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Jürgen Albers: Koks-Schmuggel in Luxus-Wagen! 14 Jahre Knast für "Goodbye Deutschland"-Star

TV-Auswanderer Jürgen Albers wurde in einem Prozess wegen Drogen-Schmuggels zu 14 Jahren Haft verurteilt. In Luxus-Wagen soll der "Goodbye Deutschland"-Star Koks durch halb Europa geschmuggelt haben.

Der Angeklagte Jürgen Albers, bekannt unter anderem als Mallorca-Auswanderer in der Fernsehsendung "Goodbye Deutschland", vor dem Beginn des Prozesses im Gerichtssaal. (Foto) Suche
Der Angeklagte Jürgen Albers, bekannt unter anderem als Mallorca-Auswanderer in der Fernsehsendung "Goodbye Deutschland", vor dem Beginn des Prozesses im Gerichtssaal. Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

In einem Prozess wegen Drogen-Schmuggels hat das Landgericht Aachen am Montag den früheren Reality-TV-Darsteller Jürgen Albers zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Nach Feststellung des Gerichts stellte der 61-Jährige die Fahrzeuge und die Kuriere für Drogenfahrten durch halb Europa. Albers war im Fernsehen als Mallorca-Auswanderer bei "Goodbye Deutschland" berühmt geworden.

Jürgen Albers wurde als Mallorca-Auswanderer bei "Goodbye Deutschland" bekannt

Wie viele andere TV-Auswanderer versuchte auch Jürgen Albers sein Glück auf Mallorca. Mit seiner Diskothek "Das Karussell", die er in Cala Millor aufbauen wollte, wollte er auf der Balearen-Insel durchstarten. Zeigte sich gern mit anderen Mallorca-Stars wie Bert Wollersheim oder Danni Büchner. Doch Albers' Traum platzte.

"Goodbye Deutschland"-Star Jürgen Albers zu 14 Jahren Haft verurteilt

Insgesamt ging es in dem Prozess um mehr als eine Tonne Kokain. Die Beweislage sei erdrückend und stütze sich auf Telefonüberwachung, die Ortung von Handys und Autos sowie auf Observationen vor Ort, so das Gericht. Unter anderem sollen für den Koks-Transport Luxus-Autos wie Porsche und Maserati eingesetzt worden sein. Der Vorwurf lautete auf bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft. Die Anklage beantragte eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren für Jürgen Albers, die Verteidigung wollte einen Freispruch oder eine geringe Strafe erreichen.

TV-Auswanderer Jürgen Albers erschien im Rollstuhl zum Prozess

In dem Prozess spielte die Gesundheit des "Goodbye Deutschland"-Stars eine große Rolle. An mehr als 40 Verhandlungstagen saß der einstige Mallorca-Auswanderer im Rollstuhl an der Anklagebank. Gebückt und in sich gesunken verfolgte der frühere Reality-Darsteller Jürgen Albers den Prozess.

Richterin wirft "Goodbye Deutschland"-Star Jürgen Albers manipulatives Verhalten vor

Wegen seiner labilen Gesundheit und diverser Vorerkrankungen waren die Prozesstage verkürzt worden. Allerdings sprach die Vorsitzende Richterin am Montag auch von manipulativem Verhalten des Angeklagten und von "hellwachem Auftreten, wenn es in seinem Interesse war". Denn es gab Bilder, die einen trotz seiner Krankheiten vergleichsweise agilen Mann zeigten und wieder andere, in denen er mit dem Rollator ins Gesundheitsamt kam.

"Goodbye Deutschland"-Star Jürgen Albers laut Anwalt ein "Lebenskünstler"

Sein Mandant sei offen für alle beruflichen Aktivitäten und "ein bisschen als Lebenskünstler tätig" schilderte einer seiner beiden Verteidiger. Dazu gehörten der Versuch, auf Mallorca eine Diskothek aufzuziehen, eine Autovermietung, ein Gutachterbüro und die Tätigkeit als Buchautor.

Zudem gründete der 61-Jährige eine Firma für den Import von Südfrüchten. Allerdings sollte in dem Container Kokain eingeschmuggelt werden, wie das Gericht ausführte. In seinem halbstündigen letzten Wort erklärte Jürgen Albers, dass asiatische Restaurants mit Obst beliefert werden sollten. Das Gericht verwarf die Begründung.

Anwalt von TV-Star Jürgen Albers kündigt Berufung an

Jürgen Albers und seine Komplizen wurden im Oktober 2021 bei einer europaweiten Aktion festgenommen. Der TV-Auswanderer saß seitdem in Untersuchungshaft. Ende August 2022 hatte der Prozess gegen Albers und die vier weiteren Mitangeklagte begonnen. Die beiden Männer und zwei Frauen wurden in einem abgetrennten Verfahren schon vor Monaten zu Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren auf Bewährung und acht Jahren Haft verurteilt.

Der Anwalt des Angeklagten kündigte Berufung an. Für den Beschuldigten gilt bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung.

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/bua/news.de/dpa

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