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Hat die Justiz versagt?: Erschütternde Details aus der Polizei-Akte des Messer-Mörders von Brokstedt

Ibrahim A. tötete vergangene Woche zwei unschuldige Menschen in einem Regional-Express kurz vor der Haltestelle Brokstedt. Schnell wurde klar: Der Messer-Mörder ist kein Unbekannter. Auch in NRW soll er eine kriminelle Vorgeschichte haben. Das steht in der Polizei-Akte des Messerstechers.

Kerzen und Blumen stehen und liegen im Bahnhof Brokstedt in einem Wartehäuschen. (Foto) Suche
Kerzen und Blumen stehen und liegen im Bahnhof Brokstedt in einem Wartehäuschen. Bild: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Bei dem brutalen Angriff in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg auf Höhe Brokstedt waren in der vergangenen Woche eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger gestorben. Fünf weitere Menschen wurden verletzt. Gegen den mutmaßlichen Täter namens Ibrahim A., einen 33 Jahre alten staatenlosen Palästinenser, ist Haftbefehl erlassen worden und er wurde nach Neumünster in die Untersuchungshaft verlegt.

Nach Messerattacke in Brokstedt: Haftbefehl gegen Messermörder Ibrahim A.

Ibrahim A. wird zweifacher heimtückischer Mord und viermal versuchter Totschlag vorgeworfen. Das bestätigte das schleswig-holsteinische Innenministerium am Montag. Am vergangenen Donnerstag war der 33 Jahre alte Ibrahim A. einem Haftrichter in Itzehoe vorgeführt worden, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ.

Ibrahim A. hatte auch in NRW kriminelle Vorgeschichte

Bereits kurz nach der Tat waren erschreckende Details aus der Strafakte des Messermörders, der 2014 als Geflüchteter nach Deutschland gekommen sein soll, zunächst in Nordrhein-Westfalen, später in Schleswig-Holstein gelebt hat, ans Licht gekommen. Doch nun stellt sich heraus: Ibrahim A. hat auch in NRW eine kriminelle Vorgeschichte. Darüber berichtet aktuell die "Bild"-Zeitung.

Erschütternde Details aus der Polizei-Akte des Messer-Mörders von Brokstedt

Laut Justizminister Benjamin Limbach wurde der Messermörder in der Vergangenheit bereits drei Mal vom Amtsgericht Euskirchen verurteilt. 2015 wegen Diebstahls geringwertiger Sachen, 2016 erfolgte eine Verurteilung zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung und 2018 wurde Ibrahim A. zu 90 Tagessätzen Geldstrafe wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt. Die SPD-Fraktion hatte Limbach zudem nach einer möglichen Anzeige aufgrund einer Vergewaltigung befragen wollen, doch dazu wollte der Justizminister nur hinter geschlossenen Türen Auskunft geben.

Hatte die Justiz Straftäter Ibrahim A. nicht genau im Blick?

"Bei der Vielzahl der Ermittlungsverfahren und Verurteilungen stellt sich schon die Frage: hat die Justiz diesen Straftäter genau im Blick gehabt? Der Justizminister hatte darauf leider keine befriedigende Antwort. Bei ihm drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass er den drängenden Fragen in seinem Bereich aus dem Weg geht. Für das Sicherheitsempfinden der Menschen in NRW ist das nicht gut", zeigte sich SPD-Politiker Hartmut Ganzke unzufrieden mit der Arbeit von Justizminister Benjamin Limbach.

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/sba/news.de/dpa

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