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Formel 1 GP Österreich 2020 Ergebnisse: Bottas rast zum Spielberg-Sieg, Vettel abgeschlagen auf Rang 10

Die Formel-1-Saison 2020 startet - wenn auch mit Verspätung und ohne Zuschauer an der Rennstrecke - mit dem Großen Preis von Österreich in Spielberg. Alle Ergebnisse und Fakten zum Rennen gibt's hier.

Die Formel-1-Saison 2020 beginnt am Wochenende vom 3. bis 5. Juli mit dem Großen Preis von Österreich in Spielberg. (Foto) Suche
Die Formel-1-Saison 2020 beginnt am Wochenende vom 3. bis 5. Juli mit dem Großen Preis von Österreich in Spielberg. Bild: Christian Bruna / POOL EPA / AP / picture alliance / dpa

Lange mussten sich Motorsportfans gedulden, jetzt ist es endlich so weit: Am Wochenende vom 3. bis 5. Juli 2020 geht der Große Preis von Österreich in Spielberg als Auftaktrennen über die Bühne. Nach der Corona-Zwangspause müssen sich F1-Fans und Rennfahrer auf eine Reihe von Änderungen einstellen.

Formel 1 aktuell: Alle Ergebnisse der Saison 2020 im Überblick

Alles, was Motorsportfans zu den Rennen der Formel-1-Saison 2020 wissen müssen, erfahren Sie mit Grand-Prix-Informationen, Vorberichten und Ergebnissen hier im Überblick. Übrigens: Wie Sie das Formel-1-Spektakel beim Großen Preis von Österreich in Spielberg in TV und Live-Stream erleben können, erfahren Sie hier.

Formel 1 in Spielberg: Großer Preis von Österreich mit Zeitplan

Datum Beginn (MESZ) Durchlauf
Freitag, 03.07.2020 11.00 Uhr 1. freies Training
Freitag, 03.07.2020 15.00 Uhr 2. freies Training
Samstag, 04.07.2020 12.00 Uhr 3. freies Training
Samstag, 04.07.2020 15.00 Uhr Qualifying
Sonntag, 05.07.2020 15.10 Uhr Rennen über 71 Runden

Großer Preis von Österreich in Spielberg: Alle Ergebnisse und Infos auf einen Blick

Wie sich die Formel-1-Piloten beim verspäteten Saisonstart in Spielberg beim Großen Preis von Österreich schlugen, erfahren Sie im Folgenden in der Zusammenfassung zum Renngeschehen.

+++ 06.07.2020: Die Lehren aus dem Großen Preis von Österreich +++

Die Formel 1 hat den Neustart geschafft. Als erster internationaler Sport ist die Rennserie wieder in den Betrieb zurückgekehrt, der Saisonauftakt in Österreich bot nach mäßigem Beginn vor leeren Rängen sogar spannendes Sport-Entertainment.

Der nächste WM-Titel wird für Hamilton kein Selbstläufer

So einfach wird das mit dem siebten WM-Triumph für Lewis Hamilton also doch nicht. Platz vier nach einer Zeitstrafe und technische Sorgen mit dem Mercedes machten den Champion durchaus nachdenklich. "Es war kein Superrennen für mich", stellte der 35-Jährige fest. Wenn Hamilton wirklich am Ende dieser seltsamen Saison den Titelrekord von Michael Schumacher einstellen will, muss er vor allem seinen Teamkollegen Valtteri Bottas einfangen. Der Finne steigerte sich in Spielberg von Tag zu Tag, fuhr erst zur Pole Position und dann fehlerlos zum Sieg. "Der Traum lebt, daran gibt es keinen Zweifel", sagte Bottas über seine WM-Hoffnungen.

