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Mega-Bahnstreik heute, 26.01.24: GDL-Streik läuft! Weselsky: Kein Grund für Rückkehr zu Verhandlungen

Die Lokführergewerkschaft GDL strapaziert weiter die Nerven von Bahnreisenden. Im Personenverkehr ist ein neuer XXL-Streik über sechs Tage vom 24. bis 29. Januar geplant. Das müssen Sie dazu wissen.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat Ende Januar zu einem Mega-Bahnstreik über sechs Tage aufgerufen. (Foto) Suche
Die Lokführergewerkschaft GDL hat Ende Januar zu einem Mega-Bahnstreik über sechs Tage aufgerufen. Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Neuer Ärger für Bahnreisende. Und dieses Mal kommt es besonders dicke. Denn nachdem es bereits vom 10. bis 12. Januar in diesem Jahr einen Streik der Lokführergewerkschaft GDL gegeben haben, soll nun der Zugverkehr in Deutschland für ganze sechs Tage lahmgelegt werden!

Mega-Bahnstreik ab 24.01.2024: GDL legt Bahnverkehr für sechs Tage lahm

Die GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche, 18.00 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft in der Nacht zu Montag mit. Die Gewerkschaftsmitglieder bei der für Güterverkehr zuständigen DB Cargo sind bereits ab Dienstag, 18.00 Uhr zum Streik aufgerufen. Für Pendlerinnen und Pendler stehen erneut schwierige Tage mit absehbar Tausenden Zugausfällen bevor.

Mega-Bahnstreik vom 24.01. bis 29.01.2024 im News-Ticker

An dieser Stelle informieren wir Sie über alle Neuigkeiten zum Mega-Bahnstreik vom 24. bis 29. Januar 2024.

+++ 26.01.2024: GDL-Chef Weselsky: Kein Grund für Rückkehr zu Verhandlungen +++

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, sieht derzeit keinen Grund zur Fortsetzung von Tarifverhandlungen. "Es muss Schluss sein mit Scheinangeboten", sagte er am Freitag bei einer Kundgebung am vierten Streiktag in Dresden. Er kritisierte, dass sich der Arbeitgeber nur "millimeterweise bewegt" und nur über bestimmte Dinge verhandeln wolle wie den Tarifvertrag für Fahrdienstleiter. "Das sind Grundrechte, da gehe ich weder in die Schlichtung noch an den Verhandlungstisch."

So sei auch das jüngste Angebot zur 37-Stunden-Woche keine Option für Weselsky wegen des Halbsatzes, dass das nur gehe, wenn genügend Personal da sei. Er verwies darauf, dass sich bereits 18 Eisenbahnverkehrsunternehmen verpflichtet hätten, die Arbeitszeitabsenkung mit Einstellungen und Ausbildung zu begleiten.

Trotz erheblicher Auswirkungen für Reisende und Pendler verteidigte Weselsky den bis Montagabend geplanten Bahnstreik. Arbeitskampf für bessere Einkommens- und Arbeitsbedingungen sei weder unanständig noch kriminell. Die Stimmung sei hervorragend, sagte er. "Ich wünsche vor allem nicht unseren Fahrgästen, dass irgendjemand ausloten will, wie lange wir als GDL durchhalten". Und es gebe eine breite Unterstützung auf Gewerkschaftsseite. "Es sollte niemand darauf setzen, dass es da eine Entsolidarisierung gibt."

+++ 26.01.2024: GDL-Streik: Bahn-Beaufragter fordert Gesprächsbereitschaft +++

Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer, hat mit Blick auf den Lokführerstreik und den Tarifkonflikt bei der Bahn "auf allen Seiten" Gesprächsbereitschaft gefordert. "Niemand darf am Verhandlungstisch auf Maximalpositionen beharren", sagte der Verkehrsstaatssekretär der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Am Ende sind die Deutsche Bahn und ihre Mitarbeiter gleichermaßen auf die gesellschaftliche Akzeptanz des Verkehrsträgers Schiene angewiesen. Gerade der Hochlauf der Steuerzahlergelder für Erhalt und Ausbau des Schienennetzes hängt hiervon direkt ab."

