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U-Boot-Implosion: "Wie in einem Horrorfilm!" Titan-Opfer erahnten, dass sie sterben würden

Fünf Menschen, darunter ein 19-Jähriger, kamen im Juni bei der schrecklichen Implosion des U-Boots "Titan" ums Leben. Besonders tragisch: Sie sollen kurz vor dem Unglück bemerkt haben, dass sie sterben würden.

Die Trümmerteile des implodierten U-Boots "Titan". (Foto) Suche
Die Trümmerteile des implodierten U-Boots "Titan". Bild: picture alliance/dpa/The Canadian Press/AP | Paul Daly

Der Fall des zunächst vermissten U-Boots "Titan" hielt die Welt im Juni in Atem. Das Tauchboot, das mit fünf Menschen an Bord auf dem Weg zum "Titanic"-Wrack gewesen war, hatte tagelang als verschollen gegolten. Als seine Trümmerteile dann jedoch am Meeresgrund gefunden wurden, war Experten schnell klar: Es muss implodiert und alle Passagiere ums Leben gekommen sein. Wenige Wochen nach dem Unglück dürfte diese Meldung die Angehörigen der Todesopfer einmal mehr erschüttern: Die Titan-Insassen sollen erkannt haben, dass sie sterben würden.

Titan-Opfer wussten wohl kurz vor U-Boot-Implosion, dass sie sterben würden

Das vermutet zumindest der spanische Ingenieur und Unterwasserexperte José Luis Martín. Er erstellte jetzt einenZeitplan zu den Momenten kurz vor der U-Boot-Implosion. "Während des kontrollierten Eintauchens der Titan muss ein elektrischer Fehler aufgetreten sein, der das Schiff ohne Schubkraft zurückließ. Ohne Schub hätte das Gewicht der Passagiere und des Piloten (etwa 400 Kilogramm), das sich auf das vordere Ende in der Nähe der Sichtluke konzentrierte, die Längsstabilität der Titan gestört", erklärte er der spanischen Nachrichtenagentur "NIUS".

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U-Boot implodiert: Passagiere erahnten es wohl 48 bis 71 Sekunden vorab

Martín geht davon aus, dass es zu der tödlichen Fehlfunktion der Titan in 5.500 Fuß (1676 Meter Tiefe) kam. "An diesem Punkt beginnt das Tauchfahrzeug kopfüber auf den Meeresboden zu stürzen, und da die Kontroll- und Sicherheitsfunktionen beschädigt sind, kann es nicht mehr manövriert werden", so der Experte. OceanGate-CEO und Titan-Kapitän Stockton Rush, der bei der Tragödie ebenfalls ums Leben kam, habe keine Möglichkeit mehr gehabt, einen Nothebel zu betätigen, um die Gewichte des U-Boots abzuwerfen und es nach oben treiben zu lassen. Durch das Gewicht der Passagiere (etwa 400 Kilo), sei die Titan aus dem Gleichgewicht geraten und habe sich pfeilschnell in die Senkrechte gelegt.

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Experte: "Es muss wie in einem Horrorfilm gewesen sein"

"Alle stürzen und drängen sich übereinander. Stellen Sie sich den Horror, die Angst und die Qualen vor. Es muss wie in einem Horrorfilm gewesen sein", so Martín. Er vermutet, dass sich das Schreckens-Szenario in 48 bis 71 Sekunden des freien Falls abgespielt habe. "In dieser Zeitspanne wird ihnen alles bewusst. Und noch dazu in völliger Dunkelheit. Es ist schwierig, sich eine Vorstellung davon zu machen, was sie in diesen Momenten erlebt haben."

In die Tiefe sei der Rumpf der Titan "einem plötzlichen Anstieg des Unterwasserdrucks ausgesetzt" worden. Die Kontraktion "hätte nicht mit dem übereingestimmt, was mit dem [Acryl-]Material des Sichtfensters geschah - was zu einem Mikroriss und einer Implosion geführt hätte", ist sich Martín sicher, der sagt: "Nach diesen 48 Sekunden oder einer Minute kommt es zur Implosion und zum plötzlichen Tod."

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/sba/news.de

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