So hat Sebastian Vettel keine Chance

Es sieht nach einem ganz bitteren Abschiedsjahr für Sebastian Vettel bei Ferrari aus. Ziemlich entmutigt quittierte der 33-Jährige Platz zehn nach einer freudlosen Fahrt in der Steiermark. Tiefpunkt war ein Dreher in seinem für ihn unergründlich störrischen F1000. "Ich hatte kein großes Vertrauen in das Auto, habe mich die ganze Zeit gequält", bekannte der Hesse. Der Motor zu schwach, das Gefährt voller Konstruktionsfehler und vom Glück verlassen - so sah Vettels Bilanz nach Teil eins der Saison aus. Dass Teamkollege Charles Leclerc mit Geschick und Glück Zweiter wurde, streute noch Salz in die seelischen Wunden des viermaligen Weltmeisters.

Red Bull bringt der Heimvorteil nichts

Red Bull und Max Verstappen wollten endlich die Mercedes-Dominanz beenden. Zwei Heimspiele zum Auftakt schienen da die perfekte Vorlage. Doch dann ging alles schief. Verstappen rollte früh mit einem Defekt aus, Stallgefährte Alex Albon kollidierte beim Überholversuch mit Hamilton und schied bald darauf ebenfalls aus. Nullnummer statt Triumphfahrt. "So will man eine Saison nicht beginnen", sagte Verstappen. Immerhin: Schon am nächsten Sonntag gibt es an gleicher Stelle die Gelegenheit zur Wiedergutmachung.

Der Aufschwung bei McLaren geht weiter

Lando Norris trug am Sonntagabend wohl das breiteste Grinsen im Fahrerlager von Spielberg. Als drittjüngster Pilot der Formel-1-Geschichte raste der 20-Jährige auf das Podium. Mit seiner schnellsten Rennrunde schnappte sich der McLaren-Jungspund noch Platz drei. Und hatte plötzlich ein kleines Problem. Weil sein Mundschutz von Champagner durchtränkt war, fiel ihm das Sprechen schwer. Zum Glück fand sich schnell Ersatz. Und Norris konnte schwärmen: "Ich bin überglücklich."

+++ 05.07.2020: Bottas gewinnt Formel-1-Neustart - Vettel abgeschlagen Zehnter +++

Der Finne Valtteri Bottas hat den Auftakt der Formel-1-Notsaison gewonnen. Der Mercedes-Pilot siegte am Sonntag in Österreich vor Sebastian Vettels Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc. Wegen einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe kam Weltmeister Lewis Hamilton nicht über Platz vier hinaus. Auf den dritten Rang beim Geisterrennen vor leeren Rängen in Spielberg raste überraschend McLaren-Mann Lando Norris. Vettel kam nach einer Kollision mit seinem Ferrari-Nachfolger Carlos Sainz von McLaren als Zehnter noch in die Punkteränge. Nach Siegen in den beiden vergangenen Jahren musste Max Verstappen seinen Red Bull frühzeitig in der Box abstellen. Die Formel 1 fährt am kommenden Sonntag erneut in Österreich.

+++ 05.07.2020: Strafe für Hamilton: Formel-1-Weltmeister startet nur als Fünfter +++

Weltmeister Lewis Hamilton ist kurz vor dem Formel-1-Saisonauftakt in Österreich strafversetzt worden. Der Mercedes-Pilot muss beim Grand Prix in Spielberg am Sonntag statt von Platz zwei von Rang fünf starten, weil er in der Qualifikation bei seiner schnellsten Runde regelwidrig Gelbe Warnflaggen missachtet hatte. Das entschieden die Rennkommissare nach einem Protest des Red-Bull-Teams rund eine Stunde vor Beginn des Rennens auf der Basis neuer Video-Aufzeichnungen.

Der Brite hatte am Samstag die Pole Position nur knapp verpasst. Er lag lediglich zwölf Tausendstelsekunden hinter seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas. Bei einer ersten Überprüfung der schnellsten Runde von Hamilton hatten ihn die Rennkommissare am Samstagabend noch von einem Vergehen freigesprochen. Dagegen legte Red Bull Einspruch ein - und hatte Erfolg.

