfahren vor dem Stadtgericht derzeit nicht möglich machten.

Der 31 Jahre alte Reporter des renommierten "Wall Street Journals" war im März in der russischen Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Zuletzt wurde seine Untersuchungshaft bis Ende November verlängert.

Ihm wird zur Last gelegt, geheime Informationen über Russlands militär-industriellen Komplex für US-Stellen gesammelt zu haben. Das "Wall Street Journal" weist das zurück. Gershkovich sei mit einer offiziellen Akkreditierung seiner Arbeit nachgegangen. Auch die US-Regierung fordert die sofortige Freilassung des Korrespondenten.

+++ Russlands Verteidigungsminister im Iran eingetroffen +++

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist für Gespräche in den Iran gereist. Der General traf am Dienstag in der iranischen Hauptstadt Teheran ein, wie Videos der Nachrichtenagentur Tasnim zeigten. Begleitet wurde er laut einem Bericht des staatlichen Rundfunks von einer hochrangigen Delegation.

Angesichts internationaler Sanktionen haben der Iran und Russland ihre Kooperation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet ausgebaut. Die Islamische Republik unterstützt Moskau nach westlichen Erkenntnissen auch mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Teheran bestreitet dies.

+++Lettland schließt Grenzübergang zu Belarus +++

Als Reaktion auf die steigende Zahl versuchter illegaler Grenzübertritte macht Lettland einen seiner zwei Grenzübergänge zum benachbarten Belarus vorübergehend dicht. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Dienstag in Riga, den Kontrollpunkt Silene bis auf weiteres zu schließen. Der andere Übergang zwischen Lettland und dem autoritär regierten Belarus soll geöffnet bleiben. Auf ihn soll der Grenzverkehr umgeleitet werden. Dadurch könnte mehr Personal zur Überwachung und zum Schutz der grünen Grenze eingesetzt werden, sagte Innenminister Rihards Kozlovskis im lettischen Fernsehen.

Lettland hatte zuletzt eine deutlich ansteigende Zahl von Versuchen registriert, die Grenze illegal zu überqueren. "Der Druck der illegalen Einwanderung hat sich in kurzer Zeit verdreifacht", teilte das Innenministerium in Riga mit. So seien vom lettischen Grenzschutz in den vergangenen sechs Tagen 894 Personen daran gehindert worden, illegal die Grenze zu überqueren. Im gesamten September seien es damit fast 1800 Versuche gewesen - nach gut 1600 Versuchen im August. Angesicht des starken Anstiegs hatte Grenzschutz-Chef Guntis Pujats die Schließung des Grenzübergangs Silene vorgeschlagen.

Lettland beschuldigt genau wie Polen und Litauen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen. Dies werde von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt gefördert, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen. Alle Länder haben deshalb bereits den Schutz der Grenze verstärkt. Litauen und Estland haben zur Unterstützung Lettlands jeweils rund 20 Grenzschutzbeamte in das baltische Nachbarland entsendet.

+++Tote und Verletzte durch neuen russischen Beschuss in der Ukraine +++

Russland hat am Dienstag den Beschuss ukrainischer Städte auch im Norden und Süden des Landes fortgesetzt, wobei mindestens vier Personen getötet wurden. In der südukrainischen Stadt Cherson traf russische Artillerie einen Trolleybus, wodurch nach Angaben lokaler Behörden ein Polizist getötet und zwei Zivilisten verletzt wurden. In der Stadt Kupjansk im Nordosten des Landes starben drei Menschen nach dem Einschlag einer russischen Fliegerbombe.

Dem Militärchef der nordöstlichen Region Charkiw, Oleg Synehubow, zufolge werden Details zum Angriff auf Kupjansk zum Stand Dienstagnachmittag noch geklärt. In der benachbarten Region Sumy wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei weitere Personen durch russischen Beschuss ziviler Gebäude verwundet. In Cherson gab der Militärgouverneur Olexander Prokudin an, dass die Region Cherson innerhalb der letzten 24 Stunden 95 Mal beschossen worden sei, wobei alleine in der Stadt selbst elf Geschosse niedergingen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als anderthalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Dabei überzieht Russland die Ukraine regelmäßig mit Drohnen-, Raketen- und Artillerieangriffen. Es kommt immer wieder zu Todesfällen unter der Zivilbevölkerung.

+++ Putin will mit Peking Achse gegen den Westen bilden +++

Die Führung in Moskau hat Peking zu einer verstärkten Kooperation zur Abwehr des Westens aufgefordert. "Unter den Bedingungen einer vom kollektiven Westen betriebenen umfassenden Kampagne zur doppelten Eindämmung Russlands und Chinas bekommt die weitere Vertiefung der russisch-chinesischen Zusammenarbeit auf internationaler Arena besondere Bedeutung", sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats in Russland, Nikolai Patruschew, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Dienstag bei einem Treffen mit Chinas Außenminister Wang Yi.

