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"Leberkäseland" als ARD-Wiederholung in der Mediathek: Der Film beruht auf dem Roman "Tante Semra im Leberkäseland"

Nach dem überraschenden Tod seines Vaters muss Burhan dessen Zahnarztpraxis im fernen Deutschland übernehmen. Latife begleitet ihren Ehemann ins "Leberkäseland". (Foto) Suche
Nach dem überraschenden Tod seines Vaters muss Burhan dessen Zahnarztpraxis im fernen Deutschland übernehmen. Latife begleitet ihren Ehemann ins "Leberkäseland". Bild: ZDF

Leberkäse beruht auf dem Roman "Tante Semra im Leberkäseland"

Der Film entstand nach dem Buch "Tante Semra im Leberkäseland" der Autorin Lale Akgün (62). "Mein Buch besteht aus vielen Episoden und vielen Figuren", erzählt Akgün der Deutschen Presse-Agentur. "Das Drehbuch hat eine Figur in den Mittelpunkt gestellt, nämlich meine Mutter. Anhand ihrer Geschichte wird auch die weitere Geschichte der Familie erzählt. In jedem Drehbuch muss es ja eine Heldenfigur oder eine Prinzessin geben, und das ist nun eben meine Mutter. Der Film macht - ebenso wie das Buch - eine Reise durch die Jahrzehnte."

Das sei im Roman relativ leicht zu erzählen, aber filmisch schon eine Herausforderung. Und sie fügt hinzu: "Meine Mutter war kein pflegeleichter Mensch, und nach Deutschland wollte sie auch nicht. Sie hat überhaupt keinen Grund gesehen, ihr soziales Umfeld in der Türkei zurückzulassen und nach Deutschland zu gehen."

Sie tat es trotzdem, und Lale Akgün lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Sie wuchs behütet in einer gebildeten Familie auf; ihr Buch ist ebenso amüsant wie interessant zu lesen - als eine etwas andere Integrationsgeschichte. Leider kann der Film (Regie: Nils Willbrandt) da nicht ganz mithalten: Es fehlt einfach eine geordnete Dramaturgie, wodurch vielen kleinen und banalen Anekdoten viel zu viel Raum gegeben wird. Somit wird die Familienchronik zwar ganz lustig, aber eben auch ziemlich unübersichtlich.

Dafür ist die Ausstattung formidabel: Kleidung, Möbel und vor allem die Autos bringen den Zuschauer mühelos in die 1960er und folgende Jahre zurück - und die hierzulande größtenteils unbekannten Schauspieler tragen durchaus ebenfalls dazu bei. Fazit: Eine unterhaltsame und humorvolle kleine Zeitreise, samt Wirtschaftswunder, Leberkäse und hochprozentigem "Frauengold".

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/hos/news.de/dpa

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