Durch die Strafe für Hamilton rücken Red-Bull-Pilot Max Verstappen, McLaren-Fahrer Lando Norris und Alexander Albon im zweiten Red Bull auf die Startplätze zwei bis vier vor.

+++ 04.07.2020: Formel 1 startet mit Geisterrennen in neue Saison +++

Mit fast vier Monaten Verspätung startet die Formel 1 am Sonntag (15.10 Uhr) in Österreich in ihre neue Saison. Die erste Pole Position des Jahres sicherte sich Mercedes-Pilot Valtteri Bottas. Der Finne düpierte in der Qualifikation seinen Teamkollegen Lewis Hamilton, der in diesem Jahr mit dem siebten WM-Titel die Bestmarke von Michael Schumacher einstellen könnte. Als Dritter startet der Niederländer Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot hatte den Grand Prix in Spielberg in den beiden Vorjahren gewonnen.

Nur geringe Hoffnungen auf einen Podiumsplatz kann sich Sebastian Vettel ausrechnen. Zu Beginn seiner letzten Ferrari-Saison fährt der 33 Jahre alte Hesse lediglich als Elfter los. In der Steiermark dürfen keine Zuschauer an die Strecke. Die Formel 1 hat sich für ihren Notbetrieb strikte Hygieneregeln auferlegt. Schon in einer Woche folgt in Spielberg der zweite Saisonlauf.

+++ 04.07.2020: Bottas rast zur Pole Position bei Formel-1-Auftakt +++

Mercedes-Pilot Valtteri Bottas hat sich beim Neustart der Formel 1 in Österreich überraschend die erste Pole Position der Saison gesichert. Der Finne verwies am Samstag in Spielberg seinen favorisierten Teamkollegen Lewis Hamilton mit zwölf Tausendstelsekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritter wurde Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der das Rennen in der Steiermark in den beiden Vorjahren gewonnen hatte. Für Bottas ist es die zwölfte Pole Position seiner Karriere. Zuvor war Titelverteidiger Hamilton in allen Trainingseinheiten schneller gewesen. Sebastian Vettel scheiterte im Ferrari als Elfter vorzeitig in der Qualifikation.

+++ 04.07.2020: Vettel in Formel-1-Qualifikation vorzeitig raus +++

Sebastian Vettel ist beim Formel-1-Auftakt in Österreich schon im zweiten Durchgang der Qualifikation ausgeschieden. Im schwachen Ferrari kam der 33 Jahre alte Hesse am Samstag in Spielberg nicht über den elften Platz hinaus. Die Scuderia hatte zuvor bereits Konstruktionsfehler beim neuen Auto eingeräumt und will beim dritten Saisonlauf in Ungarn eine generalüberholte Version an den Start bringen. Für Vettel beginnt in der Steiermark seine letzte Saison bei Ferrari, sein am Jahresende auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Zuletzt hatte es der Heppenheimer im Vorjahr in Hockenheim nicht in den finalen Quali-Durchgang geschafft.

+++ 04.07.2020: Hamilton dominiert 3. Freies Training in Spielberg +++

Mercedes gibt beim Formel-1-Auftakt in Österreich weiter das Tempo vor. Weltmeister Lewis Hamilton fuhr im Silberpfeil auch im Abschlusstraining in Spielberg am Samstag die schnellste Runde, Zweiter wurde erneut sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas. Erster Verfolger des Mercedes-Duos war Max Verstappen, der beim Heimspiel seines Red-Bull-Teams die letzte Übungseinheit als Dritter beendete. Der Niederländer hatte in den beiden vergangenen Jahren in der Steiermark gewonnen und gilt als stärkster Herausforderer von Titelverteidiger Hamilton.

