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Sven Voss schockt bei Frauenfußball-WM: "Völlig unpassender Spruch!" ZDF-Moderator löst Sexismus-Debatte aus

Sven Voss sorgte bei vielen Zuschauern am Montag für Kopfschütteln, als er der Schiedsrichterin während des Spiels Australien gegen Kanada deine "süße Stimme" attestierte. Dem ZDF-Moderator wurde Sexismus vorgeworfen. Ist die Kritik berechtigt und was sagt der 47-Jährige mittlerweile selbst dazu?

ZDF-Moderator Sven Voss wurde nach einer Bemerkung bei der Frauenfußball-WM Sexismus vorgeworfen. (Foto) Suche
ZDF-Moderator Sven Voss wurde nach einer Bemerkung bei der Frauenfußball-WM Sexismus vorgeworfen. Bild: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Schon lang muss der Frauenfußball schon um seine Anerkennung und Gleichstellung mit dem Männerfußball kämpfen. Obwohl sich in den vergangenen Jahren bereits einiges verbessert hat, gibt es immer noch große Probleme wie zum Beispiel sexistische Kommentare - unter anderem von den Zuschauern. Darüber packten auch einige deutsche Nationalspielerinnen bereits während der erfolgreichen Europameisterschaft 2022. Aktuell stehen die weiblichen Kickerinnen wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Die WM in Australien und Neuseeland stößt auf großes Zuschauerinteresse. Das ZDF übertrug dabei am Montag die Partie zwischen Gastgeber Australien und Kanada (4:0). Vergriff sich dabei jetzt auch Moderator Sven Voss im Ton?

Sven Voss lobt "süße Stimme" von Schiedsrichterin Stéphanie Frappart bei Frauenfußball-WM

Kurz vor der Pause gab Schiedsrichterin Stéphanie Frappart beim Stand von 2:0 für alle im Stadion laut hörbar bekannt, dass ein weiteres erzieltes Tor der Australierinnen der Überprüfung durch den Videobeweis nicht standhielt. Als Sven Voss dies sich in der Halbzeitpause das noch einmal genauer anschaute, sagte er beiläufig über Frappart: "Süße Stimme, aber das nur nebenbei."

ZDF-Moderator löst mit Spruch Sexismus-Debatte aus

Auf Twitter entbrannte daraufhin einige hitzige Diskussion. Deutschlandfunk-Journalist Maximilian Rieger warf dem ZDF-Moderator Sexismus vor, schrieb: "'Süße Stimme, aber das nur nebenbei' sagt ZDF-Moderator Sven Voss über Schiedsrichterin Stephanie Frappart und damit geht der heutige Wim-Thoelke-Preis für Sexismus in der Sportberichterstattung an ihn! #CANAUS #FIFAWWC." Rieger spielte damit auf einen Kommentar des verstorbenen Showmasters aus dem Jahr 1970 an. Thoelke berichtete damals über ein Frauenfußball-Länderspiel unter anderem mit den Worten: "Die Zuschauer brauchen sich gar nicht aufzuregen, die Frauen waschen doch ihre Trikots selber."

Ebenso kritisch sah diese Twitter-Nutzerin den Kommentar von Sven Voss: 'Süße Stimme, aber das nur nebenbei' - Ehrlich jetzt, Sven Voss? Was hat die Stimme der Schiedsrichterin für eine Bewandtnis? @ZDF @ZDFsportstudio Das könnt ihr doch besser ey." In einem weiteren Tweet heißt es: "Hab ich auch sofort gedacht. Völlig unpassender Spruch von Sven Voss." Ein weiterer Zuschauer schreibt: Ich finde nicht, dass man hier eine Sexismus - Debatte aufmachen muss. Aber der Kommentar von Sven Voss war trotzdem sehr unangebracht. Sowas hat in seriösem Sportjournalismus einfach nichts zu suchen, das kann er daheim auf der Couch vorm TV sagen. Sonst nirgends."

Kritik an Sven Voss überzogen?

Es gibt aber auch einige, die den ZDF-Moderator verteidigen. "Diese Art der völlig überzogenen Political Correctness ist unerträglich! Man(n) kann die Stimme einer Frau genauso süß finden, wie auch eine tiefe Stimme von einem Mann 'männlich'! Wer dabei an Sexismus denkt, sollte sich eher selbst hinterfragen und in Therapie!#SvenVoss", heißt es in einem weiteren Tweet. Und auch dieser Fan nimmt ihn in Schutz: "Sven Voss hat nur das gesagt, was sich 99% der TV-Zuschauer
gedacht haben. Er war zumindest ehrlich." Und dieser Twitter-Nutzer wütet gegen die Kritiker: "Alter habt ihr Pfeifen nichts anderes zu tun außer euch über Sven Voss aufzuregen? Wegen so ner Kleinigkeit. Geht einfach arbeiten von früh bis spät und haltet eure Klappe."

Sven Voss rechtfertigt sich nach Sexismus-Vorwürfen

Sven Voss hat mittlerweile Stellung zu seinem Spruch bezogen. Auf eine Anfrage der "Bild" sagte er: Seit mehr als zehn Jahren kämpfe ich jetzt für Frauenfußball, rede mit meinen Expertinnen über Frauen im Fußball, Gleichberechtigung, Equal Pay bis hin zu Menstruation im Leistungssport. Jetzt soll ein unüberlegtes, flapsiges Adjektiv meine Haltung zum Frauenfußball widerspiegeln? Nein. Kommt trotzdem nicht wieder vor."

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/bua/news.de

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