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Atom-Terror-Angst in der Ukraine: AKW-Sprengung geplant? Russen sollen Saporischschja vermint haben

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs herrscht große Sorge, das russisch besetzte AKW Saporischschja könne eine Atomkatastrophe auslösen. Diese Angst wird nun immer größer. Angeblich soll das Kernkraftwerk vermint worden sein.

Russland soll angeblich einen Angriff auf das Kernkraftwerks Saporischschja planen. (Foto) Suche
Russland soll angeblich einen Angriff auf das Kernkraftwerks Saporischschja planen. Bild: picture alliance/dpa/AP | -

Große Sorgen um das AKW Saporischschja. Seit März 2022 steht das Kernkraftwerk im Südosten der Ukrainer unter russischer Kontrolle, wurde bei Kämpfen beschädigt und auch um seine Wasserversorgung wird seit dem kürzlichen Staudamm-Bruch bei Cherson gebangt. Nun macht den Ukrainer jedoch etwas ganz anderes Angst. Russland soll das AKW angeblich vermint haben und einen Angriff planen.

Kühlsystem angeblich vermint: Russland sollAngriff auf AKW Saporischschja planen

Bereits am vergangenen Donnerstag hatte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj vor der Gefahr eines Angriffs auf das Kernkraftwerk Saporischschja durch Wladimir Putins Männer, vor einem "Terrorakt", gewarnt. Die Situation sei "noch nie so ernst" gewesen wie jetzt. Das ukrainische Innenministerium sei deshalb schon damit beauftragt worden, die Bevölkerung darauf vorzubereiten, wie sie auf eine nukleare Katastrophe reagieren soll.

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Ukraine-Geheimdienst: Russen haben AKW-Kühlsystem vermint

Einen Tag nach Selenskyj behauptete auch Kyrylo Budanow, der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, in einem Interview mit "The New Statesman", die Russen hätten das Kühlsystem des AKWs vermint. Sollte dieses zerstört werden, könnten die Kernreaktoren in einem Zeitrahmen von zehn Stunden bis 14 Tagen schmelzen und es würde zu einer nuklearen Katastrophe kommen. Budanow sieht Russland in der Lage, diesen Prozess sogar aktiv durch technische Mittel zu beschleunigen, indem es die Spannung in den Stromversorgungsleitungen zum Kraftwerk erhöht. Zudem hätten russische Truppen mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge zu vier der sechs Kraftwerksblöcke gebracht.

Auf Nachfrage, ob eine Sprengung des AKWs beschlossene Sache sei, sagte Budanow, der Plan sei "ausgearbeitet und genehmigt". Es fehle nur noch der Befehl zur Ausführung. "Dann kann es innerhalb weniger Minuten geschehen", behauptet der Ukraine-Militärgeheimdienst-Chef. Ob es zu dem Befehl kommt, hänge in seinen Augen von der Lage der Russen im Ukraine-Krieg ab. Sollten die russischen Soldaten vom linken Ufer des Flusses Dnjepr zurückgedrängt werden, könnten sie einen AKW-Vorfall auslösen, um die Ukrainer am Vorrücken zu hindern und ihnen zu drohen, russische Stellungen nicht anzugreifen. Er vermutet zudem, dass Russland eine nukleare Katastrophe als Präventivmaßnahme sehen könnte, um die Ukrainer in ihrer Gegenoffensive zu behindern.

Russland streitet AKW-Vorwürfe ab - auch IAEA fand keine Minen

Wie "Bild" berichtet, bezeichnet Russland die Anschuldigungen als Lüge. Zudem habe die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA), eine autonome wissenschaftlich-technische Organisation mit Hauptsitz in Wien, habe bei ihrem letzten Besuch am AKW Saporischschja nach eigenen Angaben keine Minen im Kühlsystem festgestellt.

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/bos/news.de

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