Der Tarifstreit dürfe nicht weiter auf dem Rücken der hart arbeitenden Gesellschaft ausgetragen werden. "Unsere Volkswirtschaft ist auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen", so Theurer. "Arbeitnehmer müssen zum Arbeitsplatz, Güter zu den Kunden und Vorprodukte zu Unternehmen kommen. Deutschland ist nicht in der Lage, sich das Lahmlegen des Verkehrsträgers Schiene dauerhaft leisten zu können."

+++ 26.01.2024: Umfrage: Bahnstreik betrifft nur ein Viertel der Bürger +++

Zum Lokführerstreik der Gewerkschaft GDL haben zwar viele Menschen eine Meinung - betroffen von dem Ausstand auf der Schiene sind einer Umfrage zufolge aber nur wenige. Lediglich jeder fünfte Befragte spürt die Auswirkungen des laufenden Arbeitskampfs der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), wie bei einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur herauskam. Mehr als 75 Prozent betrifft der Streik hingegen nicht. Für die Umfrage hat das Institut zwischen dem 23. und 25. Januar rund 2000 Menschen befragt. Sie ist repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

Selbst wenn sich der Tarifstreit noch über Wochen hinziehen sollte, betrifft das nur eine Minderheit der Befragten. Mehr als zwei Drittel gab hingegen an, in den nächsten Wochen keine Bahnreise geplant zu haben und somit von möglichen weiteren Streiks nicht beeinflusst zu sein.

Von den aktuell Betroffenen gaben jeweils ein knappes Drittel an, Freizeittermine aufgrund des Streiks abgesagt zu haben beziehungsweise an der geplanten Reise festzuhalten, dafür aber ein anderes Verkehrsmittel zu nutzen. Rund ein Viertel hat die Reisepläne vor oder nach den aktuellen Streik verschoben. Ein weiteres Viertel musste dienstliche Termine absagen.

Die Zahlen spiegeln das generelle Verkehrsverhalten der Bürgerinnen und Bürger wider. Lediglich rund ein Fünftel der gesamten Verkehrsleistung in Deutschland entfiel laut Umweltbundesamt in den vergangenen Jahren auf den sogenannten Umweltverbund, zu dem auch die Bahn gehört. Es fahren also deutlich weniger Menschen regelmäßig mit dem Zug als mit dem Auto.

Obwohl nur eine Minderheit vom Streik der GDL betroffen ist, lehnt eine deutliche Mehrheit den Arbeitskampf laut Umfrage ab. Mehr als 60 Prozent der Befragten haben eher kein oder überhaupt kein Verständnis für die Maßnahmen.

+++ 25.01.2024: Streik-Notfahrplan läuft nach Angaben der Bahn stabil +++

Der Notfahrplan der Bahn für den sechstägigen Streik läuft nach Angaben des Unternehmens stabil. "Die Züge rollen, und man kann auch während des Streiks reisen", sagte Bahn-Vorstandsmitglied Stefanie Berk am Donnerstag in Frankfurt am Main mit Blick auf den Fernverkehr. Das Angebot funktioniere zuverlässig. Reisende sollten vorab online bei bahn.de oder in der App DB-Navigator ihre Zugverbindung checken und einen Sitzplatz reservieren, da die Kapazität begrenzt sei.

Etwa 20 Prozent der regulären Züge würden angeboten. "Unsere Züge waren gestern sehr stabil unterwegs, die 20 Prozent werden geliefert, und das ist auch unser Plan für die nächsten Tage", sagte Berk. Zusätzlich würden lange Züge eingesetzt. Dies gelte insbesondere für Hauptverbindungen etwa im Nord-Süd-Korridor, in dem viele Reisende unterwegs seien. Ziel sei, ab Dienstag wieder den vollen Fahrplan anbieten zu können. Der Streik werde auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen. "Wir bedauern das sehr, dass die Fahrgäste die Leidtragenden sind", sagte Berk.

+++ 25.01.2024: Experte: Risiken für GDL wachsen bei neuerlichem Streik +++

Mit ihrem harten Streik bei der Bahn steuert die Gewerkschaft GDL nach Einschätzung eines Experten einen zunehmend riskanten Kurs. "Nach diesem Streik muss man unbedingt wieder miteinander sprechen, am besten unter der Anleitung eines unabhängigen Moderators", sagte der Tarif-Experte Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) der Deutschen Presse-Agentur.

