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Kohleausstieg bis 2030: "Dann müssen fossile Kraftwerke länger laufen": Droht Habeck der "Kohle-K.o."?

Die Energiebranche warnt vor Verzögerungen und möglichem Energieengpass. Droht Bundeswirtschaftsminister Habeck tatsächlich ein "Kohle-K.o." und kommt seine Kraftwerkstrategie zu spät?

Platzt der von Wirtschaftsminister Robert Habeck geplante Kohleausstieg? (Foto) Suche
Platzt der von Wirtschaftsminister Robert Habeck geplante Kohleausstieg? Bild: picture alliance/dpa/NDR | Wolfgang Borrs

Was wird die Basis der Grünen dazu sagen, ausgerechnet während des Klima-Gipfels in Dubai, bei dem über einen weltweiten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl beraten wird? Zuletzt warnte die Energiebranche vor den Folgen einer Verzögerung beim geplanten Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke. Der Chef des drittgrößten deutschen Energiekonzerns EnBW, Andreas Schell, sagte dem "Spiegel": "Wenn die Kraftwerkstrategie nicht bald kommt, wird Deutschland 2030 nicht aus der Kohle aussteigen können." Der Stadtwerkeverband VKU warnte, jeder weitere Aufschub der bereits für diesen Sommer angekündigten Kraftwerkstrategie müsse vermieden werden.

"Kohle-K.o." des Wirtschaftsminister? Kommt Habecks Kraftwerkstrategie zu spät?

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, angesprochen auf einen etwaigen "Versorgungsengpass bis 2030" sowie eine "Strom-Unterdeckung bis 2035 bei ungünstigen Wetterlagen", den geplanten Kohle-Ausstieg infrage stellen. Die "Bild"-Zeitung nennt das: "Habeck vor dem Kohle-K.o.".

Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte jüngst, die Kraftwerkstrategie werde weiter erarbeitet. Sie solle so schnell wie möglich präsentiert werden. Mit Blick auf das Karlsruher Haushaltsurteil sagte sie, es hänge alles mit allem zusammen. Es handle sich um ein weitreichendes Urteil. Das Ministerium halte am Ziel fest, dass wasserstofffähige Gaskraftwerke gebaut werden sollten. Das eigentliche Ziel war, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden will. Dazu sollten nach dem Willen von Kanzler Scholz aufgrund des bis 2030 massiv steigenden Strombedarfs "bis zu fünf Windräder täglich" gebaut werden. Doch das wird nicht ausreichen.

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Beim Klimaschutz- und Energie-Ausschuss des Deutschen Bundestages, erklärte Habeck deshalb laut "Bild" auf die Frage des Linken-Abgeordnete Ralph Lenkert: "Wenn wir nicht in einer sicheren Versorgungslage sind, dann müssen fossile Kraftwerke länger laufen. Wir werden niemals die Versorgungssicherheit gefährden." 

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/news.de/dpa

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