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Carola Rackete privat: Heldin oder Kriminelle? So lebt die Sea-Watch-Kapitänin

Carola Rackete rettet Menschenleben und eckt dabei mit illegalen Sea-Watch-Hilfsaktionen nicht nur an, sondern machte sich auch schon strafbar. Nun soll sie EU-Spitzenkandidatin der Linken werden. Wie tickt sie privat?

Klimaaktivistin und Seenotretterin Carola Racket ist EU-Spitzenkandidaten der Linken. (Foto) Suche
Klimaaktivistin und Seenotretterin Carola Racket ist EU-Spitzenkandidaten der Linken. Bild: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Carola Rackete sorgte nicht nur 2019 für Schlagzeilen, als die Sea-Watch-Aktivistin ein Boot mit Flüchtlingen vor dem Ertrinken im Mittelmeer rettete und illegal in den Hafen vonLampedusa (Italien) brachte, sondern auch jetzt: Die Linke stellte sie als neue EU-Spitzenkandidatin vor. Das sollten Sie über Rackete wissen.

Carola Rackete: Das Leben der umstrittenen Sea-Watch-Kapitänin

Carola Rackete wurde am 8. Mai 1988 in Preetz bei Kiel (Schleswig-Holstein) geboren, wuchs jedoch im niedersächsischen Hambühren auf. Zur Schule ging sie in Celle, wo sie auch ihr Abitur machte. Anschließend studierte sie in Norddeutschland und England und absolvierte eine Ausbildung als Nautische Offizierin. Für Greenpeace schipperte Rackete auf einem Forschungsschiff übers Meer, arbeitete zudem für das Alfred-Wegener-Institut für Meeresforschung in der Polarforschung. Dann kam sie zur Seenotrettung Sea-Watch und das Jahr 2019. Als Kapitänin der "Sea-Watch 3" hatte Rackete um die 50 vor dem Ertrinken gerettete Flüchtlinge an Bord, wollte einen europäischen Hafen anfahren, doch erhielt tagelang nur Absagen. Darum beschloss sie, eine Strafe in Kauf zu nehmen, und illegalerweise den italienischen Hafen von Lampedusa anzusteuern. Für die einen heldenhaftes Handeln, für die anderen ein krimineller Akt, der tatsächlich schwerwiegende Folgen für sie hätte haben können. Nach einer Festnahme und einem Hausarrest wurde das Verfahren gegen Rackete dann aber doch eingestellt.

Carola Rackete als EU-Spitzenkandidatin der Linken

Für Aufregung sorgt Carola Rackete 2023 einmal mehr. Die Linke nominiert sie und Sozialmediziner Gerhard Trabert als Spitzenkandidaten zur Europawahl. "Die Linke öffnet sich für Engagierte, für Aktive aus den sozialen Bewegungen und der Zivilgesellschaft", erklärte Parteivorsitzende Janine Wissler bei der Präsentation der beiden Parteilosen.

Carola Rackete privat: So tickt die Aktivistin

Nicht nur beruflich, sondern auch privat soll Carola Rackete gerne unterwegs sein. Wie ihr Vater Ekkehart Rackete der dpa zufolge berichtete, habe sie schon einmal auf der Chinesischen Mauer gezeltet und sei durch mehrere Länder in Südamerika getrampt. Ihr Wesen beschreibt er als analytisch und abwägend, nicht aber als zynisch: "Sie ist jemand, der sich ziemlich genau überlegt, was er tut und will und nicht tut und nicht will." Eine "sozialrevolutionäre Ader" habe sie jedoch nie gehabt. Seine Tochter mache vieles um der Sache willen und das gründlich: "Als wir mit ihr in Norwegen waren, wollte sie Norwegisch lernen - da war sie so etwa neun Jahre alt", zitiert "rp-online.de" Racketes Vater. Rackete selbst teilt dagegen nur wenig aus ihrem Privatleben mit. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte sie, sie sei eine Person, die "lieber agiert statt zu reden".

Carola Rackete im Steckbrief

Name: Carola Rackete

Geburtstag und -ort: 08.05.1988 in Preetz (Schleswig-Holstein)

Sternzeichen: Stier

Beruf: Kapitänin und Sea-Watch-Aktivistin

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/news.de/dpa

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