Die GDL müsse vermeiden, dass sich die öffentliche Meinung gegen die Lokführer wendet. Dies sei ein wichtiger Einflussfaktor, wenn es darum gehe, die eigenen Mitglieder bei der Stange zu halten. "Eine weitere Streikrunde ohne vorherige Verhandlungen könnte ein mediales Desaster für die GDL werden. Das könnte auch ein Kipppunkt für die Streikbereitschaft der Mitglieder werden", meinte Lesch.

Mit schärferer öffentlicher Kritik stehe perspektivisch auch die finanzielle Unterstützung der GDL beim Streikgeld durch den Deutschen Beamtenbund in Frage. Dessen Verantwortliche hätten die GDL bereits im Bahn-Tarifkonflikt 2015 zu einer Schlichtung gedrängt.

"Anders als mit einem Moderator kommt man in der momentanen Situation einfach nicht mehr weiter", sagte der Gewerkschaftsforscher Lesch. Die Deutsche Bahn habe dies frühzeitig angeregt. Die GDL lehnt bislang ein solches Verfahren bislang ab.

Ein Problem seien die verhärteten Fronten, so Lesch. So lehne es die Bahn nach Angaben der GDL ab, einen Tarifvertrag bei der Instandhaltung mit der GDL auszuhandeln. Die GDL macht dies wiederum zur Vorbedingung neuer Verhandlungen, schildert Lesch. Unter Anleitung eines Moderators bestehe die Chance, derartige Konfrontationslinien erst einmal nach hinten zu stellen und zunächst Dinge auf die Agenda zu setzen, bei denen sich eine Einigung einfacher erzielen lässt. Dies sei notwendig, um überhaupt wieder in Gespräche zu kommen.

+++ 24.01.2024: Umfrage: 59 Prozent haben kein Verständnis für Lokführerstreik +++

Der sechstägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL stößt einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung überwiegend auf Ablehnung. 59 Prozent haben kein Verständnis dafür, wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung von YouGov ergab. 34 Prozent haben demnach Verständnis für den Ausstand. Das Institut befragte nach eigenen Angaben 4124 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Die GDL bestreikt bis einschließlich Montag die Deutsche Bahn. Hintergrund ist der Tarifkonflikt mit dem Konzern.

+++ 24.01.2024: Weselsky: Bahn soll "vom hohem Ross" herunterkommen +++

Nach Beginn des sechstägigen Streiks bei der Bahn fordert die Lokführergewerkschaft GDL mehr Entgegenkommen von dem Konzern. "Was die Deutsche Bahn AG macht, ist nichts anders als die wiederholende Ablehnung aller Forderungen", kritisierte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Die Bahn bewege sich nur millimeterweise. Auf die Frage, wann die Gewerkschaft wieder verhandeln werde, sagte der Gewerkschafter: "Sobald die Deutsche Bahn vom hohen Ross herunter kommt."

Der Streik der Lokführer hatte am Dienstagabend im Güterverkehr sowie in der Nacht zu Mittwoch im Personenverkehr begonnen und soll bis Montag dauern. Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr einstellen. Neben finanziellen Forderungen will die GDL vor allem durchsetzen, dass die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter gesenkt wird.

Weselsky verteidigte den vierten und längsten Streik in dieser Tarifrunde. "Das ist verhältnismäßig, das ist rechtmäßig, und es ist zulässig - drei Elemente, die die Gerichte geprüft haben." Dass ein Streik Kunden im Personen- und Güterverkehr treffe, sei nicht zu vermeiden. "Wir müssen länger und auch härter streiken, weil das Management der Bahn beratungsresistent ist."

+++ 24.01.2024: Lokführerstreik läuft - Notfahrplan wie geplant angelaufen +++

Mit Beginn des Lokführerstreiks im Personenverkehr der Deutschen Bahn ist der Notfahrplan laut Konzern am frühen Mittwochmorgen wie geplant angelaufen. "Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es bis einschließlich Montag zu massiven Beeinträchtigungen durch den Streik der GDL", teilte die Bahn mit. Der Notfahrplan biete ein stark verringertes, aber verlässliches Angebot an Fahrten. Die Bahn rät Reisenden, im Fernverkehr früh einen Sitzplatz zu reservieren.

