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Robert Habeck: "Bevormundung" mit Energiespartipps! Wirtschaftsminister scharf kritisiert

Aufgrund der unsicheren Energielage in Deutschland rät Wirtschaftsminister Robert Habeck nun Bürgern Energie einzusparen. Doch das stößt bei vielen nicht auf Zustimmung. Vielmehr werfen sie dem Vizekanzler "Bevormundung" vor.

Robert Habeck wird für seine Energiespartipps scharf kritisiert. (Foto) Suche
Robert Habeck wird für seine Energiespartipps scharf kritisiert. Bild: picture alliance/dpa | Markus Scholz

Bislang hängt Deutschland noch immer vom russischen Gas und Öl ab. Die Bundesregierung setzt viel daran, das zu ändern. Auch Bürgerinnen und Bürger sollen ihren Teil beitragen, findet Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen). Diese Spartipps kommen aber bei vielen Verbraucher:innen nicht gut an.

Auto-Stopp und Fahrrad fahren: Robert Habeck rät Deutschen, Energie zu sparen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Menschen in Deutschland nochmals dazu aufgerufen, Energie zu sparen. "Ich bitte jeden und jede, jetzt schon einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag) vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges. "Als Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer." Der Grünen-Politiker kündigte eine entsprechende Kampagne der Regierung an.

"Wir können nur unabhängiger von russischen Importen werden, wenn wir es als großes gemeinsames Projekt ansehen, an dem wir alle mitwirken", sagte Habeck den Zeitungen. Wenn man an Ostern die Bahn oder das Fahrrad nehmen könne, sei das gut. «Das schont den Geldbeutel und ärgert Putin», sagte Habeck mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Mit Blick auf Berufspendler, die auf das Auto angewiesen sind, appellierte der Minister an die Arbeitgeber zu überlegen, "ob sie da, wo es möglich ist, Homeoffice anbieten, um Energie zu sparen. Homeoffice haben wir auch in der Pandemie gemacht. Wo das geht, könnte man wieder ein oder zwei Tage in der Woche zu Hause arbeiten - alles erst einmal auf freiwilliger Basis."

Dusch- und Heiz-Verbot: Klaus Müller sorgt mit knallharten Energiespartipps für Aufsehen

Auch der Chef der Bundesnetzagentur und ehemalige Grünen-Minister Klaus Müller gab Energiespartipps, wie die "Bild" berichtet. So sprach er sich für ein Sauna-Verbot aus. Zudem regt er dazu an, das Duschen zu reduzieren. Einmal in der Woche zu duschen würde ausreichen. Dann regte er noch an, dass die Haushalte weniger heizen sollen. Nur in Wohnungen mit kranken Personen und Pflegebedürftigen oder Kinderzimmern sollte aber nicht auf das Heizen verzichtet werden. An alle Alleinstehende gerichtete sagte er: Sollte weniger Energie zur Verfügung stehen,sei das vollständige Beheizen von Single-Wohnungen mit mehreren Zimmern "auf gar keinen Fall mehr zu rechtfertigen".

Es sei wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger wie auch die Wirtschaft Energie sparten, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag (15.04.2022). "Umso schneller können wir unser Ziel weg von russischen Energieimporten erreichen." Derzeit ist Deutschland hochgradig abhängig von russischer Energie. Aktuell gibt es aber laut dem Wirtschaftsministerium keine Energieknappheit.

Robert Habeck für Energiespartipps auf Twitter kritisiert

Die Ratschläge stoßen vielen Menschen sauer auf. Auf Twitter machen einige Nutzer ihrer Wut deshalb Luft. Der Europaabgeordnete und CDU-Politiker Dennis Radtke ist gar nicht angetan von den Tipps der Politiker und wünscht sich vielmehr bessere Gesetze. "#Habeck gibt Heiztipps, Geywitz rät von Einfamilienhäusern ab u Schulze empfiehlt dauerhaften Fleischverzicht .Ich fände es toll, wenn die #Bundesregierung ihre allgemeine Lebensberatung zugunsten von wirksamer Gesetzgebung u entschlossenem Handeln reduzieren könnte." Vielen kommen Habecks Aussagen wie eine "Bevormundung" vor. Das findet auch der CDU-Energieexperte Fabian Gramling. gegenüber "Bild" sagte er, dass die Menschen selbst entscheiden sollen, wie viel sie heizen. "Den Menschen vorzuschreiben, wie warm ihr Schlafzimmer sein soll, klingt nach Verzweiflung."

In vielen Beiträgen wird auch darüber diskutiert, wieso Robert Habeck nicht weiterhin Kernkraftwerke laufen lässt. Das will er nicht. "Ein hochbezahlter #grüner Bundesminister, der sich hartnäckig weigert, deutsche Kernkraftwerke länger am Netz zu halten, fordert die Bürger zum Energiesparen auf: "Jeder kann einen Beitrag leisten." Es gibt Dinge in dieser Regierung, die könnte man sich nicht ausdenken! #Habeck". "Die Aufgabe von Herrn #Habeck ist es nicht, uns Ratschläge zu geben, wie wir Energie sparen. Seine, und die Aufgabe der Regierung ist es, dafür zu sorgen, dass genug Energie da ist. Dafür wird er bezahlt", schreibt ein User.

Rückendeckung für Robert Habeck auf Twitter

Die wutentbrannte Kritik an Robert Habeck verstehen viele hingegen nicht. "Wenn #Habeck die Bürger*innen zum Energiesparen ermutigt nennen sie es Bevormundung. Wenn #Merz und Co. finanzschwache Menschen zum Aktienkauf aufrufen nennen sie es Vorsorge und Sozialpolitik", schreibt ein Mann. Ein anderer User fragt sich, was an Robert Habecks Ratschlägen so problematisch ist: "„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt." JFK. #Habeck ruft in diesem Sinne die Bevölkerung dazu auf behilflich zu sein...wo ist das Problem?"

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/news.de/dpa

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