Patruschew, einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin, versicherte seinem Gast, dass Moskau Pekings Ansprüche beispielsweise auf Taiwan unterstütze. Auch bezüglich der Regionen Tibet, Hongkong und dem von muslimischen Uiguren bewohnten Xinjiang, sei Russland mit China solidarisch. Der Westen wirft China dort schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

+++ Russen verstärken Aktivitäten bei Dnipro-Inseln in Ukraine +++

Die russischen Truppen in der Ukraine haben nach Einschätzung britischer Militärexperten ihre Aktivitäten im Kampf um die Dnipro-Inseln am unteren Flusslauf verstärkt. Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor. Die Inseln im Gebiet Cherson waren demnach in der ersten Septemberhälfte schwer umkämpft. Beide Seiten griffen mit Gruppen in kleinen Booten ihre Gegner auf den Inseln oder dem gegenüberliegenden Ufer an, so die Mitteilung.

Die Zahl der involvierten Truppen ist nach Angaben der Briten verhältnismäßig gering. Doch beide Seiten betrachten das Gebiet demnach als strategisch wichtig. Die Auseinandersetzung darum gebe "auch die Möglichkeit, gegnerische Einheiten zu binden und von der Teilnahme an den intensiven Kämpfen in den Gebieten Saporischschja und Donezk abzuhalten".

+++ Putin greift westukrainische Stadt Lwiw mit Kamikaze-Drohne an +++

Die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) ist am Dienstagmorgen Ziel eines russischen Luftangriffs geworden. Der Einschlag einer Kamikaze-Drohne löste örtlichen Behörden zufolge einen Brand in einem städtischen Lagerhaus aus und verletzte zwei Menschen - einen davon schwer. Lwiw liegt mit dem Auto nur knapp 80 Kilometer östlich der Grenze zum Nato- und EU-Staat Polen.

Auch andere Teile der Ukraine meldeten russische Angriffe - alleine über der südukrainischen Region Mykolajiw wurden nach Angaben der Militärverwaltung im Morgengrauen zehn Drohnen iranischer Bauart vom Typ "Shahed-136/131" abgeschossen. In der südlichen Stadt Kriwyj Rih traf eine Drohne ein mehrstöckiges Wohngebäude und löste den Behörden zufolge einen Brand aus. Eine weitere Drohne sei abgeschossen worden.

+++ Ukraine verklagt drei EU-Staaten bei Welthandelsorganisation +++

Die Ukraine reichte gegen drei EU-Staaten wegen deren Importverbots für ukrainische Agrarprodukte Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. "Für uns ist es prinzipiell wichtig, zu beweisen, dass einzelne Mitgliedsstaaten kein Importverbot gegen ukrainische Waren verhängen können", sagte die für Wirtschaft zuständige Vizeregierungschefin, Julia Swyrydenko, gemäß einer Mitteilung vom Montag. Die Ukraine hoffe jedoch, dass Polen, die Slowakei und Ungarn ihre Importverbote aufheben und die Gerichtsverfahren sich nicht lang hinziehen werden.

Parallel dazu soll der Druck der Europäischen Kommission und anderer EU-Mitgliedsstaaten auf die Ukraine-Anrainer erhöht werden, Agrarimporte wieder zuzulassen. Deutschlands Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Getreideblockade durch die Regierungen in Warschau, Budapest und Bratislava bereits als "Teilzeitsolidarität" kritisiert. Durch den russischen Angriffskrieg sind auch die ukrainischen Seehäfen, über die vor dem Krieg das Getreide ausgefahren wurde, blockiert.

+++ Pistorius kündigt weitere Rüstungshilfe für Ukraine an +++

Vor einem internationalen Treffen zur Unterstützung der Ukraine kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius weitere deutsche Rüstungshilfe für Kiew an. "Insgesamt wird das Paket 400 Millionen Euro schwer sein", sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung. "Wir liefern zusätzliche Munition: Sprengmunition, Mörsermunition, Minenraketen. Denn Munition ist das, was die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den brutalen Angriffskrieg am dringendsten braucht", sagte er. "Darüber hinaus werden wir mit geschützten Fahrzeugen und Minenräumsystemen helfen. Wir haben aber auch den nahenden Winter im Blick: Wir werden Kleidung schicken, aber auch Strom- und Wärmeerzeuger."

+++ Ukrainischer Heereschef: Drei russische Elite-Brigaden aufgerieben +++

Die ukrainische Armee rieb nach eigenen Angaben mehrere der besten russischen Brigaden im ostukrainischen Gebiet Donezk auf. "In den Kämpfen im Abschnitt Bachmut wurden einige der besten Einheiten des Feindes zerschlagen und haben vollständig ihre Kampfkraft verloren", sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, gemäß einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Dabei handle es sich um die 72. Motorschützenbrigade und die 31. und 83. Luftlandebrigaden. Die ukrainischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Syrskyj zufolge setzten die ukrainischen Einheiten ihren Vormarsch fort. Gleichzeitig betonte der Generaloberst, dass die allgemeine Lage im Ostabschnitt der Front weiter schwierig bleibe. Mit Gegenangriffen versuchten die Russen verloren gegangene Positionen bei den Orten Andrijiwka und Klischtschijiwka wieder zurückzuerobern. Dennoch haben die Ukrainer Syrskyj zufolge an der Stelle die russische Verteidigungslinie durchbrochen.

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