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Corona-Impfungen : Impfstart nach Ostern! So kommen Sie an einen Impftermin bei Ihrem Hausarzt

Nach dem eher schleppend anlaufenden Impfungen in Deutschland dürfen endlich Hausärzte nach Ostern Menschen gegen das Coronavirus impfen. Wie kommen Sie an einen Impftermin bei ihrem Arzt? Diese und weitere Fragen zum Impfstart beantworten wir Ihnen hier.

Wie kommen Impfwillige an einen Impftermin bei ihrem Hausarzt? (Foto) Suche
Wie kommen Impfwillige an einen Impftermin bei ihrem Hausarzt? Bild: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Die Corona-Impfungen in Deutschland laufen seit Monaten eher schleppend an. Im April sollen sie aber Fahrt aufnehmen - mit einer stärkeren Einbeziehung der Arztpraxen gleich nach Ostern. Für viele Menschen stellt sich aber die Frage, wie sie an einen Termin bei ihrem Hausarzt kommen. Die Antwort darauf und auf viele weitere Fragen zum Impfstart beim Arzt erklären wir Ihnen in dieser Übersicht.

Corona-Impfung aktuell: Wann starten die Impfungen in Hausarztpraxen?

Mehr Impfdosen für Deutschland. Ganz nach Angela Merkels Devise: Impfen, impfen, impfen, werden bald mehr Corona-Vakzine ausgeliefert. Die niedergelassenen Ärzte sollen davon knapp eine Million Impfdosen bekommen. Das wären bei einer Beteiligung von 50.000 Praxen also jeweils 20 Dosen pro Woche. Zusätzlich stehen allen Hausärzten 250.000 Impfdosen vonBiontech/Pfizer neben anderen Impfstoffen zur Verfügung. 

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So viel Impfstoff bekommen die Hausärzte

In der Woche vom 26. April mit insgesamt 5,4 Millionen erwarteten Dosen soll es einen Schub geben - davon gehen 3,2 Millionen für die Praxen. Diese hätten dann auch erstmals mehr Impfstoff als die Impfzentren der Länder, die weiter vorrangig beliefert werden sollen: mit reservierten 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Merkel sagte, es gehe nicht um ein "Entweder-Oder", sondern eine schnellstmögliche Kombination. Praxisärzte reagierten aber spontan enttäuscht. Es sei eine Chance vertan worden, erklärte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). "Wir müssen impfen, impfen - und das schnell." Die Länder setzten aber weiter vor allem auf die Impfzentren. "Jetzt müssen die Länder aber auch liefern." Mancherorts machen ausgewählte Praxen schon Impfungen, etwa für Krebspatienten.

Wie bekommen Patienten einen Impftermin beim Hausarzt?

Bei der Terminvorgabe soll es ganz einfach zugehen, sagte Ulrich Weigeldt (71), Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes gegenüber "Bild": "Die Organisation der Termine entscheidet jede Praxis individuell. Bei vielen wird es sicherlich laufen, wie sonst auch. Sie melden sich beim Hausarzt, der schaut, ob und wann eine Impfung möglich ist. Andere werden, gerade so lange wenig Impfstoff verfügbar ist, ihre Risikopatienten anrufen." Er betonte auch, dass es zunächst einen großen Andrang geben könnte. "Ich rate deshalb, sich auch auf anderen Wegen, zum Beispiel per E-Mail, zu melden – und Geduld zu haben", sagte Weigeldt. 

Wird es zusätzliche Corona-Impf-Sprechstunden geben?

Trotz der vielleicht hohen Nachfrage rechnet Weigeldt nicht mit Extra Impf-Sprechstunden. Außerdem werden die Ärzte angehalten, sich an die festgesetzte Impfreihenfolge zu halten. Älteren und besonders gefährdeten Menschen sollen bei knappem Impfstoff vorrangig Impftermine angeboten werden.

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Impfreihenfolge: Wer bekommt zuerst den Pieks beim Hausarzt? 

Ärzte sollten die Vorgaben aber "flexibel anwenden", erklärten Bund und Länder. Merkel mahnte, der Schutz für besonders Schutzbedürftige dürfe zu keiner Sekunde aus den Augen verloren werden. Spahn rief die Länder auf, auch chronisch Kranke zu schützen. "Bei allem Verständnis dafür, 30-Jährige auch in bestimmten Berufskontexten zu impfen, ist es auch mit Blick auf die Infektionsentwicklung wichtig, die Älteren zu impfen." Schwerpunktmäßig sollen die Ärzte zu Beginn auch nicht-mobile Menschen zu Hause impfen.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sagte: "Das Risiko, bei einer Infektion an Covid zu versterben, ist für einen 80-Jährigen 600 Mal so hoch wie für einen 30-Jährigen. Daher bin ich sehr kritisch, was Vorschläge angeht, die Impfreihenfolge zu verändern." Dass etwa Lehrkräfte wie in NRW vorrangig geimpft werden, ruft Kritik hervor. Zunächst müssten Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren bis tödlichen Verlauf geimpft werden, hatten die Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange der Menschen mit Behinderung gefordert.

Können sich Menschen den Impfstoff beim Hausarzt aussuchen?

Dürfen sich Impfwillige bei ihrem Arzt auch den Impfstoff aussuchen? "Ja, das wäre am sinnvollsten. Alle Impfstoffe sind bis zu einer Woche im normalen Praxiskühlschrank haltbar. Auch der von Biontech/Pfizer. Das hat sich jetzt gezeigt", meint Weigeldt.

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/loc/news.de/dpa

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