Im Güterverkehr läuft der Streik der Gewerkschaft GDL seit Dienstagabend. Auch hier kommt es zu erheblichen Einschränkungen. "Auch der europäische Güterverkehr über die Alpen, Polen oder nach Skandinavien sowie die Seehäfen in Holland oder Belgien sind betroffen", teilte die Bahn am Abend mit. Bereits vor dem Streik sei ein deutlicher Mengenrückgang registriert worden, weil viele Kunden Transporte abbestellt hätten.

+++ 24.01.2024: O2: Während Streiks deutlich weniger Zugreisende +++

Die Zahl der Reisenden und Pendler in Zügen ist einem Handynetzbetreiber zufolge während des Bahnstreiks Mitte Januar um mehr als die Hälfte gesunken. Vom 10. bis 12. Januar seien auf den Schienen 56 Prozent weniger Menschen unterwegs gewesen als im Vergleichszeitraum der Vorwoche, teilte der Telekommunikationsanbieter Telefónica Deutschland (O2) am Mittwoch in München mit und berief sich dabei auf eine anonymisierte Datenauswertung seiner Handynutzer, die mindestens 30 Kilometer weit gefahren sind. Die Daten des O2-Netzes wurden hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung, und zwar auf 653 100 Bahnfahrten pro Tag.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vergleichszeitraum sieben Tage zuvor in den meisten Bundesländern noch Schulferien waren. Einen nennenswerten Effekt durch die Ferien auf diesen Zahlen gab es laut O2 aber nicht.

In Untersuchungszeitraum brachte der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den Bahnverkehr in weiten Teilen zum Erliegen. Im Fernverkehr fuhr nur ein Fünftel der Züge, der Regionalverkehr war unterschiedlich stark betroffen. Ein Teil der Menschen, die auf Bahnfahrten verzichteten, stieg auf Autos oder Busse um: In diesem Segment stieg die Zahl der von Funkzellen registrierten Fahrten den Angaben zufolge um 4,1 Prozent auf 8,3 Millionen pro Tag, das waren 340 000 mehr als im Vergleichszeitraum.

Alles in allem waren nach der Untersuchung fünf Prozent weniger Handynutzer auf den Straßen und Schienen unterwegs, registriert wurden rund 500 000 Fahrten pro Tag. Die GDL hat ihre Mitglieder erneut zum Streik aufgerufen, diesmal soll er sechs Tage bis Montag dauern. Die Arbeitsniederlegung betrifft allerdings nur die Bahn - Unternehmen außerhalb des DB-Konzerns wollen ihre Regionalbahnen und S-Bahnen nach Möglichkeit normal fahren lassen.

+++ 24.01.2024: Industrie befürchtet Milliardenschaden durch GDL-Streik +++

Die deutsche Industrie erwartet durch den Lokführer-Streik auch im Güterverkehr enorme Probleme für Unternehmen. Es drohten harte Einschränkungen bis hin zu einzelnen Produktionsausfällen, Drosselungen und Stillständen in der Industrie, sagte Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Bei einem sechstägigen Streik ist eine Schadenshöhe von insgesamt bis zu einer Milliarde Euro nicht unrealistisch."

Neben betrieblichen und volkswirtschaftlichen Schäden kämen "erhebliche Imageschäden" für den Verkehrsträger Schiene erschwerend hinzu, so Gönner. "Zweifel in die ohnehin zuletzt gesunkene Zuverlässigkeit der Bahninfrastruktur wachsen weiter, das System wird für Logistikentscheider zusehends unattraktiver."

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat in der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Bahn zu einem sechstägigen Streik bis Montag aufgerufen.

Gönner bezeichnete den Schienengüterverkehr als "Rückgrat" für zahlreiche Schlüsselindustrien wie die Chemie-, Stahl-, Automobil-, Papier- und Holzindustrie. Der Streik werde speziell die Anbindung und Versorgung von Produktionsstandorten in der Fläche, auf die Schiene angewiesene Transportabläufe wie Gefahrguttransporte sowie Rohstoff- und Exportlieferungen "empfindlich" treffen.

