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Karl Lauterbach: Keine Lösung für Krankenhäuser? Gesundheitsminister scharf attackiert

Was will Karl Lauterbach gegen die schwierige finanzielle Lage der deutschen Kliniken unternehmen? Einem Bericht zufolge soll der SPD-Politiker bei der Gesundheitsminister-Konferenz in Magdeburg keine konkreten Lösungen präsentiert haben. Daraufhin griff CSU-Mann Klaus Holetschek Lauterbach scharf an.

Was will Karl Lauterbach gegen die finanzielle Not der Kliniken unternehmen? (Foto) Suche
Was will Karl Lauterbach gegen die finanzielle Not der Kliniken unternehmen? Bild: picture alliance/dpa | Soeren Stache

Spätestens seit der Corona-Krise ist klar: Die deutschen Krankenhäuser arbeiten am Limit. Häufig muss sich zu wenig Personal um zu viele Patienten gleichzeitig kümmern. Hinzu kommt die angespannte finanzielle Lage in den Kliniken. Da infolge des Ukraine-Kriegs die Energiepreise in die Höhe krachen, droht nun eine weitere Verschärfung der Lage. Was will der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach dagegen unternehmen?

Karl Lauterbach attackiert bei Gesundheitsminister-Konferenz in Magdeburg von Klaus Holetschek (CSU)

Wie die "Bild" berichtet, soll es bei der Gesundheitsminister-Konferenz in Magdeburg am Montagnachmittag zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein, weil Lauterbach offenbar keine konkreten Signale gab, wie die Kliniken aus ihrer schwierigen finanziellen Lage befreit werden sollen. Das will das Boulevardblatt aus Teilnehmerkreisen erfahren haben. Dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) soll daraufhin der Kragen geplatzt sein. Er soll vehement "eine Lösung" sowie eine rasche Perspektive für die Kliniken statt einer langwierigen Analyse gefordert haben.

Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert Inflationsausgleich

In einer Pressemitteilung fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einen sofortigen Inflationsausgleich. Denn 2022 ist eine Steigerung der Einnahmen für die Kliniken von 2,32 Prozent vorgesehen, die Inflation liege aber schon bei knapp acht Prozent und werde auf zehn Prozent steigen. "Es ist völlig inakzeptabel, dass die Politik einfach hinnimmt, dass bereits in diesem Jahr 60 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen schreiben und sich die Lage im kommenden Jahr noch weiter zuspitzen wird", so Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß. "Nach einer aktuellen Blitzumfrage sehen knapp 40 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation so gefährdet, dass Insolvenzen drohen. Eine wirtschaftlich solide Finanzplanung ist derzeit unmöglich, und an vielen Orten droht deshalb die Schließung von Krankenhäusern – mit negativen Folgen für die Versorgungssicherheit. Für viele Landkreise könnte das bedeuten, dass sie den Sicherstellungsauftrag übernehmen müssen, um für insolvente Kliniken einzustehen." Klaus Holetschek sprang der DKG bei der Forderung nach einem Inflationsausgleich zur Seite.

Hohe Energiepreise: Personalabbau und Schließung von Kliniken droht

Weiterhin machte die DKG auf die bereits jetzt angespannte Personalsituation in den Kliniken aufmerksam. Ohne Inflationsausgleich drohe ein weiterer Stellenabbau und im schlimmsten Fall die Schließung von Krankenhäusern - zu Lasten der Patientinnen und Patienten. Vor allem die immens gestiegenen Energiepreise seien ein riesiges Problem. "Ein Krankenhaus mittlerer Größe wird nach aktuellen Berechnungen 2023 über 6 Millionen Euro mehr für Gas und Strom bezahlen, als im Jahr 2021. Mehrausgaben in Millionenhöhe, die nicht gedeckt sind. Allein das macht auf alle Kliniken hochgerechnet einen Fehlbetrag von rund 4 Milliarden Euro. Insgesamt gehen wir für das Jahr 2023 von einer Unterdeckung von 10 Milliarden aus." Gerald Gaß schimpft: "Das Fass der Zumutungen ist voll."

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/bua/news.de

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