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Mega-Arzt-Streik am 02.10.: Tausende Arztpraxen bleiben heute dicht! Das müssen Patienten wissen

Haus- und Fachärzte leiden unter der aktuell schwierigen Lage. Deshalb treten Mediziner in den Streik. Tausende Praxen schließen am Montag, den 2. Oktober, ihre Praxen. Was bedeutet das für die Patientenversorgung? Das müssen Sie wissen.

Am 2. Oktober schließen tausende Arztpraxen anlässlich einer bundesweiten Protestaktion. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Am 2. Oktober schließen tausende Arztpraxen anlässlich einer bundesweiten Protestaktion. (Symbolfoto) Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Nachdem Apotheker am Mittwoch bereits erneut in den Streik gingen, protestieren nun auch Ärzte. Deutschlandweit wollen Tausende Allgemein- und Fachärzte an diesem Montag (2. Oktober) in einer bundesweiten Protestaktion ihre Praxen geschlossen halten.

Verband ruft zum Arzt-Streik auf: Tausende Arztpraxen bleiben am 2. Oktober geschlossen

Der Virchowbund als Verband der niedergelassenen Haus- und Fachärzte hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen hätten sich angeschlossen, sagte ein Sprecher des Virchowbunds am Freitag. Wie viele Praxen wo genau nicht öffnen, könne man nicht sagen. Es werde damit gerechnet, dass es sich um eine fünfstellige Zahl handele. Damit starte die Kampagne "Praxis in Not" in eine neue Phase.

Protest gegen Lauterbach und Scholz-Regierung: Ärzte wollen Politik wachrütteln

Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen die Politik vonBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Es ist ein deutliches Zeichen an die Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition und an Bundeskanzler Olaf Scholz, dem Treiben Lauterbachs endlich einen Riegel vorzuschieben", sagte der Bundesvorsitzende Dirk Heinrich laut Mitteilung. Lauterbach wolle das Gesundheitssystem "unwiederbringlich in Richtung Staatsmedizin umbauen" und missachte die Belange der Praxisärzte. Zudem seien Praxen durch Inflation, steigende Energiepreise, Fachkräftemangel und unzureichende Finanzierungsabschlüsse mit den Krankenkassen stark unter Druck, betonte der Verband.

Weitere Protestaktionen geplant?

Der Virchowbund sprach von einem "Auftakt zu weiteren Protestaktionen". Unterstützer seien viele Berufsverbände, von HNO-Medizinern über niedergelassene Chirurgen, Orthopäden, Augenärzten bis hin etwa zu Internisten. "Wir sind ausgeblutet. Seit 30 Jahren zwingen Politik und Kassen die Arztpraxen zu schmerzhaften Sparmaßnahmen. Wir können nicht mehr", hieß es in dem Aufruf auf der Virchowbund-Homepage.

Arztpraxen am 02.10.23 zu: Werden Patienten trotzdem behandelt?

Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung soll am Montag ein flächendeckender Not- und Bereitschaftsdienst organisiert werden. In NRW wies die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein darauf hin,dass andere Praxen vor Ort vertretungsweise die ambulante Versorgung übernehmen wollten. Patientinnen und Patienten sollten auf entsprechende Praxis-Aushänge und Angaben auf den Praxis-Anrufbeantwortern achten. Zudem hilft der Patientenservice unter der Telefonnummer 116117 bei der Arztsuche weiter. Weitere Informationen finden Sie auch auf deren Webseite.

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/news.de/dpa

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