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Lieferengpass bei FERRO SANOL® TROPFEN: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zuletzt am 15.08.2023 mitteilte, kommt es aktuell auch beim Arzneimittel FERRO SANOL® TROPFEN weiterhin zu Lieferengpässen. Schon zuvor war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Probleme gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: Adobe Stock / I Viewfinder

Die Herausforderungen durch Medikamentenengpässe nehmen im Gesundheitswesen zu. Die Gründe für Engpässe sind dabei vielfältig und reichen von Problemen in der Herstellung bis hin zu regulatorischen Schwierigkeiten. Immer mehr Patienten müssen deshalb nun auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch FERRO SANOL® TROPFEN.

Produktionsprobleme bei FERRO SANOL® TROPFEN

Derzeit betrifft die Lieferengpassmeldung das Medikament von UCB Pharma GmbH und ist für den Zeitraum vom 14.08.2023 bis zum 31.07.2025 wirksam. Delikat ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Ein alternativ wirkendes Präparat für FERRO SANOL® TROPFEN wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Nichtsdestotrotz könnte es sich auszahlen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Es wird nachdrücklich davon abgeraten, im Ausland nach Ersatzlösungen zu suchen.

Es gibt verschiedene Ursachen für Knappheiten bei der Versorgung mit Medikamenten: Von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis hin zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch ist die hauptsächliche Wurzel des Problems darin zu finden, dass für die meisten Wirkstoffe nur noch eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Hauptsitz in China und Indien haben, was oft weit entfernt ist. Für FERRO SANOL® TROPFEN sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Herstellerwechsel" angegeben wird. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Aufgrund der Schließung einer Produktionsstätte ist derzeit die Produktion von Ferro sanol 30 mg/ml Tropfen nicht mehr möglich. Die Unterbrechung einer Auslieferung im üblichen Umfang wird in den kommenden Wochen erwartet, bis das Produkt an einen neuen Produktionsstandort übergeben werden kann. Die PZN der Gesamtklinikpackung (10 x 30 ml) lautet 01608910; die PZN 07804196 ist die des Klinikpackungbausteins (1 x 30 ml)".

FERRO SANOL® TROPFEN: Die Details zum Arzneimittel

Bei FERRO SANOL® TROPFEN handelt es sich um ein Zur Behandlung von Eisenmangel und Eisenmangelanämie angewendet, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Eisen(II)-glycin-sulfat-Komplex von Bedeutung ist.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Eisenmangel
  • Eisenmangelanämie, nicht näher bezeichnet

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel ist ein orales Eisenpräparat gegen Eisenmangel.
  • Es wird zur Behandlung von Eisenmangel und Eisenmangelanämie angewendet.
MedikamentFERRO SANOL® TROPFEN
HerstellerUCB Pharma GmbH
PZN00379086
WirkstoffEisen(II)-glycin-sulfat-Komplex
Gültigkeitszeitraum14.08.2023 bis 31.07.2025
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassHerstellerwechsel

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Wann ist das Medikament wieder lieferbar?

Ob es im Fall FERRO SANOL® TROPFEN beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.

Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden.
Die Bemühungen zur Eindämmung der Lieferengpässe von Arzneimitteln bestehen bereits seit einiger Zeit. Sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gibt es inzwischen Gesetze und Strategiepapiere. Das vorrangige Ziel ist die Verlagerung der Produktion nach Europa. Jetzt bleibt die Frage, wie die Umsetzung der neuen Regelungen das Problem beeinflusst.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 15.08.2023, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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