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Gas-Krise in Deutschland: Geheimer Gipfel im Kanzleramt! Bundesregierung rechnet mit regionalen Notlagen

Wegen Wartungsarbeiten fließt derzeit kein Gas über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland. Ob Russland den Hahn nach Ende der Arbeiten wieder aufdrehen wird, ist unklar. Die Bundesregierung fürchtet bereits regionale Notlagen im Winter.

Die Gas-Krise könnte in Deutschland bis 2024 andauern. (Foto) Suche
Die Gas-Krise könnte in Deutschland bis 2024 andauern. Bild: AdobeStock / by-studio

Seit einer Woche fließt kein russisches Gas mehr durch Nord Stream 1 nach Deutschland. Für Wartungsarbeiten wurde der Gastransport durch die Ostsee-Pipeline unterbrochen. Zwar sollen die Arbeiten nur bis zum 21. Juli andauern, doch die Bundesregierung geht davon aus, dass Russland den Gashahn unter dem Deckmantel neuer "Vorwände" nicht wieder aufdrehen werde. Regionale Notlagen im Winter können nicht ausgeschlossen werden. Nun lud Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt die Chefs der Staatskanzleien der Länder sogar zu einem geheimen Gas-Gipfel. Die "Bild"-Zeitung will erfahren haben, was bei dem Treffen besprochen wurde.

Gas-Krise bis 2024 möglich: Bundesregierung rechnet mit regionalen Notlagen

Sollte Russland die Gas-Lieferungen über Nord Stream 1 auf mindestens 40 Prozent hochfahren, drohe Deutschland keine Gas-Not im Winter. Doch die Chancen dafür seien niedrig. Die Bürger müssten sich darauf einstellen, dass die Gas-Krise bis mindestens 2024 andauern werde. Es drohen Preissteigerungen um das Doppelte oder sogar Dreifache. Der Staat könne die Kostenerhöhung jedoch nicht komplett abfedern, heißt es. Wenn Russland den Gashahn nach dem 21. Juli nicht wieder aufdreht, treffen sich Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsidenten der Länder zu einem Notfall-Gipfel.

Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet mit Entbehrungen

Scholz stimmte die Deutschen bereits länger andauernde Entbehrungen angesichts der Sanktionen gegen Russland ein. "Dass wir unsere Sanktionen womöglich lange Zeit aufrechterhalten müssen, war uns von Beginn an klar", schrieb der Bundeskanzler in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Der "neo-koloniale Kurs" von Wladimir Putin müsse gestoppt werden. Scholz versicherte erneut, die Ukraine werde unterstützt, solange sie dies brauche, wirtschaftlich, humanitär, finanziell und durch die Lieferung von Waffen. "Zugleich sorgen wir dafür, dass die Nato nicht zur Kriegspartei wird."

Die Europäische Union sei zusammengerückt, ihre "beispiellos harten Sanktionen" gegen Russland wirkten, jeden Tag ein Stück mehr. Der Kanzler räumte ein, dass die Beendigung der energiepolitischen Abhängigkeit von Russland auch für ein wohlhabendes Land wie Deutschland nicht leicht sei und länger dauern werde. "Wir werden einen langen Atem brauchen."

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/bos/news.de/dpa

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