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Benjamin Netanjahu: "Das ist lächerlich!" Israel-Premier wehrt sich gegen Vorwürfe zur Hamas

Benjamin Netanjahu enthüllte in einem neuen Interview, was Israels Pläne für den Gazastreifen nach einem möglichen Sieg über die Hamas sind. Zudem wehrte sich der Premierminister gegen Kritik, er habe die Terroristen bewusst stark gemacht.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weist Vorwürfe, dass er die Hamas im Gazastreifen aufbauen wollte, entschieden zurück. (Foto) Suche
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weist Vorwürfe, dass er die Hamas im Gazastreifen aufbauen wollte, entschieden zurück. Bild: picture alliance/dpa/Pool European Pressphoto Agency/AP | Abir Sultan

Nach einer mehrtägigen Feuerpause sollen die Kämpfe im Gazastreifen weitergehen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stellte im Interview mit der "Bild" klar: "Wir werden die Hamas vernichten." Die islamistische Terrororganisation hatte am 7. Oktober in Israel ein Massaker mit über 1.200 Toten angerichtet und mehr als 200 Geiseln verschleppt. Darauf reagierte Israel mit einer massiven Bombardierung Gazas und einem Bodeneinsatz in dem dicht besiedelten Palästinenser-Gebiet, der nach Angaben der Hamas bereits über 14.000 Menschen das Leben kostete. Wie groß ist das Interesse Netanjahus wirklich, die Hamas komplett zu eliminieren? Im "Bild"-Interview wehrte er sich gegen Vorwürfe seiner Kritiker.

Benjamin Netanjahu will Hamas vernichten und wehrt sich gegen Kritik

"Bild"-Journalist Paul Ronzheimer sprach Benjamin Netanjahu darauf an, dass viele Menschen denken, er habe ein Interesse daran, dass die Hamas in Gaza agiert, damit es keine Zweistaatenlösung (Israel und Palästina) in der Region gebe. Israels Premier entgegnete: "Das ist lächerlich." Er habe bereits drei Militärkampagnen gegen die Hamas angeführt - mehr als jeder andere israelische Premierminister zuvor. Man habe schon viele ihrer obersten Kommandeure getötet und die Terroristen daran gehindert, durch unterirdische Tunnel nach Israel einzudringen. Netanjahu weiter: "Wir haben sie sehr hart getroffen, aber es stimmt, wir haben sie nicht zerstört. Damit beschäftigen wir uns jetzt und der Grund, warum wir es nicht tun konnten, war, dass man für eine solche Aktion eine große Einigkeit braucht. Dies war damals nicht gegeben. Jetzt ist sie da. Man braucht auch ein gewisses Maß an internationaler Legitimität, die haben wir jetzt und ich hoffe, dass wir sie auch weiterhin haben werden." Dass Netanjahu die Hamas aufbauen wollte, sei eine "große Lüge". Dies würde sein bisheriges militärisches Vorgehen gegen die Terroristen beweisen.

Israel will nach Krieg gegen Hamas Gazastreifen "entradikalisieren" laut Premier Netanjahu

Benjamin Netanjahu verteidigte sich weiterhin gegen Kritik aus Europa an der israelischen Kriegsführung. "Wir haben zivile Ziele nicht bewusst angegriffen und tun auch alles, um das zu vermeiden." Dies sei der große Unterschied zu den Hamas-Terroristen, die er auch als "neue Nazis" bezeichnet. Sie seien zudem gemeinsam mit dem Iran, der Hisbollah und den Huthis Teil der "Achse des Terrors". "Ihr Ziel besteht darin, die Welt, zuerst einmal im Nahen Osten zu erobern und dann die dunklen Zeiten des Mittelalters wieder heraufzubeschwören." Es gehe nach einem Sieg über die Hamas auch darum, Gaza zu "entmilitarisieren" und "entradikalisieren". Die Pläne Israels verglich er mit der Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Zum Kriegsziel sagt er weiterhin: "Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass Gaza nicht zu der schrecklichen Bedrohung wird, die es für Israel vor dem Krieg darstellte."

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/rad/news.de

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