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Bei Taiwan - Mittelstarkes Seebeben am 23.04.2024: Die aktuelle Lage zum Beben der Stufe 5,2

Zu den mächtigsten Naturkatastrophen, die die Menschheit heimsuchen können, gehören Erd- und Seebeben. Sie treten unerwartet auf und hinterlassen eine gewaltige Verwüstung. Jetzt hat sich 15 km südlich von Hualien City, Taiwan ein Beben der Stufe 5,2 ereignet. Hier auf news.de erfahren Sie alles zum Seebeben.

Symbolbild: Ein Seebeben erschüttert eine Küstenstadt (Foto) Suche
Symbolbild: Ein Seebeben erschüttert eine Küstenstadt Bild: Adobe Stock / thexfilephoto

Am Dienstag, den 23.04.2024 ereignete sich ein Seebeben der Stärke 5,2 auf der Richter-Skala. Doch was bedeutet diese Einordnung eigentlich und durch welche Werte lässt sich das Ereignis noch genauer einordnen?

Was wissen wir aktuell über das Seebeben?

Das Beben hat sich um 04:21 Uhr im Meer, 15 km südlich von Hualien City, Taiwan ereignet. Im näheren Umfeld des Bebens befinden sich folgende Städte:

  • Shoufeng: 10 km entfernt vom Epizentrum, 17121 Einwohner
  • Ji’an: 14 km entfernt vom Epizentrum, 83750 Einwohner
  • Fenglin: 20 km entfernt vom Epizentrum
  • Xincheng: 24 km entfernt vom Epizentrum

Auf der Richter-Skala wird das Beben auf der Stufe 5,2 eingeordnet. Neben dieser Skala gibt es jedoch noch andere Details, die bei der Bewertung des Naturereignisses aufschlussreich sein können. Die Tiefe, in der das Seebeben zu brechen beginnt, ist beispielsweise wichtig für die Einschätzung der Schwere des Bebens. Bei diesem Ereignis konnte die Tiefe jedoch nicht ermittelt werden. Auswirkungen hat dieser Wert unter anderem auch auf die Intensitätswerte des Seebebens, die zwar von Ort zu Ort aufgrund verschiedener weiterer Faktoren unterschiedlich ist, aber dennoch als Maximum erfasst werden kann. Unterschieden wird hierbei in eine erfahrene und eine geschätzte Intensität. Während erstere durch konkret gemeldete Werte erfasst wird, handelt es sich bei zweiterer um die mit Messinstrumenten geschätzte Intensität. Die Werte selbst orientieren sich dabei ebenso an der Richter-Skala. Für das vorliegende Ereignis wurde als erfahrene Intensität ein Maximum von 2,7 und für die geschätzte Intensität leider kein Wert gemeldet.

Wie zuverlässig sind diese Angaben zum Seebeben bei Taiwan?

Einen Hinweis darauf, wie präzise die Mess-Ergebnisse sind, liefert die Gesamtzahl der seismischen Stationen, die zur Bestimmung des Erdbebenorts verwendet wurden. Da bei diesem Beben die Zahl durchschnittlich ist, können die aktuellen Erkenntnisse über das Beben im Verhältnis zu anderen Messungen zunächst als durchschnittlich präzise eingestuft werden. Ergänzt wird die Beurteilung der Präzision durch den Abstand, den die benachbarten Stationen zueinander haben. Je kleiner dieser nämlich ist, desto zuverlässiger ist im Allgemeinen die berechnete horizontale Position des Erdbebens. Im vorliegenden Fall ist dieser Abstand durchschnittlich, weshalb die Positionsbestimmung des Erdbebens als durchschnittlich zuverlässig eingeschätzt werden kann.

Schnell-Check: Der Überblick zum Seebeben

Seebeben: Taiwan
Position:15 km südlich von Hualien City, Taiwan
Koordinaten:Breite = 23,833° und Länge = 121,61°
Orte im Umkreis von 100 Kilometern:Shoufeng, Ji’an, Fenglin, Xincheng
Magnitude:5,2
Präzision:durchschnittlich präzise
Zuverlässigkeit:durchschnittlich zuverlässig
Tiefe:keine Angabe
Erfahrene Intensität:2,7
Geschätzte Intensität:keine Angabe
Zeitpunkt der Meldung:23.04.2024 - 04:21 Uhr

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Was bedeutet die Richter-Skala bei einem Seebeben?