Der Tarifkonflikt müsse zügig beigelegt werden. Der Schienengüterverkehr befinde sich nach witterungsbedingten Schwierigkeiten gerade erst wieder in der Erholungsphase. Die deutsche Industrie sei angesichts des konjunkturellen Stillstandes ohnehin in einer fragilen Lage.

 

+++ 23.01.2024:Streik im Güterverkehr der Bahn hat begonnen +++

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihren sechstägigen Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn begonnen. Der Ausstand bei der Bahn-Tochter DB Cargo sei wie geplant um 18.00 Uhr angelaufen, teilte die GDL auf Anfrage mit. Ab Mittwochmorgen will die Gewerkschaft den Arbeitskampf auch auf den Personenverkehr ausweiten. Bis Montagabend um 18.00 Uhr soll der Ausstand auf der Schiene andauern.

"DB Cargo versucht mit allen Kräften, die Folgen für die Kunden in der Wirtschaft und Industrie abzumildern", teilte die Bahn zuvor mit. "Insbesondere versorgungsrelevante Züge stehen im Fokus - gemeinsam mit Kunden wird dazu jeweils nach individuellen Lösungen gesucht." Der 144-stündige Streik im Güterverkehr wirke sich unmittelbar auf Industrie-Lieferketten aus, hieß es.

+++ 23.01.2024: Streikfahrplan der Bahn soll im Laufe des Tages abrufbar sein +++

Der eingeschränkte Notfahrplan der Deutschen Bahn für die anstehenden Streiktage auf der Schiene soll im Laufe des Dienstags abrufbar sein. "Wir sind gerade dabei, den Notfahrplan in alle unsere Auskunftssysteme einzupflegen, sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr", sagte eine Bahnsprecherin am Morgen. "Das wird auch wie im vergangenen Fall des Streiks für die Fahrgäste wichtiger und zuverlässiger sein, sich vorher zu informieren."

Zum Umfang des stark ausgedünnten Fahrplans wurde zunächst nichts bekannt. Bei den vorigen Arbeitskämpfen fielen rund 80 Prozent der Züge im Fernverkehr aus. Im Regionalverkehr gab es ebenfalls erhebliche Einschränkungen, die je nach Region unterschiedlich stark ausfielen.

Die Bahn rief die Gewerkschaft erneut dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Es ist jetzt an der Zeit, zusammenzukommen, zu verhandeln, Kompromisse zu finden", sagte die Sprecherin. "Wir sind bereit, zu jeder Zeit an jedem Ort zu Verhandlungen und zu Gesprächen zusammen gekommen."

+++ 22.01.2024: Angekündigter Bahnstreik: DHB appelliert an "gemeinsame Lösungen" +++

Mit Blick auf den angekündigten Sechs-Tage-Streik der Lokführer haben der Deutsche Handballbund und die Europäische Handballföderation an die Fans appelliert, "gemeinsame Lösungen" zu finden. "Empfohlen wird das Bilden von Fahrgemeinschaften sowie das Nutzen gängiger Portale hierzu. DHB und EHF bitten darum, als Handball-Familie zusammenzurücken", teilten die Verbände in einer gemeinsamen Mitteilung am Montag mit.

Betroffen sind vor allem jene Fans, Mannschaften und Offizielle, die vom Hauptrunden-Spielort Hamburg nach Köln reisen müssen. Dort findet das Finalwochenende statt. "Die Deutsche Bahn hat als EURO-Mobilitätspartnerin einen Notfahrplan mit extra langen Zügen eingerichtet, um den Transport möglichst vieler Menschen zu ermöglichen. Etwa 20 Prozent der üblichen Verbindungen werden verfügbar sein", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Zugbindung der Fantickets werde aufgehoben.

Der Streik im Personenverkehr soll am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche 18.00 Uhr andauern. Die Deutsche Bahn erwartet "massive Beeinträchtigungen" im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die Handball-EM in Deutschland läuft noch bis Sonntag.

