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Gianni Infantino: Nach geschmacklos Selfie am Sarg von Pelé! Fifa-Boss verteidigt Aktion

Musste DAS wirklich sein? Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Pelé kann Fifa-Boss Gianni Infantino dabei beobachtet werden, wie er wenige Schritte vom Sarg entfernt ein Selfie schießt. Geschmackloser geht es kaum. Nun hat er seine Aktion verteidigt.

Gianni Infantino bei der Trauerfeier für Fußball-Legende Pelé. (Foto) Suche
Gianni Infantino bei der Trauerfeier für Fußball-Legende Pelé. Bild: picture alliance/dpa/AP | Andre Penner

Tausende Fans haben im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos Abschied von der brasilianischen Fußballlegende Pelé genommen. Zehntausende zogen an dem in der Spielfeldmitte des Estádio Urbano Caldeira in der Hafenstadt Santos aufgebahrten Leichnam des dreifachen Weltmeisters vorbei. Die Schlange vor dem Stadion war über einen Kilometer lang.

"Er wird ewig bleiben. Es liegt an uns, an uns allen, an uns im Fußball, sein Vermächtnis, seine Geschichte weiterzuführen und sie neuen Generationen zu vermitteln", sagte der Trainer des FC Santos, Odair Hellmann. "Als Trainer von Santos werde ich dies sicherlich jeden Tag tun und den jungen Spielern hier zeigen, wer Pelé war und was er für all diese Spieler und für uns alle war."

Pelé nach Totenwache mit Trauerprozession zu Friedhofs-Hochhaus gebracht

Der neue brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva und First Lady Janja schickten ein Blumengebinde. "Unsere aufrichtige Ehrerbietung an den großen Brasilianer, unseren König Pelé", hieß es auf der Widmung. Lula war am Sonntag als neuer Staatschef des größten Landes Lateinamerikas vereidigt worden und wollte am Dienstag nach Santos reisen, um persönlich Abschied von dem dreifachen Weltmeister zu nehmen. Die Totenwache sollte 24 Stunden dauern. Am Dienstag wird eine Trauerprozession den Leichnam durch das Viertel, in dem Pelés 100-jährige Mutter noch immer lebt, zu dem Friedhofs-Hochhaus Memorial Necrópole Ecumênica bringen. Dort soll Pelé im Kreis der Familie beigesetzt werden.

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Geschmacklos! Fifa-Präsident Gianni Infantino macht Selfies am Sarg von Pelé

Doch musste DAS denn wirklich sein? Verabschieden wollte sich auch Fifa-Präsident Gianni Infantino. Sein Auftritt am Sarg von Pelé bekommt einen unschönen Beigeschmack. Denn der Fifa-Präsident kann dabei beobachtet werden, wie er neben dem aufgebahrten Pelé Selfies macht. Nur wenige Schritte neben dem Sarg, in dem die Fußball-Legende liegt, posiert Infantino mit einigen Ex-Santos-Spielern und Weggefährten des dreifachen Weltmeisters. Zu sehen sind unter anderem Manoel Maria und Lima, die einst gemeinsam mit Pelé beim FC Santos aufliefen. Selbst veröffentlicht hat Infantino die Bilder noch nicht.

Jeder Verband der Welt soll ein Stadion nach Pelé benennen

Dafür äußerte er einen völlig verrückten Gedanken. Nach dem Willen des Weltverbandes Fifa soll in jedem Land ein Stadion nach dem dreifachen Weltmeister benannt werden. "Wir werden alle 211 Fußballverbände der Welt darum bitten, ein Stadion nach Pelé zu benennen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino bei der Totenwache für den Ausnahmespieler in der Hafenstadt Santos.Zudem kündigte der 52-Jährige an, dem Spielfeld am FIFA-Hauptsitz Zürich den Namen "Estádio Pelé - FIFA Zürich" zu geben.

"Die Kinder, die kommenden Generationen auf der ganzen Welt müssen wissen, wer Pelé war. Und wenn sie dann in 30, 50, 100 Jahren ein Tor in einem nach Pelé benannten Stadion schießen und fragen, wer er war, können wir sagen: Er war der größte und er hat uns bewegt", erklärte Infantino.

Infantino verteidigt Selfie am Sarg von Pelé

 

Gianni Infantino hat sein Selfie verteidigt, das er im Stadion des FC Santos in unmittelbarer Nähe zum Sarg mit dem aufgebahrten Pelé aufgenommen hatte. Er sei bestürzt darüber, dass er von einigen Leuten dafür kritisiert werde, schrieb der Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA in den sozialen Medien. Mannschaftskameraden und Familienmitglieder "des großartigen Pelé" hätten gefragt, ob er ein paar Fotos mit ihnen machen könnte - "und natürlich habe ich sofort zugesagt", erklärte Infantino. 

Infantino hatte sich per Smartphone unter anderem mit dem ehemaligen Santos-Profi Lima fotografiert, was Kritik hervorrief. Pelés Mannschaftskameraden hätten ihn darum gebeten, aber nicht gewusst, wie man das macht, führte Infantino aus. "Um ihnen zu helfen, nahm ich das Handy von einem von ihnen und machte das Foto von uns allen für ihn." Er habe so viel Respekt und Bewunderung für Pelé, "dass ich niemals etwas tun würde, was in irgendeiner Weise respektlos wäre."

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/news.de/dpa