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Lieferengpass bei EPIDUO FORTE GEL: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Zuletzt wurde am 31.10.2023 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Änderungsmitteilung herausgegeben, die sich auf die Angaben zum Lieferengpass beim Medikament EPIDUO FORTE GEL bezieht. Bereits am 31.08.2023 war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Probleme gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / USeePhoto

Lieferengpässe bei Medikamenten stellen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Die Gründe für Engpässe sind dabei vielfältig und reichen von Problemen in der Herstellung bis hin zu regulatorischen Schwierigkeiten. Immer mehr Patienten müssen deshalb nun auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Das gilt aktuell auch für EPIDUO FORTE GEL.

Ursachen für Lieferprobleme bei EPIDUO FORTE GEL

Für das Medikament vom Pharmaunternehmen Galderma Laboratorium GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 28.08.2023 bis zum 10.11.2023 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für EPIDUO FORTE GEL wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Es kann sich dennoch empfehlen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass Medikamente nicht rechtzeitig geliefert werden können. So können neben Produktionsproblemen auch regulatorische Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. behördliche Zulassungen und Kontrollen, die die Produktion und Lieferung verzögern. Für EPIDUO FORTE GEL sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme bei der Endfreigabe" angegeben wird. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

EPIDUO FORTE GEL: Die Details zum dermatologischen Medikament

Epiduo Forte Gel ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seiner Wirkstoffe Adapalen und Benzoylperoxid von Bedeutung.
Das Medikament kann genauer eigeordnet werden, indem man das amtliche Klassifikationssystem für Arzneistoffe, das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC), verwendet. Das ATC unterteilt die Arzneistoffe in 15 Hauptgruppen auf der ersten Ebene, was einen Hinweis darauf gibt, welches Organ oder System der Arzneistoff hauptsächlich beeinflusst. EPIDUO FORTE GEL lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Dermatika
  • Ebene 2 - Aknemittel
  • Ebene 3 - Aknemittel zur topischen Anwendung
  • Ebene 4 - Retinoide zur topischen Anwendung bei Akne

Epiduo Forte Gel gehört zur Gruppe D, ist also demnach ein dermatologische Medikament. Diese ATC-Gruppe bezieht sich auf Dermatika, eine Gruppe von Medikamenten, die zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt werden. Diese Gruppe umfasst verschiedene Arten von Medikamenten, darunter Steroide, Antipsoriatika und Antiakne-Mittel sowie andere Arten von Hautpflegeprodukten.

Lieferschwierigkeiten und Ursachen in der Übersicht

MedikamentEPIDUO FORTE GEL
HerstellerGalderma Laboratorium GmbH
PZN12554152
WirkstoffeAdapalen und Benzoylperoxid
Gültigkeitszeitraum28.08.2023 bis 10.11.2023
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassProbleme bei der Endfreigabe

Lieferengpässe in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall EPIDUO FORTE GEL unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.

Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf beschlossen worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 31.10.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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