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Arbeitslosigkeit im Landkreis Verden aktuell im April: Arbeitslosigkeit fällt im April um 0,6 Prozent

Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit vorgelegt. So sieht der Arbeitsmarkt in der Verden im April aus!

Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  (Foto) Suche
Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld.  Bild: Ralf Hirschberger / picture alliance / dpa

Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Verden?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Verden ist im April zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 17 Personen und damit 0,6 Prozent auf 3.011.

Arbeitslosenquote im Landkreis Verden im April 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,0 Prozent. Damit liegt die Quote unter dem Landesdurchschnitt von 5,9 Prozent.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um 9 oder 1 Prozent auf 872 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Verden auf 29 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Verden niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Verden um 101 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 3,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,9 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Verden besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 4,0 Prozent abweichen.
Die Arbeitslosenquote der Männer lag mit 4,1 Prozent etwas höher als die der Frauen von 3,9 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 3,6 Prozent. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Ausländer, ihre Arbeitslosenquote lag bei 16 Prozent.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Von den 3.011 Arbeitslosen im Landkreis Verden beziehen 1.691 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 56,2 Prozent an allen Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 18 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 1,1 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.

Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Verden Bürgergeld?

Insgesamt bezogen im April 6.950 Menschen Bürgergeld im Landkreis Verden. Das ergab eine erste Schätzung der Bundesagentur für Arbeit. 4.551 Personen davon gelten als erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den nicht-erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehern handelt es sich überwiegend um Kinder. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug sank gegenüber dem Vormonat um 75 Personen. Das entspricht einem Rückgang von 1,1 Prozent. Gegenüber dem April vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 10 Menschen niedriger, ein Minus von 0,4 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 75 Personen, was einem Rückgang von 1,6 Prozent entspricht. Gegenüber dem April des vergangenen Jahres stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 75 Personen und damit 1,6 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

In den Wirtschaftswissenschaften werden meist drei Arten von Arbeitslosigkeit unterschieden. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist die Folge zu geringer Nachfrage, beispielsweile weil Menschen aus Angst vor der Zukunft kein Geld ausgeben. Weil die Firmen nichts absetzen, stellen sie auch kein Personal ein. Anders ist die Situation bei der strukturellen Arbeitslosigkeit. Unternehmen könnten zwar mehr Personal beschäftigen, sie finden aber keines, das ihren Anforderungen entspricht. Beispielsweise, weil die Qualifikation der Arbeitslosen nicht ausreichend oder die Gehaltsvorstellungen aus Sicht der Unternehmen zu hoch sind. Ein großer Teil der Arbeitslosigkeit entspricht aber der dritten Kategorie, der friktionellen Arbeitslosigkeit. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Erwerbslosigkeit. Werden Menschen entlassen, müssen diese zuerst eine neue Stelle suchen. Bis sie diese gefunden haben, sind sie kurzzeitig arbeitslos. Eine Sonderform der friktionellen Arbeitslosigkeit ist die saisonale Arbeitslosigkeit. So entlassen Bauunternehmen im Winter oft einen Teil ihrer Beschäftigten, der dann vorübergehend arbeitslos ist. In der Verden waren im April 71 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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/roj/news.de

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