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Lieferengpass bei INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML: Wie lange wird die Knappheit anhalten?

Am 23.02.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Medikament INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / fizkes

Das Gesundheitswesen steht vor wachsenden Herausforderungen aufgrund von Medikamentenknappheit. Die Gründe für Engpässe sind dabei vielfältig und reichen von Problemen in der Herstellung bis hin zu regulatorischen Schwierigkeiten. Immer mehr Patienten müssen deshalb nun auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML ist aktuell betroffen.

Details zum Lieferengpass beim Medikament INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML

Derzeit betrifft die Lieferengpassmeldung das Medikament von Sanofi-Aventis Deutschland GmbH und ist für den Zeitraum vom 23.02.2023 bis zum 30.05.2025 wirksam. Bedenklich ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Ein alternativ wirkendes Präparat für INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Es kann sich dennoch empfehlen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Lieferengpässe können immer wieder aus verschiedenen Gründen entstehen, etwa wegen Produktionsproblemen sowie regulatorischen Hürden, die sich auf die Freigabe und den Transport von Medikamenten auswirken können. Für INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Außerdem ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Eingeschränkte Lieferfähigkeit".

INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML: Die Details zum Arzneimittel

INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Insulin human ((mit Angaben zur Herstellung)) von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Beschwerden verschrieben:

  • Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus: Ohne Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Humaninsulin, der mittels biotechnologischer Methoden hergestellt wird und mit dem körpereigenen Insulin identisch ist.
  • Es ist eine kurz wirkende Insulinzubereitung mit raschem Wirkungseintritt.
  • Es darf nur in Insulinpumpen eingesetzt werden, die für dieses Insulin geeignet sind.
  • Das Präparat wird zur Senkung eines zu hohen Blutzuckerspiegels bei Patienten mit einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus eingesetzt. Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei der der Körper nicht ausreichend Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren (Zuckerkrankheit).
MedikamentINSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML
HerstellerSanofi-Aventis Deutschland GmbH
PZN08923075
WirkstoffInsulin human ((mit Angaben zur Herstellung))
Gültigkeitszeitraum23.02.2023 bis 30.05.2025
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassErhöhte Nachfrage

Lesen Sie auch: Lieferengpass bei METHOTREXAT 15: Wie lange wird das Medikament nicht lieferbar sein?

Arzneimittel-Knappheit in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Da der Engpass im Fall INSUMAN® INFUSAT 100 I.E./ML möglicherweise länger anhält, bleibt unklar, ob der derzeitige Geltungszeitraum beibehalten wird.

Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar.
Schon seit einiger Zeit sind Schritte notwendig, um die Problematik der Arzneimittellieferengpässe anzugehen. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, Abhilfe zu schaffen. Dieses sieht der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vor und beinhaltet Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder. Jetzt bleibt die Frage, wie die Umsetzung der neuen Regelungen das Problem beeinflusst.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 23.02.2023, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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