Schon zum Auftakt der Europameisterschaft hatte ein Streik die Organisatoren des Großturniers vor einige Probleme gestellt und die Vorfreude auf das Weltrekord-Spiel in der Düsseldorfer Fußballarena gedämpft.

+++ 22.01.2024: Bahn geht nicht gerichtlich gegen Lokführerstreik vor +++

Die Deutsche Bahn will nach eigenen Angaben gegen den angekündigten Lokführerstreik ab Mittwoch dieses Mal nicht gerichtlich vorgehen. "Die DB wird gegen den sechstägigen GDL-Streik keine Rechtsmittel einlegen", teilte das Unternehmen am Montag mit. "Eine einstweilige Verfügung zu erwirken, ist nach rechtlicher Prüfung aktuell nicht geplant." Der Ausstand soll im Personenverkehr am frühen Mittwoch um 2.00 Uhr losgehen und bis Montag um 18.00 Uhr andauern. Im Güterverkehr beginnt er bereits am Dienstagabend.

Den dritten Streik im aktuellen Tarifkonflikt vor anderthalb Wochen hatte die Bahn noch per einstweiliger Verfügung versucht zu verhindern, scheiterte damit aber vor dem Arbeitsgericht Frankfurt und dem Landesarbeitsgericht Hessen.

+++ 22.01.2024: Weselsky: Unsere Streiks sind rechtmäßig und verhältnismäßig +++

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat den sechstägigen Streik bei der Deutschen Bahn ab diesem Mittwoch verteidigt. Die Arbeitgeber seien der Gewerkschaft mit ihrem jüngsten Angebot nicht entgegengekommen, sagte Weselsky am Montag in Berlin. "Wir können lesen. Wir wissen, was dort geschrieben steht. Und es ist keine Verhandlungsgrundlage zum Einstieg in einen Verhandlungstermin mit der DB."

Mit Blick auf einen möglichen neuen Versuch der Deutschen Bahn, den angekündigten Arbeitskampf gerichtlich zu stoppen, zeigte sich der GDL-Chef zuversichtlich. Schon beim vorigen Streik vor rund anderthalb Wochen sei die Bahn mit einem solchen Versuch in zwei Instanzen gescheitert. "Wir sind nicht gestoppt worden, weil unsere Streiks rechtmäßig, verhältnismäßig und zulässig sind", sagte Weselsky. Ob die Bahn erneut vor Gericht ziehen wird, war am Montag zunächst offen.

Die GDL hatte in der Nacht zum Montag zur insgesamt vierten Streikrunde im Tarifkonflikt bei der Bahn aufgerufen. Im Güterverkehr soll es am Dienstagabend losgehen, im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr. Der Ausstand soll bis Montagabend um 18.00 Uhr andauern. Es ist der längste Arbeitskampf, den Claus Weselsky in seiner bisherigen Zeit als GDL-Vorsitzender ausgerufen hat. Er leitet die Gewerkschaft seit 2008.

+++ 22.01.2024: Bahn rechnet wegen Streik erneut mit starken Beeinträchtigungen +++

Der neuerliche Streik der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn wird dem Konzern zufolge erneut zu erheblichen Beeinträchtigungen im gesamten deutschen Bahnbetrieb führen. "Die DB wird wie beim letzten Streik für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten anbieten", teilte die Bahn am Montag mit. Wie schon zuvor sollen längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden, "um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können", hieß es.

Fahrgäste können ihre für den Streikzeitraum gebuchte Tickets erneut zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Bahn hat die Zugbindung aufgehoben. Reisen können auch dieses Mal wieder vorverlegt werden.

+++ 22.01.2024: Wissing: "Null Verständnis" für Form des Tarifstreits bei der Bahn +++

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat mit scharfer Kritik auf die Streikankündigung der Lokführergewerkschaft GDL reagiert. "Ich habe null Verständnis für diese Form der Tarifauseinandersetzung", sagte der FDP-Politiker am Montag im ZDF-Morgenmagazin. Seiner Meinung nach nimmt der Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL zunehmend destruktive Züge an. "Ich glaube auch nicht, dass Herr Weselsky sich und seiner Gewerkschaft mit diesem Stil einen Gefallen tut", fügte Wissing mit Bezug auf den GDL-Vorsitzenden hinzu.

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