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Svenja Schulze: Entwicklungsministerin fordert Fleisch-Verzicht - Twitter eskaliert!

Mit Sorge blickt Entwicklungsministerin Svenja Schulze gen Ukraine: Aufgrund des Angriffskriegs von Wladimir Putin kann das Land kaum Getreide liefern. Doch Schulz hat einen Vorschlag, wie Deutschland dennoch an Getreide kommen kann: Die Deutschen sollen weniger Fleisch essen.

Svenja Schulze forderte dazu auf, weniger Fleisch zu essen. (Foto) Suche
Svenja Schulze forderte dazu auf, weniger Fleisch zu essen. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Der sinnlose Angriffskrieg von Wladimir Putin auf die Ukraine hat auch direkte Auswirkungen auf Deutschland. Aufgrund der russischen Invasion ist es der Ukraine 2022 kaum möglich, Getreide zu liefern. Experten warnen bereits vor einem Getreide-Mangel in den Entwicklungsländern. Doch die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulz hat einen Vorschlag, wie man das Problem angehen könnte: Die Deutschen sollen weniger Fleisch essen. Laut Schulz könnte man so dem Welthunger entgegenwirken.

Entwicklungsministerin fordert Deutsche zum Fleisch-Verzicht auf

"60 Prozent des weltweit produzierten Maises wird an Tiere verfüttert, in der EU ist es bei Weizen ähnlich", erklärte Svenja Schulze dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Doch die Ackerfläche, die für den Anbau des Tierfutters genutzt wird, könnte man sinnvoller nutzen. "Wenn wir in Deutschland die Schweinefleischproduktion um 30 Prozent reduzieren würden, wäre eine Ackerfläche von einer Million Hektar frei – etwa ein Zehntel der Ackerfläche in Deutschland. Darauf könnte man fünf Millionen Tonnen Getreide anbauen."

Kritik an Schulze-Vorschlag: "fachlich schlichtweg falsch"

Bauernpräsident Joachim Rukwied findet Schulzes Forderungen "fachlich schlichtweg falsch". Im Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärte Rukwied: "Futtergetreide wird meist in Regionen angebaut, in denen die Böden für den Anbau von Brotweizen häufig ungeeignet sind." Ähnlich sieht es auch Steffen Reiter vom Verband der Fleischwirtschaft: "Die Ministerin liegt falsch." Auch dieFDP-Agrarexpertin Carina Konrad stellt sich gegen ihre Ampel-Koalitions-Kollegin: "Der Vorschlag geht an der Realität vorbei. Die Gerste ist bereits ausgesät."

Entwicklungsministerin fordert mehr Geld und warnt vor Hungersnöten durch Ukraine-Krieg

Svenja Schulze hatte angesichts des Krieges in der Ukraine erst kürzlich mehr Geld für ihr Ressort im geplanten Nachtragshaushalt gefordert. "Wenn man sich die Folgen dieses schrecklichen Kriegs vor Augen führt, kann es gar nicht beim jetzigen Entwicklungsetat bleiben", erklärte die SPD-Politikerin vergangene Woche der "Augsburger Allgemeinen". Schulze kritisierte, dass ihr Ressort nach den bisherigen Plänen mit 12,6 Prozent weniger als im vergangenen Jahr auskommen soll.

Svenja Schulze warnt: "Die Welt läuft auf neue Hungersnöte zu"

Die Herausforderungen würden nicht kleiner, sondern größer. Als Beispiel nannte sie das Thema Welternährung: Russland und die Ukraine bedienten zusammen 30 Prozent aller Weizen- und 20 Prozent der Maisexporte. Das Welternährungsprogramm habe bislang die Hälfte seiner Weizen-Lieferungen aus der Ukraine bezogen. "Die Welt läuft auf neue Hungersnöte zu. Mit steigenden Preisen drohen auch wieder Brotaufstände, wie vor elf Jahren im arabischen Raum, und damit eine neue Welle der Instabilität", sagte Schulze. Entwicklungspolitik müsse hier dringend gegensteuern.

Twitter eskaliert und will auf Svenja Schulze statt auf Fleisch verzichten

Wer hätte es gedacht: Auf Twitter zeigten sich etliche Nutzer empört ob des Vorschlags von Svenja Schulze. "Sehr gute Idee, lassen Sie uns damit beginnen auf Svenja Schulze zu verzichten...", pöbelt dieser Nutzer im Netz. Ähnlich sieht es ein anderer und twitterte: "Würde gerne auf Svenja Schulze, ihre Apanage, ihren steuerfinanzierten, unproduktiven Anhang verzichten." Andere vergreifen sich direkt im Ton und schreiben: "Frau Svenja Schulze kann mich, gelinde gesagt, mal am Arsch lecken."

Deutschland droht Tempo-Limit wegen Ukraine-Krieg

Nicht der einzige Vorschlag aus der Regierung, der bei den Deutschen für Unmut sorgen dürfte. So brachte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst das Thema Tempolimit wieder auf den Plan. Er forderte von den Deutschen, aufgrund des Ukraine-Krieges, langsamer zu fahren, um Öl zu sparen.

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/bua/news.de/dpa

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