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Nervenkitzel im Freizeitpark: Diese Achterbahnen düsen direkt ins Jenseits

Wer einen Freizeitpark oder eine Kirmes besucht, erhofft sich eine gute Zeit und Spaß auf den Fahrgeschäften - allerdings gibt es auch Themenparks, die nichts für schwache Nerven sind und ihre Gäste nicht nur Todesängste ausstehen lassen, sondern bisweilen tatsächlich töten.

Nicht jede Achterbahnfahrt endet glimpflich - eine ganz bestimmte Konstruktion ist sogar als makabres Todesfahrgeschäft entwickelt worden. (Foto) Suche
Nicht jede Achterbahnfahrt endet glimpflich - eine ganz bestimmte Konstruktion ist sogar als makabres Todesfahrgeschäft entwickelt worden. Bild: picture alliance / dpa | Ronald Wittek

Der Besuch eines Freizeitparks bietet im Idealfall für alle Sinne angenehme Eindrücke: Der süße Duft von Zuckerwatte weht in die Nase, die Augen können sich kaum sattsehen an den farbenfrohen Achterbahnen und Fahrgeschäften, die zum Mitfahren einladen und den Ohren bietet sich eine kunterbunte Mischung aus Kinderlachen und Musik. Wer allerdings in einem von den folgenden Freizeitparks landet, kann einen entspannt-fröhlichen Tag schon vorab abhaken: Bei diesen Achterbahnen ist nicht nur Nervenkitzel und Panik, sondern blanke Todesangst garantiert!

Katapult-Achterbahn "Sky Scream" bringt selbst Hartgesottene an ihre Grenzen

Ein Fahrgeschäft, das selbst hartgesottene Achterbahn-Fans an ihre Grenzen bringen dürfte, steht zufälligerweise in Deutschland, genauer gesagt im Holiday Park in Haßloch (Landkreis Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz). Die spektakuläre Attraktion heißt "Sky Scream" und ist der Auskunft des Freizeitparks zufolge eine Katapult-Achterbahn. Während der Fahrt werden die Fahrgäste mehrmals nach vorn und zurück geschleudert, senkrecht in die Höhe gezogen und kopfüber in 50 Metern Höhe um die eigene Achse gedreht. Rasante Loopings und ein steiler Fall in die Tiefe runden das Achterbahn-Abenteuer ab - bis zu 100 Stundenkilometer schnell ist "Sky Scream" dabei unterwegs.

Raumfahrt-Attraktion in der Disney World: Hier sind die Kotztüten nicht ohne Grund Pflicht

Auch außerhalb von Deutschland und Europa warten etliche halsbrecherische Attraktionen auf wagemutige Fahrgäste. Im Fahrgeschäft "Mission Space" beispielsweise, das im Epcot-Themenpark im weltbekannten Walt Disney World Resort im US-Bundesstaat Florida zu finden ist, werden Unerschrockene seit 1999 nach allen Regeln der Kunst an ihre Grenzen gebracht. Die Attraktion ist einer Trainingszentrifuge nachempfunden, die bei der Astronauten-Ausbildung bei der NASA zum Einsatz kommt. Wie es sich anfühlt, in der Schwerelosigkeit zu schweben und die volle Ladung der mehr als zweifachen Schwerkraft auf der Erde abzukriegen, wird jedem Besucher in etwa vier Minuten am eigenen Leib demonstriert - nicht ohne Grund gehören Kotztüten in Griffweite zur Standardausrüstung.

Tod durch Genickbruch: Cyclone Coaster auf Coney Island mit düsterer Todes-Akte

Dass halsbrecherische Fahrgeschäfte nicht erst in den vergangenen Jahrzehnten boomten, zeigt eine Achterbahn, die seit 1927 ihre Fahrgäste ans Limit bringt: Die Rede ist vom "Coney Island Cyclone", einem Fahrgeschäft im Luna Park in Brooklyn, New York, mit 800 Metern Fahrstrecke, sechs Loopings und zwölf Gefällen, bei dem die Wagen auf knapp 100 Stundenkilometer beschleunigt werden. Das Gefährt bescherte nicht nur Heerscharen von Freizeitparkbesuchern Adrenalinkicks, sondern war auch Schauplatz mehrerer Unglücke mit bisweilen tödlichem Ausgang. Zuletzt gab es 2015 und 2018 mehrere Vorfälle, aufgrund derer die Fahrgäste nach mechanischen Problemen aus der Achterbahn gerettet werden mussten. Der erste Todesfall in der Geschichte der Cyclone-Achterbahn wurde 1985 verzeichnet, als ein Fahrgast infolge von heftigen Kopfverletzungen nach der Fahrt starb, nur drei Jahre später kam ein Mechaniker auf der New Yorker Attraktion ums Leben. Für einen 53-Jährigen endete im Sommer 2007 die Fahrt mit der weltberühmten Achterbahn auf Coney Island ebenfalls tödlich: Der Fahrgast erlitt auf dem Fahrgeschäft mehrere Genickbrüche und starb nach einer Wirbel-Operation.

