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Vaxinia CF33-hNIS: Neues Wundermittel? Anti-Krebs-Viren zerstören bösartige Tumore

Hoffnung für Krebspatienten: Forscher haben erste positive Ergebnisse mit einem Anti-Krebs-Virus erzielt. In Tierversuchen ließen sie Tumore schrumpfen und regten das Immunsystem an. Nun startete die erste klinische Studienphase. 

Wissenschaftler haben ein neues Virus entdeckt, dass Tumore in Tierversuchen schrumpfen ließ. (Foto) Suche
Wissenschaftler haben ein neues Virus entdeckt, dass Tumore in Tierversuchen schrumpfen ließ. Bild: Adobe Stock/ guerrieroale

Im Kampf gegen Krebs ist Wissenschaftlern nun ein wichtiger Schritt gelungen. Durch ein onkolytisches Virus konnten in Tierversuchen die Größe von Dickdarm-, Lungen-, Brust-, Eierstock- und Bauchspeicheldrüsentumore reduzieren. Das Mittel testen sie nun in einer Phase-1-Studie an Krebspatienten.

Anti-Krebs-Virus Vaxinia: Virus-Mittel lässt Tumore schrumpfen

Hierbei handelt es sich um das Virus Vaxinia (CF33-hNIS Vaxinia). Es kommt in der Natur vor und gehört zu den onkolytischen Viren. Damit es gegen Krebs wirkt, wurde es gentechnisch verändert. Vaxinia greift gezielt Krebszellen an, ohne gesunde Zellen zu zerstören. Das Anti-Krebs-Virus wurde vonImugene Limited entwickelt, einem Unternehmen, das sich auf neuartige Therapien zur Aktivierung des Immunsystems gegen Krebs spezialisierte. Zusammen mit dem US-amerikanischen Forschungs- und Behandlungszentrum City of Hope führten sie die Tests durch, wie in einer Mitteilung bekannt gegeben wurde.

Neue Studie: Vaxinia regt das Immunsystem im Kampf gegen Krebs an

Dabei kam heraus, dass die onkolytischen Viren das Immunsystem anregten und so Krebs bekämpfen könnten. Zudem kann dadurch das Immunsystem auf andere Immuntherapien, wie einschließlich Checkpoint-Inhibitoren, anzusprechen. "Wir glauben, dass CF33-hNIS das Potenzial hat, die Ergebnisse im Kampf gegen den Krebs für unsere Patienten zu verbessern", sagte Dr. Daneng Li, leitender Prüfarzt und Assistenzprofessor in der Abteilung für medizinische Onkologie und Therapieforschung von City of Hope. "Interessanterweise verstärken dieselben Eigenschaften, die Krebszellen letztlich resistent gegen Chemotherapie oder Bestrahlung machen, den Erfolg onkolytischer Viren wie CF33-hNIS", fügte Dr. Yuman Fong, Inhaber des Sangiacomo Family Chair in chirurgischer Onkologie bei City of Hope und der Hauptentwickler des genetisch veränderten Virus'.

Klinische Studie mit Krebsmittel hat begonnen

Nun beginnen sie mit der klinischen Phase-1-Studie. Es sollen 100 Krebspatienten mit metastasierten oder fortgeschrittenen soliden Tumoren an etwa zehn Studienzentren in den USA und Australien untersucht werden. Die Tests sollen etwa 24 Monate andauern. Die Studienteilnehmer erhalten zunächst eine niedrige Dosis direkt in den Tumor gespritzt oder durch einen intravenösen Zugang. Wenn Vaxinia als sicher eingestuft wurde, sollen einige Studienteilnehmer das Immuntherapie-Medikament Pembrolizumab bekommen. es regt das Immunsystem an, Krebs zu bekämpfen.

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Onkolytische Viren gelten als Krebsbekämpfungsmittel der Zukunft

Onkolytische Viren gelten seit Jahren als wichtiger Game Changer in der Krebstherapie. Dennoch gibt es noch wenige Studien dazu. Diese sind aber vielversprechend. So verkleinerten das Erkältungsvirus Coxsackievirus zusammen mit Pembrolizumab Melanome bei fortgeschrittenem Hautkrebs, der nicht operiert werden konnte. Bei den 36 untersuchten Frauen und Männern schrumpften die bösartigen Tumore um 47 Prozent.

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