In den 1930er Jahren hat der Seismologe Charles Francis Richter die Weichen für die heute weltweit genutzte Richter-Skala gelegt. Sie ermöglicht Aussagen über die Stärke von Erd- und Seebeben durch die Verwendung der Magnitude – einem Begriff, der aus dem Lateinischen "magnitudo" (Größe) stammt. Um die Magnitude eines Erdbebens zu bestimmen, wird die Erschütterung mithilfe eines Seismometers gemessen. Dazu ist es notwendig, die Entfernung zwischen der Messstation und dem Erdbebenherd zu kennen. Aus der grafischen Darstellung des Seismometers - dem Seismogramm - wird die größte Bodenbewegung, der maximale Ausschlag (Amplitude), abgelesen. Diese Amplitude in Kombination mit der Entfernung ergibt die Magnitude. Um die Ausschläge auf dem Seismogramm leichter lesbar zu machen, hat Richter eine logarithmische Skala eingeführt. Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7 ist somit zehnmal stärker als eines der Stärke 6, 100 Mal stärker als eines der Stärke 5 und 1.000 Mal stärker als eines der Stärke 4.

Die Richter-Skala für Erdbeben: Das Wichtigste auf einen Blick

Richter-MagnitudenEinteilung der Erdbeben-StärkeErdbebenauswirkungenHäufigkeit der Ereignisse weltweit
<2,0MikroMikro-Erdbeben, nicht spürbar8000 x pro Tag (ab Magnitude 1,0)
2,0 bis 3,0extrem leichtgenerell nicht spürbar, jedoch gemessen1500 x pro Tag
3,0 bis 4,0sehr leichtoft spürbar, sehr selten Schäden135 x pro Tag
4,0 bis 5,0leichtZimmergegenstände bewegen sich sichtbar, Erschütterungsgeräusche, meist keine Schäden35 x pro Tag
5,0 bis 6,0mittelstarkernste Schäden bei anfälligen Gebäuden, keine bis leichte Schäden bei robusten Gebäuden4,5 x pro Tag, 1600 x im Jahr
6,0 bis 7,0starkZerstörung im Umkreis bis zu 70 km130 x pro Jahr
7,0 bis 8,0großZerstörung über weite Gebiete13 x pro Jahr
8,0 bis 9,0sehr großZerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern0,9 x pro Jahr
9,0 bis 10,0extrem großZerstörung von Bereichen von tausend Kilometern4 x in 122 Jahren (1952/60/64, 2011)
über 10globale Katastrophenoch nie registriert, vermutlich Beben der Stärke 11 vor 66 Millionen Jahren, ausgelöst durch Asteroideneinschlag im Yucatán1 x in 66 Mio. Jahren

Bevor die Richter-Skala eingeführt wurde, verwendete man zum Messen von Erdbeben andere Skalen, auf die sich die Richter-Werte nicht gut übertragen lassen, weshalb damit auch Erdbeben, die vor ihrer Einführung gemessen wurden, nicht beschrieben werden können. Seit Beginn der Messungen mit dieser Skala gab es jedoch immerhin schon fünf dokumentierte Erdbeben, die die Stärke 9 oder höher erreichten. Diese ereigneten sich in Russland (1952), Chile (1960), Alaska (1964), Indonesien (2004) und Japan (2011).
Das Jahr 2023 verdeutlichte in Syrien, der Türkei, Marokko und Afghanistan eindringlich, welche verheerenden Schäden Erdbeben anrichten können. Im Februar bebte die Erde im Südosten der Türkei und im Norden Syriens, was fast 60.000 Todesopfer zur Folge hatte und 126.000 Menschen verletzte. Im September verloren in Marokko etwa 3.000 Menschen ihr Leben aufgrund eines Erdbebens. Eine weitere Serie von Beben in Afghanistan führte zu zahlreichen Opfern und verschlimmerte die ohnehin schlechten Lebensbedingungen in der Nähe von Herat. Auch Indonesien wurde in diesem Jahr erneut von schweren Beben heimgesucht.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des U.S. Geological Survey (USGS) generiert. Datenupdates gibt es täglich (zuletzt: 24.04.2024 - 01:47 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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