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Atomkraft-Aus: Klima-Desaster! Wie umweltschädlich ist die AKW-Abschaltung wirklich?

Das AKW-Aus könnte dem Klima schaden. Das geht aus einer Studie hervor. Es drohen explodierende Kohlendioxid-Emissionen. Belastet die Abschaltung der Meiler wirklich die Umwelt?

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Ist das AKW-Aus schädlich für das Klima? Bild: picture alliance/dpa | Armin Weigel

Am 15. April gehen die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz. Das AKW-Aus hatte zuletzt für viele Diskussionen unter Politikern und Energieexperten geführt. Ein Thema kam dabei immer wieder auf: Die Atomkraftwerke abzuschalten schade dem Klima. Stimmt das?

AKW-Abschaltung schadet dem Klima

Nach dem die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, steigen die CO2-Emissionen an, behauptet die "Bild"-Zeitung. Das Blatt bezieht sich auf eine Studie der Universität Stuttgart. Demnach werden 15 MillionenTonnen Treibhausgas zusätzlich in die Luft gelassen. Denn die Energieversorgung wird durch Kohle und Gas und erneuerbare Energien gewährleistet, sagte die Bundesregierung. Deshalb gehe die AKW-Abschaltung "zu Lasten des Klimaschutzes", sagte StudienautorProf. André Thess gegenüber der Zeitung.

Kohle, Gas und Co.: Atomkraftwerk-Aus sorgt für Anstieg Kohlendioxid-Emissionen

Vor allem die Verarbeitung von fossilen Energieträgern treibt die Kohlendioxid-Emissionen in die Höhe. Das zeigt sich am Beispiel von Kohle. "Besonders deutlich stiegen die Emissionen aus den öffentlichen Stein- und Braunkohlenkraftwerken aufgrund des erhöhten Kohleeinsatzes an", schreibt das Umweltbundesamt über die aktuellen Treibhauswerte in Deutschland. Denn aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wurde vermehrt Gas eingespart. Laut einer Studie von Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy stießen Kohlekraftwerke 15,8 Mega-Tonnen CO2 aus.

Gas hingegen ist laut dem Weltklimarat klimafreundlicher als Kohle. Das gilt aber vor allem für effiziente Gas-und-Dampf-Kraftwerke (GUD). In Deutschland werden aber noch nicht ausschließlich effizientere Turbinen genutzt. Eine Schwachstelle hat Gas noch: Lecks. Dadurch kann klimaschädliches Methan in die Luft entweichen.

Windenergie gilt aber als klimafreundlicher als fossile Energieträger. Erneuerbare Energien machten im Jahr 2022 48,3 Prozent des Anteils im Stromnetz aus, schreibt die Bundesnetzagentur. Der Anteil an erneuerbaren Energiequellen im Stromnetz nimmt immer weiter zu. Sie ersetzten in den letzten 20 Jahren bereits fast alle Kernkraftwerke und lieferten zur Kohlekraft 100 Terawattstunden.

Wie klimafreundlich ist Atomkraft wirklich?

In der Debatte wird immer wieder angemerkt, das Atomkraft klimafreundlich sei. Das gilt nur für die Stromerzeugung.Nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) ist Strom aus Atomkraftwerken nicht Co2-neutral: Bei der Errichtung der Kraftwerke, dem Transport des radioaktiven Materials oder dem Betrieb von Zwischen- und Endlagern entstehen Co2-Emissionen. Außerdem sind die Materialien für den Bau - Stahl und Beton - sehr Co2-intensiv. Dem UBA zufolge ist Atomstrom mit Blick auf die Emissionen zwar besser fürs Klima als fossile Energieträger wie Kohle oder Gas, doch immer noch deutlich schädlicher als erneuerbare Energien. Dennoch raten Klimaforscher, dass Atomkraftwerke weiter betrieben werden.

Atomkraft macht aktuell nur einen geringen Anteil im Stromnetz aus. Erneuerbare Energien haben, wie weiter oben beschrieben, bereits fossile Energieträger teilweise ersetzt. Damit die Energiewende gelingt, muss der Ausbau voran getrieben und Maßnahmen zu umweltfreundlicheren Stromerzeugungsmethoden genutzt werden. Um die Emissionen zu senken, muss sich auch langfristig von Kohle verabschiedet werden, heißt es von Experten. Umweltschützer fordern deshalb seit Jahren ein Ais für Braun- und Steinkohlekraftwerke. Denn die Energiewirtschaft sorgt aktuell für den größten Ausstoß an Treibhausgas-Emissionen. 

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/gom/news.de/dpa

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