Sebastian Vettel musste sich im Ferrari mit dem siebten Platz begnügen. Sein Teamkollege Charles Leclerc, der im Vorjahr in Spielberg auf die Pole Position gefahren war, belegte den fünften Rang. Ferrari hat bereits Konstruktionsfehler beim neuen Auto eingeräumt und will beim dritten Saisonlauf in Ungarn eine generalüberholte Version an den Start bringen.

Die Formel 1 steigt in Österreich mit knapp vier Monaten Verspätung in die Saison ein. Wegen der Corona-Pandemie hat sich die Rennserie ein strenges Hygienekonzept auferlegt. Zuschauer dürfen an der Rennstrecke vorerst nicht dabei sein.

+++ 03.07.2020: Startplatz-Jagd beim Formel-1-Auftakt: Hamilton Favorit +++

Bei ihrem Neustart unter Corona-Bedingungen machen sich die Formel-1-Piloten am Samstag (15.00 Uhr) auf die Jagd nach den besten Startplätzen für den Saisonauftakt in Österreich. Als Favoriten starten Titelverteidiger Lewis Hamilton und sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas in die Qualifikation von Spielberg. Aber auch Red-Bull-Pilot Max Verstappen hofft beim Heimspiel seines Rennstalls in der Steiermark auf die Pole Position. Der Niederländer hatte den Grand Prix in den beiden Vorjahren gewonnen. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel konnte im Training am Freitag nicht ganz mit der Spitze mithalten.

Gefahren wird in Österreich ohne Zuschauer und mit einem strengen Hygienekonzept für alle Beteiligten. Die Formel 1 startet wegen der Coronavirus-Pandemie mit knapp vier Monaten Verspätung in ihre neue Saison.

+++ 03.07.2020: Hamilton auch im zweiten Formel-1-Training mit Bestzeit +++

Titelverteidiger Lewis Hamilton hat im Training beim Formel-1-Neustart in Österreich seine Favoritenrolle bekräftigt. Der 35 Jahre alte Mercedes-Pilot war am Freitag auch in der zweiten Übungseinheit Schnellster und verwies erneut seinen finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas auf den zweiten Rang. Die drittbeste Zeit des Tages gelang dem Mexikaner Sergio Perez im Racing Point. Klar verbessert im Vergleich zum Vormittag zeigte sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, der mit allerdings deutlichem Rückstand auf das Mercedes-Duo Vierter wurde.

Enttäuschend verlief das Training in Spielberg für Vorjahressieger Max Verstappen, der am Nachmittag nicht über Rang acht hinauskam. Der Niederländer gilt als schärfster Rivale von Hamilton in der neuen Saison, die wegen der Coronavirus-Pandemie knapp vier Monate später beginnt und kürzer als geplant sein wird. Der Brite Hamilton strebt nach seinem siebten WM-Titel und würde damit die Bestmarke von Michael Schumacher egalisieren.

+++ 03.07.2020: Hamilton Schnellster im ersten Formel-1-Training beim Neustart +++

Weltmeister Lewis Hamilton ist beim Neustart der Formel 1 die schnellste Runde im Auftakttraining gefahren. Im schwarz lackierten Silberpfeil verwies der 35-Jährige am Freitag im österreichischen Spielberg seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas mit deutlichen 0,356 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei.

Dritter wurde Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der das Rennen in der Steiermark in den vergangenen beiden Jahren gewonnen hatte. Sebastian Vettel kam an seinem 33. Geburtstag im Ferrari nicht über Rang zwölf hinaus.

Trotz anfänglichen Regens und der langen Zwangspause seit den Testfahrten Ende Februar blieben größere Zwischenfälle auf der Strecke aus. Bis auf Dreher von Verstappen und Alpha-Tauri-Fahrer Daniil Kwjat kamen alle Piloten unfallfrei durch die ersten Übungsrunden.

Die Formel 1 steigt mit knapp vier Monaten Verspätung in ihre neue Saison ein. Wegen der Corona-Pandemie finden die Grand Prix vorerst mit einem strengen Hygienekonzept und ohne Zuschauer statt.

