Erstellt von - Uhr

"Die große Dschungelshow" ohne Nina Queer: Skandalnudel rausgekickt! RTL zeigt klare Kante

Da war für RTL das Maß voll: Kurz vor dem Start von "Die große Dschungelshow" wurde eine Kandidatin vor die Tür gesetzt. Die Gründe für die knallharte Trennung machte der Kölner Sender unmissverständlich öffentlich.

Drag-Queen Nina Queer wurde von RTL kurzerhand vor die Tür gesetzt und wird nicht in "Die große Dschungelshow" zu sehen sein. (Foto) Suche
Drag-Queen Nina Queer wurde von RTL kurzerhand vor die Tür gesetzt und wird nicht in "Die große Dschungelshow" zu sehen sein. Bild: picture alliance/dpa/Eventpress Golejewski | Eventpress Golejewski

Trash-TV-Fans müssen in diesem Jahr - der Corona-Pandemie sei Dank - ohne eine neue Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" auskommen. Als Ersatz für Live-Bilder aus dem australischen Busch hat RTL jedoch "Die große Dschungelshow" aus dem Hut gezaubert. Ab Mitte Januar sollen in dem Lückenfüller-Format zwölf Kandidaten in 15 Episoden um den Sieg kämpfen - doch kurz vor dem Auftakt gibt es eine personelle Änderung in den Kandidaten-Reihen.

Nina Queer bei"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" gefeuert - RTL zieht Konsequenzen

Wie RTL am 11. Januar, also nur wenige Tage vor der ersten Show von"Ich bin ein Star - Die große Dschungelshow", mitteilte, wird Drag-Queen Nina Queer nicht als Promi-Gast auftreten. "Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und unserer Haltung, jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung klar zu verurteilen, können und wollen wir jemanden, der sich selbst "Hitler-Transe" nennt, keine Plattform in einer Unterhaltungssendung bieten", formulierte es RTL klipp und klar in einer Bekanntmachung bei Instagram. Es gäbe diesbezüglich "keine Grauzone": "Wir erkennen Nina Queer als Künstlerin an, aber wer öffentlich solche Begrifflichkeiten wählt, ob als bloße Provokation gedacht oder nicht, dem wollen wir konsequenterweise keine Bühne bieten", begründete RTL die vertragliche Trennung von Nina Queer.

Drag-Queen Nina Queer giftet sich nach homophobem Angriff ins Aus

Drag Queen Nina Queer (35), mit bürgerlichem Namen Daniel Wegscheider, gehört in Berlin als Partyqueen, DJane, Sängerin, Moderatorin und Entertainerin zur High Society. Zu ihren TV-Erfahrungen zählen Auftritte im RTLzwei-Reality-Format "Frauentausch" und der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Provokante Äußerungen, die Nina Queer vor einigen Jahren machte, als ein homosexuelles Paar von Jugendlichen mit Migrationshintergrund angegriffen wurde, brachen der Dran-Queen nun offenbar das Genick.

Eklat um "Hitler-Transe" bricht Drag-Queen Nina Queer das Genick

Der "Tagesspiegel" hatte bereits im Juni 2020 über die Berliner Dragqueen und Entertainerin geschrieben, sie wolle es nicht hinnehmen, wenn Schwule in Kreuzberg von Arabern angegriffen würden. Es interessiere sie wenig, wenn jemand nicht ertragen könne, wie sie dagegen vorgehe, hieß es damals. Wörtlich sagte sie: "Dann bin ich eben die erste Hitler-Transe, die es gibt, dann nehme ich das so hin." Nach Äußerungen im Zusammenhang mit einem homophoben Angriff in Kreuzburg hatte sich Nina Queer zuvor 2017 Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt gesehen. Später distanzierte sie sich nach RTL-Angaben von diesen.

RTL ersetzt Nina Queer in"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" mit Sam Dylan 

Diese umstrittene Äußerung, die jüngst in einer Instagram-Story von Entertainerin Désirée Nick erneut in den Fokus der Aufmerksamkeit gelangte, veranlasste RTL nun offenbar dazu, einen endgültigen Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit Nina Queen zu ziehen. Dennoch bleibt es dabei, dass "Ich bin ein Star - Die große Dschungelshow" mit zwölf Kandidaten über die Bühne gehen wird: Als Nachrücker wurde Sam Dylan bestätigt. Der in Niedersachsen geborene Sam Dylan hat bereits Reality-TV-Erfahrung: 2019 war der heute 29-Jährige Kandidat bei der Dating-Show "Prince Charming" dabei.

Die "Dschungelshow" startet an diesem Freitag, 15. Januar, das Finale ist für den 29. Januar geplant. Sie wird bei Köln aufgezeichnet. RTL hatte das Format angekündigt, nachdem sich eine normale Ausgabe der beliebten Show wegen der Corona-Pandemie weder in Australien noch an einem möglichen Ausweich-Quartier in Wales hatte umsetzen lassen. Die Idee: Die Siegerin oder der Sieger löst ein "Goldenes Ticket" und bekommt damit einen Platz im "Dschungelcamp" 2022.

Die Ankündigung kommt kurz nach einem harten Schnitt bei "DSDS". Ursprünglich war bei der RTL-Castingshow auch Sänger Michael Wendler Juror. Szenen mit ihm wurden jedoch herausgeschnitten oder digital verpixelt, nachdem Wendler Deutschland wegen der Anti-Corona-Maßnahmen bei Telegram als "KZ" bezeichnet hatte. "KZ" sei dabei eine Abkürzung für "Krisen Zentrum" gewesen, hatte er später auf Instagram behauptet. In der breiten Öffentlichkeit waren die Buchstaben jedoch als Synonym für "Konzentrationslager" als Schreckensort der NS-Zeit wahrgenommen worden. Zwischen Wendler (48, "Sie liebt den DJ") und RTL war es schon im Herbst 2020 zum Bruch gekommen.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Themen: