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«Team Wallraff - Reporter undercover» bei RTL: Günter Wallraff deckt auf: Sicherheitsrisiko Security

Letzte Folge «Team Wallraff» bei RTL! Diesmal auf dem Prüfstand: die Security-Branche. Das fatale Ergebnis: schlechte Ausbildung, schlechte Bezahlung, Sicherheitsmänner als Sicherheitsrisiko! Sehen Sie «Team Wallraff» als Wiederholung im Online-Stream der RTL-Mediathek bei RTL Now.

«Team Wallraff»: Sicherheitsdienst - Eine Branche voller Stress, Druck und Unterbezahlung

Die Ekel-Enthüllungen bei Burger King sind auch zwei Wochen nach der Ausstrahlung von «Team Wallraff» noch immer Thema. In der vorerst letzten Enthüllungsreportage begab sich Günter Wallraff mit seinem Team in die Sicherheits-Branche.

«Team Wallraff»: Spannung bis zum Sendungsstart

Eines muss man dem Marketing-Team von RTL und «Team Wallraff - Reporter undercover» lassen: Sie wissen wie man die Zuschauer fesselt und bei der Stange hält. Erneut gab «Mr. Undercover», Günter Wallraff, erst pünktlich zum Sendungsbeginn um 21.15 Uhr beginnt, welche Branche diesmal zittern muss.

So werden die Zuschauer dazu angehalten, ihre Neugier zu befriedigen und auch tatsächlich den TV um 21.15 Uhr anzuschalten und die Unternehmen selbst können im Vorfeld keine Schadensbegrenzung betreiben. In der dritten und vorerst letzten Folge der aktuellen Staffel wallraffte «Mr. Undercover» in der deutschen Security-Branche.

«Team Wallraff» deckt auf: Security-Mitarbeiter sind unterbezahlt

In Deutschland arbeiten ungefähr 250.000 Menschen beim Sicherheitsdienst. Der RTL-Reporter Daniel Hartwich bewirbt sich als Ordner auf dem Münchner Oktoberfest und stellt erschreckendes fest. Auch Bewerber ohne Erfahrung werden eingestellt. Nach einem Mini-Seminar von gerade einmal fünf Tagen und ohne Prüfung gelten Teilnehmer als qualifizierte Sicherheitsmitarbeiter.

Der Undercover-Reporter ist 12 Stunden im Einsatz und das ohne Pause bei acht Euro Stundenlohn. Aggressivität liegt an der Tagesordnung. «Man wird von den Gästen wie ein Fußabtreter oder wie das letzte Arschloch behandelt. Am Anfang war ich viel freundlicher, jetzt werde ich richtig pampig. Der Ton wird härter», so Hartwich gegenüber Günter Wallraff.

Selbst für erfahrene Sicherheitsdienst-Mitarbeiter ist der Job extrem anstrengend. Gäste gehen auf eine Gruppe Ordner los, dabei werden drei Securities verletzt. Aber auch anderes herum herrscht pure Gewalt. Sicherheitskräfte gehen ebenfalls maßlos auf Besucher des Oktoberfestes los. Der Anti-Gewalttrainer Dirk Heinrichs bewertet dies als das «Abreagieren des persönlichen Frustes». Die Security-Mitarbeiter begehen in aller Öffentlichkeit Straftaten – sprich Körperverletzung. «Sicherheit steht bei vielen nur vorne drauf und steckt aber nicht drin», berichtet Informantin Yvonne M.

Undercover-Enthüllung bei RTL: Sicherheitskräfte des Jobcenters müssen mit Hartz IV aufstocken

Besonder schockierend ist die Situation im Jobcenter in Frankfurt am Main. Als getarnter Arbeitssuchender informiert sich Günter Wallraff vor Ort über die Arbeitsbedingungen der Sicherheitskräfte. Laut Security-Mitarbeitern könnte er pro Stunde 8,14 Euro verdienen. Da die meisten nur Verträge über eine 35 Stunden-Woche haben, müssen sie ihr Einkommen durch das Amt aufstocken lassen. Die Arbeitsagentur lässt sich somit seine Sicherheitskräfte durch den Steuerzahler subventionieren. «Ich kann nicht auf die Arbeit kommen, ich hab kein Fahrgeld», erzählt eine Mitarbeiterin über die geringen Löhne in der Branche.

RTL-Reporter Torsten Missler arbeitete undercover in einem Flüchtlingsheim am Stadtrand von Hamburg. Ungefähr 500 Flüchtlinge sind dort untergebracht. Wachmänner bekommen hier 8,50 Euro pro Stunde. Der Lohn reicht zum Leben in der Hansestadt kaum aus. Aber auch die Arbeitsbedingungen sind katastrophal. Mitarbeiter, die nicht hören, bekommen keine Vertragsverlängerung. Wer Widerspruch wagt, dem droht der Gang zum Arbeitsamt. Dem Reporter wird am zweiten Arbeitstag untersagt, ohne vorherige Absprache auf Toilette zu gehen. Die Angst vorm Chef ist allgegenwärtig. Es soll sogar eine Abschussliste geben mit der den Mitarbeitern gedroht wird. Das Schlimme in diesem speziellen Fall ist jedoch die offene und massive Fremdenfeindlichkeit der Wachmänner gegenüber den Asylbewerbern.

Die Informantin Yvonne M. spricht von täglich 13- 16 Stunden Arbeit ohne Pause, kein geregeltes Familienleben, kaum Schlaf und gesundheitlichen Problemen in der Security-Branche.

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