Als Favorit startet erneut Titelverteidiger Hamilton in das verkürzte WM-Jahr. Der Brite könnte mit dem siebten WM-Triumph den Rekord von Michael Schumacher einstellen. Für seinen Dauerrivalen Vettel beginnt in Österreich die Abschiedstour bei Ferrari. Sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.

+++ 03.07.2020: Renndirektor: Bei einem Corona-Fall noch keine Formel-1-Absage +++

Die Formel 1 fürchtet bei ihrem Neustart keine kurzfristigen Rennabsagen im Falle einer Corona-Infektion im Fahrerlager. "Wir sind mit unserem Konzept deutlich widerstandsfähiger. Bei einem einzigen Fall wäre ich zuversichtlich, dass uns das nicht stoppen würde", sagte Renndirektor Michael Masi am Freitag vor dem Saisonauftakt im österreichischen Spielberg. Im März hatte die Rennserie den Grand Prix in Australien wenige Stunden vor dem ersten Training absagen müssen, weil es einen Corona-Fall im McLaren-Team gab.

Für den Neubeginn der Saison vier Monate später haben der Weltverband Fia und die Formel 1 ein umfassendes Hygienekonzept für alle Mitwirkenden beschlossen. Zuschauer dürfen nicht an die Strecke. Bei welchem Infektionsgeschehen ein Grand Prix nicht stattfinden dürfe, müssten jeweils die lokalen Gesundheitsbehörden entscheiden, sagte Masi. Alle Beteiligten mussten zunächst einen negativen Corona-Test vorlegen und werden mindestens alle fünf Tage erneut getestet.

Diese strengen Prozeduren inklusive einer Maskenpflicht würden voraussichtlich mindestens für die ersten acht Grand Prix bis Anfang September gelten, sagte Masi. "Ich erwarte da keine großen Veränderungen. Wir wollen da beständig für alle kommenden Events sein und das nicht jedes Mal abhängig von der Lage im jeweiligen Land wieder ändern", sagte Masi.

+++ 02.07.2020:Das muss man zum Großen Preis von Österreich wissen +++

Die Formel 1 ist zurück. Sieben Monate nach dem bislang letzten Grand Prix steigt die Königsklasse des Motorsports wieder in den Rennbetrieb ein. Gastgeber für den verspäteten Start der verkürzten Saison ist am Sonntag das österreichische Spielberg, wo innerhalb einer Woche gleich zweimal um WM-Punkte gefahren wird.

Welchen Einfluss haben die Corona-Beschränkungen?

Die ersten Rennen werden eher Testfahrten ähneln. Keine Zuschauer auf den Tribünen, eine lange Pause seit dem Finale der Vorsaison. Und die Teams müssen sich an viele neue Regeln gewöhnen. Die Mechaniker tragen Masken, das ist gerade bei sommerlichen Temperaturen eine enorme Belastung. Abstand halten, Kontakte mit anderen Teams vermeiden - es gilt ein detailliertes Hygienekonzept. Für einen Sport, der oft im Grenzbereich arbeitet, ist das ein kniffliges Experiment.

Wer hat die Pause am besten genutzt?

Bei den Wintertests fuhr Mercedes mit Weltmeister Lewis Hamilton wieder in die Favoritenrolle. Doch das ist vier Monate her. Seither waren die Fabriken wochenlang geschlossen, viele Rennställe in Kurzarbeit. Mit ihren finanziellen und technischen Möglichkeiten dürften die Top-Teams am ehesten die Chance genutzt haben, die Lehren aus den Probefahrten im Februar in Updates für die Autos umzusetzen. Ferrari allerdings will so massiv ins ursprüngliche Konzept eingreifen, dass die neuen Bauteile fürs Auto erst beim dritten Saisonrennen in Ungarn bereitstehen.

Wie sehr sind die Fahrer eingerostet?