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Achterbahn-Spaß für Formel-1-Fans: Kein Fahrgeschäft ist schneller als "Formula Rossa"

Deutlich jünger als die Horror-Achterbahn auf Coney Island, aber nicht minder furchteinflößend ist die Attraktion namens "Formula Rossa", die seit 2010 Abenteuerlustige in Abu Dhabi anlockt. Das spektakuläre Fahrgeschäft mag nur 52 Höhenmeter auf einer Streckenlänge von gut zwei Kilometern messen, gilt jedoch als schnellste Achterbahn weltweit. In 4,9 Sekunden schafft es die Attraktion, die in der Ferrari World zu finden ist und vor der Eröffnung von den Formel-1-Assen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen auf Herz und Nieren getestet wurde, Fahrgäste mit 240 Stundenkilometern über die Schiene zu jagen. Aus Sicherheitsgründen müssen Fahrgäste deshalb einen Augenschutz während der Fahrt anlegen. Glücklicherweise kam es seit der Eröffnung von "Formula Rossa" zu keinen Unfällen oder Todesfällen.

Nur für Hartgesottene: Bei "Batman: The Ride" geht die Fahrt kopfüber

Wer den ultimativen Nervenkitzel sucht und seine Eingeweide gleich mithilfe mehrerer Fahrgeschäfte auf links krempeln möchte, der sollte indes einen Besuch des "Six Flags Great Adventure"-Freizeitparks in Trenton bei Jackson im US-Bundesstaat New Jersey erwägen.Bis 2010 stand hier beispielsweise die "Great American Scream Maschine", eine Achterbahn, die ihren Namen mit Fug und Recht trug: Bei ihrer Eröffnung 1989 war die Attraktion die höchste und schnellste Achterbahn weltweit, die Waggons beschleunigten auf mehr als 100 Stundenkilometer.

Im "Six Flags Great Adventure"-Park lockt unter anderem ein Fahrgeschäft namens "Batman: The Ride" schmerzfreie Neugierige an. 1992 schrieb das Fahrgeschäft Freizeitpark-Geschichte, als die Bahn als erste Kopfüber-Achterbahn eröffnet wurde. Inzwischen gibt es Kopien der Achterbahn mit ihren Loopings und Korkenzieher-Abschnitten in sechs weiteren Freizeitparks der Six-Flags-Kette in den USA und weiteren Themenparks in Japan, Kanada oder Kuwait. Zwar nehmen sich die Maße des Fahrgeschäfts mit gut 30 Metern Höhe und Spitzengeschwindigkeiten von 80 Stundenkilometern noch moderat aus, doch so mancher Fahrgast machte wegen "Batman: The Ride" bereits Bekanntschaft mit seinem Schöpfer. Ein Freizeitpark-Mitarbeiter wurde beispielsweise im Jahr 2002 tödlich verletzt, als er mit voller Wucht vom Bein eines Fahrgastes am Kopf getroffen wurde. 

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Achterbahnfahrt mit Todesgarantie: Der "Euthanasia Coaster" bringt jeden ins Grab

Um ein Vielfaches heftiger - und im buchstäblichen Sinne tödlich - ist hingegen eine Achterbahn, die auf einem Entwurf des Künstlers Julijonas Urbonas basiert. Der Litauer, der am Royal College of Art in London studierte und selbst in Freizeitparks arbeitete, ersann im Jahr 2010 eine Achterbahn, die makabrer kaum sein könnte, jedoch aus gutem Grund nie baulich realisiert wurde. Das Gefährt trägt den Namen "Euthanasia Coaster", was frei übersetzt so viel wie "Sterbehilfe-Achterbahn" bedeutet. Der Name ist dabei wörtlich zu nehmen, denn wer eine Fahrt mit einer solchen Attraktion unternehmen würde, wäre danach mausetot.

Julijonas Urbonas konstruiert "Euthanasia Coaster": Diese Achterbahn fährt direkt ins Jenseits

Die Selbstmord-Achterbahn weist nämlich eine Konstruktion auf, die jeden menschlichen Organismus während der Fahrt ins Jenseits befördern würde. Dem Streckenprofil zufolge sind beim "Euthanasia Coaster" nach einem 500 Meter hohen Aufstieg eine rasante Abfahrt und sieben Loopings vorgesehen, in die die Achterbahnwagen den Gesetzen der Physik mit satten 360 Stundenkilometern rasen würden. Während der Fahrt, so berechnete es Julijonas Urbonas, entstünden so heftige g-Kräfte, dass der Tod der Fahrgäste unausweichlich wäre. Selbst die Todesursache stünde bereits vor der Fahrt fest: Jeder Passagier würde auf dem "Euthanasia Coaster" unweigerlich eine Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns erleiden, sobald das Blut durch die rasante Fahrt in der unteren Körperhälfte konzentriert wird. Nach anfänglichen Sinnestrübungen würde jeder auf der insgesamt etwa 7,5 Kilometer langen Fahrt mit dem "Euthanasia Coaster" erst das Bewusstsein verlieren und schließlich sterben.

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