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Todes-Drama im Südafrika-Urlaub: Deutscher Tourist (67) bei Überfall erschossen - Mann stammte aus Fulda

Schock-Nachrichten aus Südafrika: Ein deutscher Urlauber ist im Kruger-Nationalpark bei einem Überfall erschossen worden. Für den Deutschen kam jede Hilfe zu spät. Er starb noch am Tatort. Die Täter sind auf der Flucht.

Ein deutscher Tourist wurde im Kruger-Nationalpark erschossen. (Symbolbild) (Foto) Suche
Ein deutscher Tourist wurde im Kruger-Nationalpark erschossen. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock/Tanja Wilbertz

Ein deutscher Urlauber ist in Südafrika bei einem Überfall erschossen worden. Jörg S. (67) war am Montagnachmittag mit drei weiteren deutschen Touristen auf dem Weg zur Safari Lodge im Süden des bekannten Kruger-Nationalparks, wie die Polizei mitteilte.

Todes-Drama in Südafrika: Deutscher Tourist Jörg S. bei Überfall im Kruger-Nationalpark erschossen

Auf der Zufahrtsstraße rund 35 Kilometer vor dem Numbi Gate, über das viele Touristen den Nationalpark erreichen, wurde der Hyundai der deutschen Touristen von drei bewaffneten Angreifern gestoppt. "Die Täter forderten die Touristen auf, die Fahrzeugtüren zu öffnen", erklärte Selvy Mohlala, Sprecher der südafrikanischen Polizei. Als sich die Touristen weigerten, das Auto zu verlassen und die Türen verriegelten, habe ein Täter das Feuer auf den Fahrer des Wagens, Jörg S. eröffnet. Dieser habe mit dem Auto noch rund 100 Meter zurückgesetzt und sei in eine Mauer gefahren. Der Fahrer starb noch am Tatort. "Es war eine wirklich schlimme Schusswunde. Aufgrund des hohen Blutverlustes konnten wir zunächst nicht sagen, ob es nur ein Schuss oder mehrere waren", zitiert "Bild" einen Ersthelfer. Die Täter flüchteten nach den Schüssen ohne Beute.

Ersthelfer versuchten die Frau von Jörg S. und die anderen Touristen, ein befreundetes Ehepaar, zu beruhigen. "Die Touristen waren panisch, aber es konnte nichts getan werden, um sein Leben zu retten. Ich habe in all meinen Jahren noch nie jemanden so verzweifelt gesehen", sagt der Ersthelfer.

Täter auf der Flucht nach tödlichen Schüssen auf deutschen Tourist

"Die Polizei in Masoyi sowie andere Beteiligte der Rettungsdienste wurden über den Vorfall alarmiert. Es wurde ein Mordfall eröffnet und sofort eine Fahndung nach den Verdächtigen eingeleitet", sagte Polizeisprecher Selvy Mohlala laut "timeslive.co.za".

Überfall in Südafrika ist ein Schock für die Tourismusbranche

Auch der Polizeipräsident von Mpumalanga, Generalleutnant Semakaleng Daphney Manamela, verurteilte den tödlichen Angriff aufs Schärfste: "Das ist wirklich grausam und unangebracht angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen unser Land konfrontiert ist. Wenn man Touristen hat, dann bedeutet das, dass der Tourismussektor davon profitiert, was wiederum unserer angeschlagenen Wirtschaft Auftrieb gibt", so Manamela. Weiter sagte er: "Wir rufen alle Bürger auf, die etwas über diese Kriminellen oder den VW Caddy, den sie fuhren, gesehen oder gehört haben, sich zu melden, und wir versprechen, schnell zu handeln, damit sie vor Gericht gestellt werden."

Der Zwischenfall ist ein schwerer Schock für die südafrikanische Tourismusbranche, die sich nach der Corona-Pandemie endlich wieder zu erholen schien. "Wir sehen wieder mehr internationale Touristen, die unser Land besuchen", sagte Oupa Pilane, stellvertretender Vorsitzender des Southern African Tourism Services Association (Satsa) der Deutschen Presse-Agentur.

Die regionale Fremdenverkehrskammer setzt auf eine schnelle Aufklärung des Vorfalls. In einer Stellungnahme am Dienstag hat diese eine Belohnung von 50.000 südafrikanische Rand (rund 2.800 Euro) ausgesetzt, für Informationen, die zur Verhaftung der weiter flüchtigen Angreifer führen. "Wir Südafrikaner sind herzliche Menschen. Dieses kriminelle Verhalten ist nicht vereinbar mit unserer Lebensweise", sagte Themba Khumalo, Geschäftsführer des südafrikanischen Tourismusverbandes. Er sprach der Familie und den Freunden des Toten sein Mitgefühl aus.

In Südafrika getöteter Tourist stammte aus Fulda

Wie das hessische Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mitteilte und sich dabei auf Informationen des Auswärtigen Amtes berief, stammte der getötete Jörg S. aus Fulda.

Tourismus-Lobbyist Pilane kündigt schärfere Sicherheitsvorkehrungen an

Der deutsche Botschafter in Südafrika, Andreas Peschke, bedankte sich im südafrikanischen Radio für die Bemühungen der südafrikanischen Behörden, den Vorfall schnell aufzuklären. Er verwies auf den großen Anteil deutscher Urlauber am südafrikanischen Tourismusmarkt. Und dieser soll noch größer werden, denn die Lufthansa plant eine Direktlinie nach Mpumalanga, die noch mehr Touristen in den Kruger-Nationalpark bringen soll. "Gerade auch deshalb ist es wichtig, die Sicherheit unserer Touristen zu schützen», sagte der Botschafter.

Entsprechend kündigte Tourismus-Lobbyist Pilane direkt schärfere Sicherheitsmaßnahmen für die touristischen Schlüsselregionen des Landes an. So soll die Zufahrtsstraße zum Numbi Gate künftig mit Kameras überwacht werden. Private Sicherheitspatrouillen gibt es bereits seit mehreren Monaten. «Die Täter spionieren allerdings die Fahrtwege aus und suchen sich ihre Opfer einfach in der entgegengesetzten Richtung", sagte Pilane.

Auswärtiges Amt warnt vor Überfällen bei Autobahnfahrten

Südafrika mit seinen rund 60 Millionen Einwohnern ist gerade wegen seiner vielen Nationalparks auch bei Deutschen ein beliebtes Tourismusziel. Das Land hat jedoch mit einer hohen Kriminalitätsrate zu kämpfen. Das Auswärtige Amt warnt etwa vor Überfällen bei Autobahnfahrten im städtischen Umland. Das Ministerium empfiehlt, bei Überfällen keine Gegenwehr zu leisten, da die Täter zumeist bewaffnet sind.

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/fka/news.de/dpa

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