Die fehlende Wettkampfpraxis ist nicht zu unterschätzen. Die Fitness dürfte dabei nicht das größte Problem sein, auch wenn die Belastungen für die Nackenmuskulatur nur schwer im Training zu simulieren sind. "Was noch komplizierter ist - so glaube ich - ist, dass sie die Perfektion des Autofahrens verlernen", sagte der frühere Weltmeister Nico Rosberg. Duelle auf der Strecke, die Action am Start - das haben die Piloten zuletzt vor sieben Monaten beim Saisonabschluss in Abu Dhabi erlebt. So mancher erwartet in Spielberg ein gewisses Chaos.

Wer fährt um den Sieg?

Erwartet wird ein Zweikampf zwischen Mercedes und Red Bull, zwischen Champion Lewis Hamilton und Herausforderer Max Verstappen. Beim Heimspiel seines Teams hat Verstappen in den beiden Vorjahren gewonnen, die Charakteristik der Strecke kommt seinem Auto entgegen. Doch Hamilton strebt mit aller Macht seinem siebten WM-Titel entgegen und fühlt sich in Bestform. Auch wegen der verkürzten Saison wird der Brite alles daran setzen, gleich von Beginn vorneweg zu fahren. Ferrari und der bald scheidende Sebastian Vettel dagegen haben sich bereits darauf eingestellt, nicht zu den Sieganwärtern zu gehören.

+++ 23.06.2020: Mehr als 10.000 Coronavirus-Tests bei ersten Formel-1-Rennen +++

Rund um die ersten beiden Formel-1-Saisonrennen im österreichischen Spielberg im Juli sollen zwischen 10.000 und 12.000 Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Dienstag berichtete, sieht das Konzept vor, dass die Proben zweimal täglich in ein Analyselabor in Ebersberg östlich von München transportiert werden. Dort werde dann sieben Tage in der Woche 24 Stunden ausgewertet. Innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Probenentnahme sollen die Resultate feststehen. Entnommen werden die Proben mittels Abstrich aus der Nase. Am Dienstag wurden bereits die ersten beiden Teststationen am Red-Bull-Ring eröffnet.

Nur durch ein strenges Hygienekonzept ist es überhaupt möglich, dass die Motorsport-Königsklasse mit knapp vier Monaten Verspätung starten kann. Fans werden bei den WM-Läufen in der Steiermark am 5. und 12. Juli nicht dabei sein. Auch danach wird es zunächst nur Geisterrennen geben, doch auch diese sind bereits eine Herausforderung. "Alle, die am Ring arbeiten - das sind in Summe 3000 Leute, die sich in der roten Zone bewegen - dürfen ihren Arbeitsbereich nur mit einem negativen Covid-19-Bescheid betreten, der nicht älter als vier Tage ist", sagte Siegfried Schnabl, Geschäftsführer von Eurofins Genomics Österreich und Osteuropa und verantwortlich für Spielberg, der APA.

Das auf DNA-Analytik spezialisierte Unternehmen hatte die Ausschreibung des Internationalen Automobilverbands Fia für die ersten drei Grand Prix 2020 für sich entschieden. Es wird nun dafür sorgen, dass der gesamte Formel-1-Tross in Spielberg und anschließend beim Rennen in Ungarn mehrfach auf das Coronavirus getestet wird.

+++ 13.06.2020:Formel-1-Neustart ohne Podiumszeremonien und Fahrerparade +++

Die Formel 1 ändert für den Neustart unter Corona-Bedingungen ihre Siegerehrungen und die Abläufe vor dem Rennstart. Statt der Champagner-Sause auf dem Podium werde es nach den Grand Prix nun eine Zeremonie auf der Zielgeraden geben, sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn. "Eine Möglichkeit wäre, die Autos auf der Strecke aufzustellen, und die Fahrer stehen davor", sagte der Brite. Die Trophäen könnten nach den Rennen nicht wie bisher übergeben werden, da der Abstand nicht einzuhalten sei. Dafür gebe es aber neue Ideen, die nun auf ihre TV-Tauglichkeit geprüft würden.

