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WHO plant Krebs-Warnung: Aspartam "möglicherweise krebserregend!" Wie gefährlich ist der Süßstoff?

Aspartam wird als Zuckerersatz in zahlreichen Lebensmitteln verwendet. Laut eines aktuellen Berichts will eine WHO-Behörde den künstlichen Süßstoff jedoch bald als "wahrscheinlich krebserregend" einstufen. Ist der Stoff wirklich so gefährlich?

WHO will Süßstoff offenbar als krebserregend einstufen. (Foto) Suche
WHO will Süßstoff offenbar als krebserregend einstufen. Bild: Adobe Stock/ sabdiz

Sie stecken in Cola, Chips oder Joghurts: Die Rede ist von Süßstoffen. Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren will oder eine Diät macht, setzt oft auf Zuckerersatzstoffe. Laut einem aktuellen Bericht könnte ein bestimmter Süßstoff jedoch bald als gefährlich eingestuft werden.

Krebsgefahr durch Süßstoff? WHO-Behörde will Aspartam als "wahrscheinlich krebserregend" einstufen

Wie Reuters berichtet, will dieInternationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation offenbar den künstlichen Süßstoff Aspartam als "wahrscheinlich krebserregend" einstufen. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf zwei Insider. Die Entscheidung dazu sei Anfang Juni 2023 nach einer Sitzung externer Experten getroffen worden. 

Die IRAC nutzt bei der Einstufung vier Kategorien: krebserregend, wahrscheinlich krebserregend, möglicherweise krebserregend und nicht klassifizierbar. Die Krebsforschungsagentur legt dabei nicht fest, wie viel ein Mensch gefahrlos von einem Stoff einnehmen kann. Sie bewerten nur, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Stoff krebserregend wirkt. Es wird nicht analysiert, ob das auch bei der täglichen Einnahme so ist. Als "wahrscheinlich krebserregend" stuft die IRAC unter anderem den Friseurberuf, rotes Fleisch oder Nachtschicht ein.

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Wie gefährlich sind Süßstoffe tatsächlich?

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) stuft Aspartam als unbedenklich für den Verzehr ein. Die JECFA, ein Ausschuss der WHO, der sich mit Zusatzstoffen auseinandersetzt, ordnet Aspartam in gewissen Tagesmengen seit 1981 als sicher ein. Damit eine bedenkliche Menge erreicht wird, müsste ein Mensch zum Beispiel jeden Tag etwa zwischen zwölf und 36 Dosen Diätlimonade trinken. Diese Werte hängen vom Aspartamgehalt ab. Die JECFA untersucht aktuell auch den Süßstoff und will seine Ergebnisse am Tag der Veröffentlichung IARC-Analyse öffentlich machen.

Zu Aspartam wird seit Jahren geforscht. Immer wieder gab es auch Kritik. Eine französische Studie mit 100.000 erwachsenen Teilnehmer:innen zeigte, dass Süßstoffe wie Aspartam das Krebsrisiko erhöhen können. Eine weitere Studie, die an Nagern in Italien durchgeführt wurde, zeigte auch einen Zusammenhang zwischen dem Entstehungsrisiko einiger Krebsarten bei Mäusen und Aspartam. Beide Studien sind aber nicht ganz aussagekräftig und die Methodik war ungenau. Es konnte zum Beispiel in der ersten Studie nicht direkt nachgewiesen werden, dass Aspartam Krebs verursacht. 

WHO erklärt: Süßstoffe können das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen

WHO-Fachleute haben zahlreiche Studien zum Einsatz von zuckerfreien Süßstoffen geprüft. Bei Erwachsenen sei der langfristige Konsum unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergegangen. Zu Kindern gebe es weniger Studien. Insgesamt deute wenig darauf hin, dass der Konsum von süßen Getränken mit zuckerfreien Süßstoffen zur Fettreduzierung beitrage. Zwei Studien hätten aber ergeben, dass Getränke mit Süßstoff statt Zucker Karies reduzierten. Die WHO bezieht sich bei allen Zahlenangaben auf die jeweils neuesten vorliegenden Schätzungen. Zu zuckerfreien Süßstoffen zählt sie alle synthetischen und natürlichen Süßstoffe, auch Produkte aus der Pflanze Stevia. 

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/loc/news.de/dpa

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