Vor dem Start könnten sich die 20 Piloten nicht wie bisher eng nebeneinander für die Nationalhymne des Gastgeber-Landes aufstellen, sagte Brawn. Auch eine Fahrerparade, bei der alle Piloten gemeinsam auf dem offenen Oberdeck eines Busses um die Strecke kutschiert und dabei interviewt werden, sei derzeit nicht möglich. "Also werden wir jeden von ihnen vor der Garage interviewen", sagte Brawn.

Genauso schloss er eine Startaufstellung aus, auf der wie bisher hunderte Teammitglieder und Gäste umherwimmeln. "Die Praxis, die wir in der Vergangenheit hatten, kann es einfach nicht geben", sagte Brawn. Es gebe dennoch viele Wege für ein das Publikum ansprechendes Grand-Prix-Format, "ohne Gesundheit und Sicherheit zu gefährden".

Der 65-Jährige zeigte sich sicher, dass die Formel 1 auch beim Neustart ohne Zuschauer im Juli interessant und aufregend sein werde. "Es wird einfach nur anders. Das ist der neue Standard", sagte Brawn. Es sei ungewiss, wie lange es so bleiben werde. "Aber das wird sicher der neue Standard für den Rest des Jahres sein", sagte Brawn.

Die Formel 1 will am 5. Juli mit einem Rennen im österreichischen Spielberg ihre Saison starten. Bislang stehen acht Grand Prix in Europa fest im neuen Kalender. Insgesamt plant die Rennserie mit 15 bis 18 WM-Läufen bis Mitte Dezember.

+++ 11.06.2020: Hygiene-Konzept steht: Motorsport bereit für die Rennrückkehr +++

Der Internationale Automobilverband (Fia) hat in einem 74-seitigen Werk die Richtlinien für die Rückkehr zum Motorsport vorgegeben. Die Maßnahmen sollen für alle Rennserien der Fia gelten. Auf die Formel 1, die am 5. Juli im österreichischen Spielberg mit fast viermonatiger Verspätung in die Saison starten soll, wird in dem Sicherheits- und Hygienekonzept in Zeiten der Coronavirus-Pandemie nicht gesondert eingegangen.

Die Veranstalter vor Ort sollen unter anderem prüfen, ob sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie sonst üblich in der Startaufstellung ins Rennen gehen lassen oder aus der Boxengasse. Zudem wird nahegelegt, die Abläufe an den Renntagen und -Wochenenden zu verkürzen und auf Rennen aus dem Rahmenprogramm zu verzichten.

Sollte wie sonst auch vom sogenannten Grid gestartet werden, soll die Zahl derer, die dort hin dürfen eingeschränkt werden. In der Formel 1 gilt es beispielsweise als gute Tradition, dass Vip-Gäste, örtliche Politikerinnen und Politiker oder bekannte Sportler vor dem Rennen durch die Startaufstellung flanieren.

Ähnlich wie im Konzept der Deutschen Fußball Liga beinhaltet der Maßnahmen-Katalog der Fia auch Bereiche wie Kontaktabstand - mindestens zwei Meter -, Hand-Hygiene, Atem-Etikette und Tests, aber auch die Nachverfolgung von Kontaktpersonen mittels technologischer Instrumente unter Einhaltung der Rechtslage.

"Die Fia verdient in diesem Prozess eine enorme Anerkennung", sagte jüngst bereits Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey auf der Homepage der Motorsport-Königsklasse. "In vielerlei Hinsicht werden wir wie in einer Blase leben, wenn der Charterflieger startet." Die Formel 1 hat zunächst acht Rennen in Europa angesetzt. Neben Österreich soll in Ungarn, Großbritannien, Spanien, Belgien und Italien gefahren werden.

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/news.de/dpa

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